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Gold-Rausch: Wall Street Größen über den ultimativen Wertspeicher

Ray Dalio und Peter Schiff melden sich zu Wort über Gold als den starken Wertspeicher in Zeiten hoher Schulden, Inflation und Unsicherheit.

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Foto: Chris Ratcliffe/Bloomberg

Der Goldpreis rennt immer schneller und steiler nach oben, aktuell deutlich über die große runde Marke von 4.000 Dollar. US-Shutdown, Frankreich-Krise, explodierende Staatsschulden weltweit, Inflations-Aussichten uvm. Während Zentralbanken schon seit Jahren massiv aufkaufen, springen Privatanleger immer stärker auf den fahrenden Zug auf. Ein Markt im Rausch, man will den Sicheren Hafen. Aber es ist eine Art Parallelbewegung. Denn immer noch kaufen genug Anleger Tech-Aktien und befeuern auch dort eine Mega-Rally. Aber immer mehr Anleger sehen offenbar Gold als die Fluchtwährung.

Gold bei 5.000 Dollar? Jetzt lachen sie nicht mehr

Derzeit äußern sich wichtige Wall Street-Größen zu Wort. Der viel beachtete Peter Schiff (1,2 Millionen Follower auf X) zeigte heute ein altes Video von CNBC, wo man sich noch darüber lustig gemacht habe, dass er ein Gold-Ziel von 5.000 Dollar aufrief, als der Goldpreis noch bei 1.200 Dollar notierte. „Jetzt können sie nicht mehr über 5.000 Dollar lachen, denn es sind nur noch 1.000 Dollar bis dahin. Sie können sich auch nicht mehr über mich lustig machen, denn kurz nach diesem Interview haben sie aufgehört, mich einzuladen“, so Peter Schiff.

Im folgenden XAUUSD Chart sehen wir die Kursentwicklung von Gold in US-Dollar seit den 1960er-Jahren. In den 70er-Jahren sah man eine Verzehnfachung im Goldpreis. Seit 2023 sehen wir eine Verdoppelung.

Chart zeigt die Kursentwicklung von Gold in US-Dollar seit den 1960er-Jahren

Dalio: Gold der sicherere Hafen als der Dollar

Der Milliardär Ray Dalio sagte gestern, dass Gold „mit Sicherheit” ein sicherer Hafen sei als der US-Dollar und dass der Rekordanstieg des Edelmetalls an die 1970er Jahre erinnere, als es in einer Zeit hoher Inflation und wirtschaftlicher Instabilität einen Höhenflug erlebte, so Bloomberg. Weiter wird berichtet: Die Äußerungen von Dalio, dem Gründer der Hedgefonds-Gesellschaft Bridgewater Associates, fielen während einer Konferenz am Dienstag, als er gefragt wurde, ob er der Ansicht von Ken Griffin von Citadel zustimme, dass der Anstieg des Goldpreises die Besorgnis über die US-Währung widerspiegele.

„Gold ist ein hervorragendes Diversifikationsinstrument für das Portfolio”, sagte Dalio während einer Podiumsdiskussion mit Lisa Abramowicz von Bloomberg auf dem Greenwich Economic Forum in Connecticut. „Wenn man also nur die strategische Vermögensaufteilung betrachtet, wäre eine optimale Aufteilung wahrscheinlich etwa 15 % des Portfolios in Gold.”

Die Schließung der US-Bundesbehörden und Spekulationen, dass die Federal Reserve die Zinsen trotz anhaltend hoher Inflation weiter senken wird, haben den Goldpreis seit Ende Juli um mehr als 20 % auf rund 4.000 Dollar pro Unze steigen lassen. Unterdessen hat der Dollar in diesem Jahr gegenüber allen wichtigen Währungen an Wert verloren, nachdem die von Präsident Donald Trump ausgelöste Unsicherheit zu seinem stärksten Einbruch seit den 1970er Jahren geführt hatte, kurz nachdem die USA den Goldstandard aufgegeben hatten.

Dalio sagte, er sehe Gold als starken Wertspeicher in einer Zeit steigender Staatsverschuldung, geopolitischer Spannungen und schwindenden Vertrauens in die Stabilität nationaler Währungen. Er wies darauf hin, dass die Wiederbelebung von Gold die Situation Anfang der 1970er Jahre widerspiegele, als das Edelmetall ebenfalls parallel zu den Aktienkursen stieg.

