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Gold und Silber: es wird immer heißer..

Das Bedürfnis von Investoren, sich in Gold und Silber zu investieren, wird immer größer - und damit faktisch wohl auch das kurzfristige Risiko eines Kurs-Rückschlags..

FMW-Redaktion

Das Bedürfnis von Investoren, sich in Gold und Silber zu investieren, wird immer größer – und damit faktisch wohl auch das kurzfristige Risiko eines Kurs-Rückschlags: wenn alle long im Markt sind, bringen Rücksetzer im Ptreis eben diese Long-Positionen unter Druck, manche ziehen die Reißleine und treten so als Verkäufer auf, die den Druck verstärken.

Die neuesten, am späten Freitag-Abend veröffentlichten CFTC-Daten zeigen ein extremes Niveau der Long-Positionierung in den beiden Edelmetallen – ein neuer Allzeitrekord. Das gilt insbesondere für Gold: hier kamen in der Vorwoche gut 18.000 weiter Long-Kontrakte hinzu auf nun gut 315.000 Kontrakte, während zwar auch knapp 4500 neue Short-Kontrakte aufgebaut wurden auf nun gut 28.000 Kontrakte. Damit beträgt der Long-Überhang heftige 286.921 – also zehnmal so viel wie die Zahl der Short-Kontrakte. Derart einseitige Positionierungen münden fast immer in Abverkäufe, zumindest im kurzen Zeitfenster. Dafür sprechen beim Gold auch charttechnische Aspekte, viele wichtige Indikatoren sind bereits in Extrem-Bereichen und bei 1375 hat sich ein Doppel-Top gebildet:

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Weniger extrem das Bild bei Silber: Gut 2000 Long-Kontrakte kamen hier hinzu, sodas derzeit 90.101 Kontrakte auf der Long-Seite offen sind. Da 152 Short-Kontrakte abgebaut worden sind, stehen dem nur 9579 Kontrakte auf der Short-Seite gegenüber – auch hier also ein sehr deutlicher Überhang auf der Long-Seite mit ähnlichem Potential für Korrekturen. Aus unserer Sicht ist also bei den beiden Metallen eine Korrektur sehr bald sehr wahrscheinlich, doch dürfte das nichts am übergeordneten Bild ändern: vor allem Gold hat „on the long run“ noch ein erhebliches Aufwärts-Potential! Bei der Silber ist das etwas weniger klar, weil Silber viel in der Industrie eingesetzt wird und somit, anders als Gold, Konjunktur-sensitiver ist. Würden sich die Aussichten für die globale Konjunktur weiter eintrüben, wäre das ein Bremsklotz für Silber.

Sukzessive weniger beliebt wird übrigens derzeit Öl (WTI): hier wurden zwar nur minimal Long-Kontrakte abgebaut, jedoch gut 9000 Short-Kontrakte neu aufgemacht, sodass das Verhältnis sich Stück für Stück von der Long-Seite wegverlagert (288.220 Long-Kontrakte zu 118.721 Short-Kontrakten). Öl sieht charttechnisch angeschlagen aus, die ganz große Erholungs-Party ist trotz extrem starker US-Aktienindizes wohl vorbei. Und nun stellt sich die Frage: wenn Öl weiter schwach bleibt, sind dann die US-Indizes wirklich in der Lage, weiter nach oben auszubrechen? Und vor allem: was würde mit Öl passieren, wenn die US-Märkte zur Abwechslung einmal fallen sollten?

Ungeliebt ist derzeit übrigens auch der Euro: hier stieg die Netto-Short-Quote zum US-Dollar um 22% zur Vorwoche auf fast den höchsten Stand seit vier Wochen. Der Brexit dürfte hierfür die maßgebliche Rolle spielen, weil viele Investoren erwarten, dass das Ausscheiden von UK auch für die Wirstchaft der Eurozone negativ sein wird..



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1 Kommentar

  1. Sehe ich auch so. Bei den Indikatoren klingeln die roten Alarmglocken! Für eine Short-Position würde ich allerdings doch gerne das Anlaufen des markanten Hochs vom März 2014 (bei ca. 1385) abwarten. Bleibt zu hoffen, dass Gold es doch noch in einem Rutsch dahin schafft!

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