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Goldman Sachs: Ölpreis wird 15 Jahre niedrig bleiben

FMW-Redaktion

Der Ölpreis ist gestern stark gestiegen – aber Goldman Sachs bleibt bei seiner negativen Einschätzung für da schwarze Gold. Nachdem Goldman kürzlich sogar die 20-Dollar-Marke für WTI für möglich hielt, sieht das Institut nun für die nächsten 15 Jahre einen niedrigen Ölpreis voraus.

Jeffrey Currie, Chefanalyst für den Bereich Rohstoffe bei Goldman Sachs, sieht vor allem in den absehbar niedrigeren Förderkosten bei der Shale-Industrie („Fracking“) einen wichtigen Grund, warum die Ölpreise über einen langen Zeitraum nicht steigen werden. Die Förderung werde durch technologischen Fortschritt immer effektiver, gesunkene Rohstoffpreise auf breiter Front würden die Förderung gleichzeitig verbilligen. Aufgrund der Abkühlung Chinas fehle zudem ein wichtiger Motor, der die Preise für das schwarze Gold in den letzten Jahren nach oben getrieben habe.

Currie bestätigte zwar noch einmal die Einschätzung von Goldman eines Durchschnittspreises von 50 Dollar in den nächsten Jahren – aber die Risiken lägen klar auf der Unterseite, vor allem wenn es in den Raffininerien zu Streiks komme – und das könne schon im Oktober der Fall sein. Ausserdem drohten die Lager für Öl an ihre Grenzen zu kommen – bereits produziertes Öl könnte dann nicht mehr zwischengelagert werden, Produzenten würden dann versuchen, ihr Öl zu jedem Preis loszuwerden.

Wichtig sei nun, so Currie, dass die Fed nun die Zinsen endlich anheben und damit Klarheit schaffe – tue sie das nicht, würde sich die Unsicherheit vor allem für die Wirtschaftsentwicklung der Emerging Markets erhöhen – und deren Nachfrage nach Öl drosseln.



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2 Kommentare

  1. Der Zusammenhang zwischen vermeindlichen Streiks im Oktober und einem für die nächsten 15 Jahre niedrigen Ölpreis entbehrt jeglicher Vernunft.

    Vor 15 Jahren ist man davon ausgegangen, dass von damals an gerechnet, in 30 – 40 Jahren die Ölreserven dieser Welt aufgebraucht wären.

    Was kann Goldman wissen, was der Rest der Welt nicht weiss…..eher werden die Marktteilnehmer in den nächsten 15 Jahren dümmer…..dümmer und plumper geht’s wirklich nicht mehr.

  2. Goldman Sachs hat seine Termingeschäfte auf fallende Märkte ausgerichtet und damit das auch eintrifft müssen die Teilnehmer stetig daran erinnert werden.
    Reicht die Macht von Goldman Sachs soweit, dass das Spiel auch funktioniert ?

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