Neben anderen Faktoren ist es wohl im großen Bild das sogenannte Goldilocks-Szenario, das die Aktienbörsen derzeit immer weiter ansteigen lässt. Mit dem Begriff meint man die beste aller Welten, als da wäre eine gut laufende Wirtschaft bei gleichzeitig sinkenden Zinsen, weil die Inflation relativ niedrig ist und die Konjunktur nicht zu sehr überhitzt. Alle bekommen was sie wollen. Unternehmen und Verbraucher kommen an billiges Geld, die Unternehmen verdienen prächtig, die Konsumenten konsumieren, die Aktienkurse können weiter steigen. Aktuell liefern Daten aus den USA frisches Futter für genau dieses Szenario.
Die Federal Reserve hat seit September zwei Mal die Zinsen gesenkt um insgesamt 0,75 Prozentpunkte. Und aktuelle Aussagen sowie Markterwartungen zeigen die Tendenz zu weiter fallenden Zinsen in den USA. Das Goldilocks-Szenario wird aktuell auf der anderen Seite befeuert durch neue Daten der Atlanta Fed, wo man regelmäßig den sogenannten GDPnow-Indikator herausbringt, in dem zahlreiche ökonomische Daten ein aktuelles Gesamtbild geben, wie stark die US-Wirtschaft gerade wächst.
Und aktuell sehen wir, dass gemäß GDPnow-Indikator die US-Wirtschaft im aktuellen Quartal im Jahresvergleich um 3,2 % wachsen soll (annualisierte Basis), ein starker Wert. Die Grafik zeigt die Markterwartungen seit September (blauer Korridor) und die aktuell zunehmende BIP-Erwartung von GDPnow.
Kommt es so – brummt die US-Konjunktur also weiterhin so kräftig – kann das für den US-Aktienmarkt ein weiterer Baustein dafür sein, die Anstiege fortzusetzen. Diese Woche Freitag werden die US-Arbeitsmarktdaten für November reinkommen. Zeigen sie eine weitere Robustheit der US-Konjunktur – bei gleichzeitig sinkenden Fed-Zinsen – könnten die Anleger sagen: Das Goldilocks-Szeanrio läuft auf Hochtouren, man kann weiterhin Aktien kaufen.
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