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Goldpreis an entscheidender Zone Gold: Was ist die Erholung wert – Eintagsfliege oder Ausbruch?

Gold: Was ist die Erholung wert - Eintagsfliege oder Ausbruch?

Gold ist wieder im Aufwind. Ein durchwachsener US-Arbeitsmarktbericht hat den nötigen Impuls für eine starke Aufwärtsbewegung geliefert. Nachdem der Goldpreis am Donnerstag erneut auf sein Doppeltief aus September und Oktober bei 1.617 Dollar gefallen war, sprang er am Freitag um über 50 Dollar (4%) nach oben. Dabei testete er direkt den Widerstandsbereich bei 1.680/82 USD. Aus einem möglichen Wochenminus von 2 Prozent hat er schließlich ein Wochenplus von 2,2 Prozent gemacht. Trotz der kräftigen Erholung sind die kurzfristigen Perspektiven bei der Goldpreis-Entwicklung weiterhin begrenzt.

Die jüngste Dollarschwäche ist ein weiterer Faktor, der den Goldpreis zuletzt gestützt hat. Allerdings befindet sich der Dollarindex nur in einer Seitwärts-Konsolidierung, von einer deutlichen Korrektur ist noch keine Spur. Angesichts der falkenhaften Fed, die letzte Woche angekündigt hat, die Zinsen zwar langsamer zu erhöhen, aber dafür stärker als bisher angenommen, dürfte der Dollar weiterhin stark bleiben. Bei den US-Renditen sehen wir auch noch keine Wende, sie verharren auf hohem Niveau. Die 10-jährige Anleiherendite notiert aktuell bei 4,216 % und damit nur knapp unter dem Oktober-Hoch. Der starke Dollar und die hohen Renditen dürften also die Gold-Erholung ausbremsen. Das bedeutet aber nicht, dass die Erholung nicht doch noch weiterlaufen kann. Aus technischer Sicht befindet sich der Goldpreis an einer entscheidenden Zone.

Gold: Ist die Erholung nur eine Eintagsfliege?

Die CoT-Daten zeigen, dass die Großen-Spekulanten an den Terminmärkten immer noch Netto-Short positioniert sind. Daher dürfte die Gold-Rallye am Freitag einige Investoren auf dem falschen Fuß erwischt haben, wodurch es zu einem Short-Squeeze kam. Die starke Aufwärtsbewegung ist demnach eher der Marktmechanik geschuldet. Die Gold-Bullen müssen nun beweisen, ob aus dem Impuls mehr werden kann.

Vonseiten der Geldpolitik ist nämlich mit weiteren kräftigen Zinserhöhungen zu rechnen, der erhoffte Fed-Pivot blieb auf der jüngsten FOMC-Sitzung aus. Die US-Notenbank hat zwar angekündigt, die Zinsen in Zukunft etwas langsamer anzuheben, weil sie abwarten will, wie sich ihre restriktive Geldpolitik auf die Wirtschaft auswirkt. Aber das Endziel der Zinsen hat Powell angehoben.

In der vergangenen Woche hat die Fed zum vierten Mal in Folge die Zinsen um 75 Basispunkte erhöht. Im Anschluss an die Sitzung ist die Wahrscheinlichkeit für eine fünfte große Erhöhung im Dezember auf immerhin 48 % angestiegen. Vor der Fed-Sitzung lag die Quote noch erheblich tiefer.

Goldpreis: 1.682 Dollar-Marke – Make or Break

Eine kurzfristige Bodenbildung scheint gelungen. Die Unterstützungszone bei 1.617 Dollar wurde von den Gold-Bullen dreimal verteidigt. Ausgehend von dem Dreifachtief kam es zu einem dynamischen Aufwärtsimpuls, der den Goldpreis direkt an die Widerstandszone bei 1.680 USD geführt hat. Die Zone bei 1.680/85 Dollar dürfte auch die Entscheidung bringen, ob die Rallye noch Luft nach oben hat. Genau an dieser Stelle liegt nämlich auch die Oberkante des fallenden Trendkanals. Steigt der Goldpreis über die entscheidende Hürde, könnte sich Erholungsrally bis in die Regionen um 1.700, 1.724 und 1.735 Dollar ausweiten.

Prallt Gold dagegen an der Barriere bei 1.680/85 USD nach unten ab, könnte der Preis in einer Seitwärtsspanne zwischen 1.682 und 1.617 USD gefangen bleiben. Im Falle eines Bruchs des Dreifachtiefs um 1.617 Dollar droht die nächste Abwärtswelle, welche die Marken bei 1.600 und später die Horizontale bei 1570 Dollar anpeilen könnte.

Goldpreis an wichtiger Zone - Ausbruch oder Einbruch?

Gold–Chart von TradingView

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2 Kommentare

  1. Dienstagnachmittag:
    Der Goldkurs bildet gerade eine Kerze (!?)
    Was ist da los?
    Der große Knall kann es ja wohl noch nicht sein.
    Hat wohl Jemand die falsche Taste gedrückt, oder das Komma vergessen, bei dem Ankauf.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  2. Klaus Adalbert de Melanda

    Die FIAT- Waehrungen sind wegen der Ueberschuldung am Ende… und zwar alle… Das einzige geldaequivalente Wertaufbewahrungsmittel ist physisches Gold im eigenen Tresor… an das auch nicht der Staat rankommt. Ich spare seit der Finanzkrise zu 90% in Gold. Tiefe Goldpreise freuen mich… da ich z.Z. ausschliesslich Gold kaufe. Da der Staat bei uns anfaengt die privaten Goldkaeufe zu limitieren um die Flucht aus dem Real einzudaemmen um unsere Warnung zu stabilisieren, lasse ich mich bei Geschaeften immer mehr mit zertifizierten Goldbarren bezahlen. Da andere das immer mehr gleich máchen installiert sich schleichend eine inflationsstabile Parallelwaerung auf Goldbasis. Leider fangen meine Geschaeftspartner auch an sich teilweise in Gold bezahlen zu lassen… seit cá einem Jahr… da auch der Dollar und der Euro immer staerker inflationieren… und dadurch bei uns als wertstabile Parallelwaehung ihre Funktion verloren haben.
    Gruss aus Brasilien

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