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Gold und Silber: Hedgefonds wieder auf dem falschen Fuß erwischt

FMW-Redaktion

Hedgefonds haben es nicht wirklich leicht in diesem Jahr: erst litten sie unter dem Crash im Sommer, dann verpassten sie weitgehend den Anstieg im September und Oktober – und nun liegen sie mit ihren Wetten auf steigende Preise bei Gold und Silber erneut falsch!

Daten der CFTC zeigen, dass Hedgefonds ihre Wetten auf steigende Gold- und Silberpreise in den letzten Wochen stark nach oben gefahren hatten – um dann von der Fed auf dem falschen Fuß erwischt zu werden. Bekanntlich hatte das Statement der Fed explizit erwähnt, dass die Notenbank im Dezember die Entscheidung treffen werde, ob sie die Zinsen anheben werde oder nicht – das war ein bislang noch nie so konkret geäußerter Hinweis, dass die Fed wohl doch schon im Dezember zur tat schreiten könnte, zumal keine Rede mehr war von den Turbulenzen an den Finanzmärkten oder den Sorgen um China. All das war naturgemäß Gift für die Metalle, vor allem für Gold:

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Mit dem Fall des gelben Metalls rücken nun wichtige Fibonacci-Level in den Blickpunkt:

– bei 1134.4 das 50% Fibo-Level der Bewegung von $1078.1-$1190.7

– bei $1125.4 das 76.4% Fibo-Level der Bewegung von $1105.2-$1190.7

– bei $1121.1 das 61.8% Fibo-Level der Bewegung von $1078.1-$1190.7

Das Problem beim Gold ist nach wie vor, dass am Markt fast fünfmal so viel Long-Kontrakte (über 152.000) eingegangen wurden wie Short-Kontrakte (knapp 32.000). Bei Silber beträgt die Quote Long-Short sogar 6:1, nachdem bei Silber zuletzt in gleichem Umfang Long-Positionen eröffnet wurde wie Short-Positionen abgebaut wurden. Von daher scheint auch hier wenig Spielraum für eine nachhaltige Erholung:

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Jenseits der Metalle ist auffällig, dass die Short-Quote beim Euro wieder deutlich angestiegen ist, nachdem Mario Draghi auf der letzten Pressekonferenz nach der Ratssitzung faktisch die Ausweitung des Qe angekündigt hatte. So stieg die Zahl von Short-Kontrakten auf den Euro zum Dollar um über 37.000 Kontrakte (ein Anstieg um 27%!), während die Long-Positionen um über 5000 Kontrakte reduziert wurden. Ähnlich übrigens auch beim Yen, der wieder verstärkt geshortet wurde.



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2 Kommentare

  1. Willkommen in der Planwirtschaft: vielleicht sollten die Hedgies mal zuerst bei den Zentralbanken zuvor anfragen, wie den der Kurs geplant sei…
    (kommt noch – abwarten)

  2. Historisch gab es schon oft steigende Goldkurse bei steigenden Zinsen und umgekehrt. Z.B. gegenwärtig : Zinsen auf Null gesenkt bei ständig fallendem Gold. Das Allzeithoch bei Gold wurde bei erheblich höheren Zinsen erreicht.
    Die Fed wird die Zinsen nicht senken, auf Gold wird das aber kaum Auswirkungen haben.
    Der Zusammenhang zwischen Zinsen und Goldpreis wird oft behauptet, hält einer empirischen Untersuchung nicht stand.

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