Grafik zeigt Entwicklung von Gold im Vergleich zum US-Dollar

Tech-Rally am Aktienmarkt

Er äußerte Vorbehalte gegenüber dem Ausmaß des jüngsten Anstiegs an den Aktienmärkten, der angesichts der stark gestiegenen Bewertungen Befürchtungen hinsichtlich einer KI-Blase geschürt hat. „Das erscheint mir etwas übertrieben“, sagte Dalio. Dalio sagte, die Spekulationen rund um KI hätten die Merkmale einer Blase und zog Parallelen zu früheren Innovationsbooms, von den späten 1920er Jahren, als Patentaktivitäten und technologische Durchbrüche spekulative Exzesse befeuerten, bis zur Dotcom-Ära der späten 1990er Jahre.

Dennoch sehe er weiterhin Chancen, die Vorteile der KI zu nutzen, entweder durch Unternehmen, die sie zur Steigerung ihrer Effizienz einsetzen, oder durch solche, die Plattformen für diese Technologie bereitstellen. Und er sagte, er sei trotz seiner Vorbehalte gegenüber den Bewertungen vorsichtig, gegen die Mega-Tech-Unternehmen zu wetten. „Ich würde nicht gegen die Super-Scaler wetten wollen“, sagte er.

Auf internationaler Ebene sagte Dalio, dass er China nach wie vor schätze. Aber er sagte, dass er „einen größeren Betrag“ in den USA investiere. „Ich denke, beide haben ihre Herausforderungen und ihre Vorteile“, sagte er. „Wenn ich mir China anschaue, ist es relativ günstig – aber gleichzeitig machen Kapitalflüsse und andere Probleme es auch zu einem Problem.“

FMW/Bloomberg



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8 Kommentare

  1. https://www.focus.de/finanzen/boerse/gold/gold-verbot-werden-reserven-bald-verboten-welche-anzeichen-dafuer-sprechen_id_11381232.html

    Empfehle den Abschnitt „Wer Bargeld verbietet, wird auch Gold verbieten“ aus dem verlinkten Focus-Artikel besonders genau zu lesen.

    1. Wenn es soweit kommen sollte , dann sind wir eh komplett am Ende. Das wäre ein Eingeständnis, dass der Staat ohne Repressalie nicht überleben würde. Die Chinesen wird’s freuen.
      Ich würde das Gold trotzdem behalten. Das Goldverbot ist nicht ewig haltbar.

      1. Ein Goldverbot aus besagten Gründen, „das Papiergold zu retten“ ist sowiesol komplett sinnbefreit.

        Nach meinen KI-Recherchen kommt wohl auf eine echte Unze 100 Papierunzen. Jetzt verbieten wir die 1 echte Unze, dann haben wir 1% von den 100 Unzen gerettet, also eine. Und das auch nur, insofern wir von der gleichen Region in dem globalen System reden.

        Sinnlos! Oder verstehe ich hier irgendwas nicht?

        Wenn ich mir anschaue, wer in der Geschichte so alles Goldverbot eingeführt hat, sollten wir beten, dass es nicht passiert. Dann hilft einem das Metall vermutlich auch nicht mehr lange weiter.

  2. Ja, so wie 1933 in den USA. Nach der Umtauschfrist wurde der Goldpreis um 69 % erhöht.
    Goldbesitz im Ausland blieb für US-Bürger weiter erlaubt.
    Also, kein Gold in größerem Umfang innerhalb von Europa lagern.
    Nur was unbedingt notwendig ist.
    Ich denke, dass es z. B. in keinem BRICS-Land ein Goldverbot geben wird.

    Viele Grüße aus Andalusien
    Helmut

    1. Wenn es so hart kommt, dass EU und wer weiß noch Gold verbietet, dann wird die Gesamtsituation sehr sehr übel sein.

      An welchem Gericht der Welt will man dann sein Gold im Ausland einklagen?

      Am besten investiert man auch gleich in einen Panzer oder Bunker, um seinen Besitz als einer der allerwenigsten Auserwählten auch zu verteidigen.

      Wenn man das dann aber auch mal geschafft, wo kann man das verkaufen, weil haben darf man es ja nicht?

  3. „…Wenn es soweit kommen sollte , dann sind wir eh komplett am Ende…“

    Am Ende wären die wenigen Goldbesitzer.
    Die große Mehrheit derer, die kein Gold haben, würden applaudieren.
    Also kein Problem für den Staat.

    1. Kommt drauf an wie weit der Preis bis dahin gestiegen ist?

    2. Oh, deine Worte hören sich sehr nach Neid an.
      Bei Gold würde es ja dann nicht aufhören. Enteignung wäre dann Programm und die Leistungsträger würden sich schnell verabschieden. Die Kuh kann nicht ewig gemolken werden.

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