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Goldman Sachs wirbt um Kleinstsparer mit Traumzinsen…

FMW-Redaktion

Zu früh gefreut, da haben Sie als Europäer keine Chance – es sei denn Sie haben eine US-Sozialversicherungsnummer und können in den USA ein Bankkonto eröffnen. Aber vielleicht ist das auch besser so? Denn wie haben schon öfters schlaue Menschen gesagt: Wenn etwas zu schön ist um wahr zu sein, dann ist da irgendwo ein Haken an der Sache? Oder hieß der Spruch „Höhere Zinsen bedeuten immer auch höheres Risiko?“

Wie auch immer. Goldman Sachs, wo man normalerweise nur mit Millionensummen Konten eröffnen kann, wirbt jetzt um den US-Kleinsparer mit seiner Onlinebank „GS Bank“. Ohne Mindesteinzahlung kann man dort online Sparkonten einrichten. Und jetzt kommt´s. Die GS Bank bietet für ihr Tagesgeldkonto eine Rendite von 1,05%. Liest man das Angebot, scheint es keine versteckten Kosten zu geben, und das Konto ist bei der US-Einlagensicherung ganz normal abgesichert. Ein tolles Angebot.

Laut GS Bank-Vergleich liegt die Bank of America bei 0,01%, die JP Morgan Chase mit ihrer „Chase Bank“ bei 0,03%, Citi bei 0,01%, wie auch Wells Fargo. Und man selbst, nochmal zum Mitschreiben, beim fast Hundertfachen, 1,05%. Natürlich kommt da sofort die Frage auf: Wie machen die das? Zu erfahren ist darüber nichts – kein Extra-Hinweis, warum man anscheinend als einziger Anbieter in der Lage ist solche Zinsen zu bieten. Na gut, das stimmt so nicht wirklich. Schaut man nämlich abseits des GS Bank-Vergleichs, gibt es natürlich auch in den USA Direktbanken mit relativ hohen Tagesgeldzinsen von 0,75% bis hoch zu 1,00% wie z.B. bei der Onlinebank „Ally“. Aber auch diese Rendite überbietet GS mit seinem Angebot.

Nur mal rein theoretisch, weil wir ja Goldman Sachs bzw. der GS Bank nichts unterstellen wollen: Warum macht ein Anbieter so etwas? Als Lockangebot um ins Geschäft reinzukommen, um schnell eine große Masse an Kunden anzulocken? Das dürfte bei dem Angebot sicherlich funktionieren. Auch könnte man theoretisch annehmen, dass eine Bank, die so ein Angebot macht, es dringend nötig haben könnte an frisches Geld zu kommen. Aber das wollen der Goldman nicht unterstellen. Sicher handelt es sich um ein Lockangebot, um einen WOW-Effekt beim potenziellen Neukunden zu erzeugen. Erst letzte Woche hatte Goldman Sachs bekanntgegeben, dass man von GE Capital Kundenvolumen von 16 Milliarden Dollar eingekauft hat – so eine Art Startsockel für die GS Bank. Sie will demnächst auch ins Konsumentenkredit-Geschäft einsteigen. Gibt´s dann auch für Kreditnehmer so traumhafte Konditionen?



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