Gold/Silber

Gold: Warten auf den richtungsweisenden Impuls der Fed

Gold: Warten auf den richtungsweisenden Impuls der Fed

Gold-Anleger warten auf den Impuls der Fed am Mittwoch. Der Goldpreis enttäuschte zuletzt die Anleger trotz hoher Inflation, geopolitischen Spannungen sowie einer abnehmenden Wirtschaftsdynamik. Das gelbe Edelmetall ist zwar nach den Tiefstständen wieder auf Erholungskurs, es fehlen aber weiterhin die großen Aufwärtsimpulse.

Seit seinem Verlaufstief bei 1.787 US-Dollar hat der Goldpreis zwischenzeitlich wieder rund 90 US-Dollar an Wert zulegt. Allerdings pendelt der Preis für Gold nach wie vor in einer Seitwärtsrange zwischen 1.830 und 1.870 USD hin und her. Der jüngste Anstieg am Freitag nach der Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise steht demzufolge noch auf wackeligen Beinen. Der vorherige Zinsentscheid der EZB hatte indessen nur wenig Einfluss auf den Goldpreis. Es scheint fast so, als ob die Gold-Anleger die Schritte der EZB zur Bekämpfung der Inflation als zu gering einschätzen, andernfalls hätten wir einen deutlicheren Rückgang beim Edelmetall gesehen.

Zinssorgen drücken auf die Stimmung am Goldmarkt

In dieser Woche steht mit dem Zinsentscheid der Fed das nächste bedeutende geldpolitische Event auf der Agenda. Wie bereits in der Vorwoche, kann es dann zu starken Schwankungen kommen. Angesichts einer Inflation auf einem 40-Jaheshoch von 8,6 Prozent befürchten Anleger, dass die US-Notenbank Fed an ihrer restriktiven Geldpolitik konsequent festhält. Ein Zinsschritt von 50 Basispunkten auf der kommenden Sitzung am Mittwoch gilt bereits als ausgemachte Sache. Auch bei der übernächsten Sitzung droht ein großer Zinsschritt von 0,5 Prozentpunkten. Unter dem Strich hätte die US-Notenbank die Zinsen um 1,5 Prozent innerhalb von drei aufeinander folgenden Sitzungen erhöht.

Trotz der eingeläuteten Zinswende der EZB herrschen in der Eurozone immer noch laxe Bedingungen. Der Leitzins notiert bis Juli weiterhin auf null und die Strafzinsen für Bankeinlagen liegen wie gehabt im negativen Bereich. Dementsprechend hat der Goldpreis die Ankündigung der EZB am vergangenen Donnerstag gut verdaut. Gegenwind für das Gold kommt derzeit von den US-Renditen. Die 10-jährige Anleiherendite setzt ihren Anstieg kontinuierlich fort und notiert inzwischen wieder über 3,20 Prozent. Auch der US-Dollarindex steht nur noch knapp unter dem Hoch vom 13. Mai und könnte schließlich nach oben ausbrechen. Sowohl ein starker US-Dollar als auch steigende Renditen machen Gold unattraktiver. Das kommende Fed-Event am Mittwoch könnte demnach richtungsweisend für Goldpreis sein.

Gold in der Range – warten auf den Richtungsimpuls

Gegenwärtig notiert der Preis für Gold bei 1.855 USD. Damit nähert sich der Preis nach dem jüngsten Anstieg auf 1.878 USD wieder der Mitte seiner Range an. Ein Blick auf den Chart zeigt, dass sich an dem Bereich rund um 1.870 USD ein hartnäckiger Widerstand gebildet hat. Solange der Goldpreis die 200-Tage-Linie bei 1.842 USD und die Range-Unterkante bei 1.830 USD hält, richtet sich der Blick weiterhin nach oben. Um aus der Range nach oben auszubrechen, bedarf es aber einen Tagesschlusskurs über der Oberkante bei 1.870 USD. Dann rücken die nächsten Ziele bei 1.887/93 und 1.909/19 USD in den Fokus. Wobei das Hauptaugenmerk auf dem Bereich 1.919 USD liegt, hier befindet sich auch das ehemalige Allzeithoch aus dem Jahr 2011.

Sollte der Goldpreis dagegen unter die Range-Unterkante bei 1.830 USD fallen, dann richtet sich der Blick wieder nach unten. Ein erster Zielbereich liegt an dem Doppeltief bei 1.786 USD. Darunter ergibt sich weiteres Abwärtspotenzial bis 1.760/52 USD. Ein Ausbruch aus der aktuellen Range kann zu einer starken Bewegung in die jeweilige Richtung führen, Gold-Anleger sollten die Entwicklung also im Auge behalten.

Goldpreis: Inflation auf Rekordhoch vor Fed-Entscheid

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3 Kommentare

  1. Naja, in den ersten 6 Monaten schon die (geschätzte) Inflationsrate in Euro für das ganze Jahr schon ausgeglichen (und das netto) ist ja auch nicht von Pappe.
    Mehr sollte man von Gold nicht erwarten.
    Aktuell eben über 10% Kurssteigerung seit Jahresanfang.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  2. Für die letzten 12 Monate, in denen die aktuelle Inflationsrate von 8 Prozent angegeben wird,
    ist Gold in Euro um etwa 14,5% gestiegen.

  3. Sorry, Herr Wienke, so sehr ich Ihre Analysen auch schätze und jeden Ihrer Beiträge lese aber Gold in Euro enttäuscht aus Sicht eines heimischen Anlegers bzw. eines Investors aus dem Euroraum in keiner Weise – im Gegensatz zu Aktien, Anleihen und Kryptos – ganz im Gegenteil: https://bit.ly/3zxWZzg

    Das Gleiche gilt in Bezug auf die Goldpreisentwicklung auch für die Schweizer, Briten, Japaner, Türken etc. Wir sind doch nicht alle US-Amerikaner, für die der Goldpreis in US-Dollar relevant ist!!! In Euro schlägt der Goldpreis die deutsche Verbraucherpreisinflation seit der Buchgeldeinführung der Gemeinschaftswäherung nahezu um den Faktor 10 (also alles gut mit Gold): https://bit.ly/3xL6iLa

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