Eine Analyse von Henrik Becker
Zu früh gefreut! Für Gold hat sich die goldige Zukunft nicht bewahrheitet. Wie ich es seit Jahren bereits in meine Langzeitanalysen aufzeige, befindet sich das Edelmetall in einer sehr großen und zudem noch komplexen seit 2011 laufenden Korrektur. Die seit über zwei Jahren währende seitliche Phase kann aufgrund ihrer Konstellation nicht als Bodenbildung angesehen werden. Demzufolge ist der Start einer neuen weitreichenden Rallye nicht zu erwarten, jedenfalls nicht für den hier dargestellten Zeitraum. Der Langzeitchart zeigt meine Sichtweise auf.
Ausblick:
Nach Abschluß des Triangles gleichbedeutend von Welle (b) bildet sich der sich ultimativ anschließende Thrust aus. Diese zwingend fünfteilige Welle bedient sich hier offenbar eines Diagonalimpulses (1–2–3–4–5); wie es in vergleichbaren Fällen nicht unüblich ist. Im Verlauf der noch ausstehenden Welle (5) wird Gold noch einmal leicht steigen.
Das zur Verfügung stehende Potenzial kann unter bestimmten Umständen bis zur größeren 0.62-Linie bei 1.390 $ reichen. In einem kontrahierenden Diagonalimpuls schießt Welle „5“ sehr häufig deutlich über die eigentliche Formation hinaus. Doch sollte die unmittelbar zuvor liegende obere hellgraue Trendkanallinie in ihrer Wirkung nicht unterschätzt werden.
Mit Abschluß von (c) wird sich der Trend grundlegend wenden. Die sich anschließende Bewegung setzt Gold wieder kräftig unter Druck. Infolgedessen wird es zu einem Wiedersehen mit der unteren hellroten Trendlinie kommen. Wesentlich dramatischer wird sich die erste Phase dieser Korrekturwelle zunächst nicht darstellen.
(Chart durch anklicken vergrößern)
Fazit:
Gold befindet sich in der abschließenden Phase einer längeren Aufwärtsbewegung. Dieser Trend selbst ist lediglich ein Teil der sehr großen übergeordneten Korrektur. Daher sind Käufe für den längerfristigen Zeitraum, von einem sehr hohen Risiko unterlegt. Oberhalb von 1.350 $ (0.62 Retracement) wird ein kleines Kaufsignal geliefert. Sichern Sie Ihre Positionen auf dem kleinen 0.62 Retracement bei 1.336 $ ab.
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Fazit:
bedauerlicherweise sieht der Autor Gold nur aus der Scheuklappensicht eines Analysten.
Das wirkliche Wesen und das System dahinter hat er nicht verstanden.
Gold wird nie ein Risiko in sich tragen. Dies geschied nur aus dem Blickwinkel eines Papiertigers.
:-) ah ihr Goldbugs.
Also wenn Sie Ende 2012 Gold in Euro gekauft haben, haben Sie nun über 20% weniger in Euro und damit ca. 30% wengier Kaufkraft… wenn das für Sie kein Risiko ist, haben Sie eine eigenwillige Definition.
Zu Früh gefreut? Vor ner Woche konnte ich noch andere Headlines lesen: Feuer bei EM Preisen…( Dazu Bill Murphy: Preisbewegungen generieren Kommentare.)
Scherz beiseite. Gehe eher vom Dezembertief aus, da entspricht ein Rückgang auf ca. 1300 dem 50% Retracement, auch bei einem Rückgang auf 61,8 wäre Trend noch intakt. Was mich aber interessieren würde, wie machen Sie die Höhe der abc Korrektur in Ihrem Chart fest?
Hallo DD,
die Höhe wird fixiert durch das 0.62 Retracement, als Mindestanforderung für „c“. Die 0.62 sind dabei 62 Prozent von Welle „a“.
Aber, wie ich es in meiner Langzeitbetrachtung aufgezeigt hatte, erwarte ich, wenn überhaupt, lediglich einen kleinen Anstieg als Teil der seitlichen Korrektur.
Tut mir leid Herr Becker (als alter Freund von Trendlinen) der Groschen ist bei mir diesbezüglich noch nicht ganz gefallen, c könnte ja auch bis 1,62 laufen, wird das erst relevant wenn die 0,62 durchlaufen sind oder sehen Sie das bereits im Langfristchart?
Das ist natürlich richtig! Gold könnte sogar noch viel weiter laufen (2.62 Retr.), doch ist das 0.62 Retracement die Mindestanforderung, um überhaupt von „c“ sprechen zu können. Bis dahin bliebt es lediglich Teil der vorangegangenen Welle.
Ja, Gold und Sicherheit sind ein komplexes Kapitel – es ist ein sicheres Investment in gaaanz langen Dimensionen aber in der Zwischenzeit kann man als Anfänger und schlecht informierter Kunde schon eine Menge Geld verloren haben, insofern sehe ich es immer ein wenig skeptisch, wenn man Gold als Sicherheit für Pensionisten bewirbt. ;)
Ein Pensionist mit Eigentumswohnung und schöner(!) Rente hat nur zwei Risiken: (Hyper-)Inflation und/oder Zusammenbruch des Systems(mit Währungsreform). Wenn alles so weiterläuft, hat er seine Rente und braucht sonst nichts. Wenns kracht, muß er Gold haben, das ist die einzige Sicherheit, die er braucht, neben der Gesundheit.
PS: In Griechenland, Argentinien und jetzt Venezuela hat genau das die Rentner vor dem Schlimmsten bewahrt.