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Goldman: Zölle belasten US-Wachstum – Fed muss Zinsen senken

Goldman: Zölle belasten US-Wachstum - Fed muss Zinsen senken
Das Marriner S. Eccles Federal Reserve Gebäude in Washington, D.C. Foto: Al Drago/Bloomberg

Die jüngsten Konjunkturdaten aus den USA deuten auf eine Abkühlung der Wirtschaft hin. Die aggressive Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump hat vor allem die Stimmungsumfragen bei Haushalten und Unternehmen, die sogenannten „weichen Daten“, eingetrübt. Präsident Trump hat seinen Zollangriff vor kurzem verschärft, indem er neue Zölle auf Stahl, Aluminium und Autos verhängte und für den 2. April Gegenzölle ankündigte, die, wie er sagte, „alle Länder“ betreffen werden. Da die Zölle das Wachstum belasten, erwarten die Strategen von Goldman Sachs, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen weiter senken wird.

Zölle: Fed muss Zinsen senken

Wie Bloomberg berichtet, prognostizieren die Ökonomen von Goldman Sachs nun, dass sowohl die Fed als auch die EZB die Zinsen in diesem Jahr dreimal senken werden, da die Zölle von Präsident Donald Trump das Wirtschaftswachstum belasten.

Die Ökonomen um Jan Hatzius gehen davon aus, dass die Fed die Zinsen im Juli, September und November senken wird, während sie zuvor von zwei Zinssenkungen in diesem Jahr und einer im Jahr 2026 ausgegangen waren. In einer separaten Notiz erklärten die Ökonomen um Sven Jari Stehn, dass die niedrigeren Wachstumsprognosen für die Europäische Union die Erwartungen verstärken, dass die EZB die Zinsen im April und Juni senken wird, wobei eine weitere Senkung um einen Viertelprozentpunkt nun für Juli erwartet wird.

Zum zweiten Mal in weniger als einem Monat haben die Goldman-Ökonomen ihre Annahmen zu den Zöllen angehoben und erwarten nun einen Anstieg der durchschnittlichen US-Zölle um 15 Prozentpunkte bis 2025. Präsident Trump hat in diesem Zeitraum seinen Zollangriff verschärft und neue Zölle auf Stahl, Aluminium und Autos verhängt. Für kommenden Mittwoch kündigte er zudem die so genannten reziproken Zölle an, die alle Länder betreffen werden.

Anstieg der Inflation

Diese höheren Zölle werden die Verbraucherpreise in den USA nach oben treiben. Goldman rechnet nun mit einer PCE-Kerninflation von 3,5 Prozent bis Ende 2025 (aktuell 2,8%). Zudem senkten die Ökonomen ihre Wachstumsprognose für das US-Bruttoinlandsprodukt 2025 um einen halben Prozentpunkt auf 1% im vierten Quartal gegenüber dem Vorjahr. Die Prognose für die Arbeitsl,osenquote Ende 2025 wurde um 0,3 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent angehoben.

„Die von den Zöllen ausgehenden Abwärtsrisiken für die Wirtschaft haben die Wahrscheinlichkeit eines ‚Versicherungs‘-Kürzungspakets im Jahr 2019 erhöht, das wir nun als modales Ergebnis unserer revidierten Wirtschaftsprognose ansehen“, schrieben die US-Ökonomen in einer Notiz vom 30. März.

„Während die Fed-Führung den Anstieg der Inflationserwartungen bisher heruntergespielt hat, glauben wir, dass sie die Messlatte für Zinssenkungen höher legt und insbesondere einen potenziellen Anstieg der Arbeitslosenquote als Rechtfertigung für Senkungen der Zinsen stärker betont“, schrieben sie. Trump selbst hatte die Fed aufgefordert wegen des Zollkriegs die Zinsen zu senken.

Powell: Inflation nur „transitory“

In einer Rede vor Reportern nach der März-Sitzung der Fed spielte der Vorsitzende Jerome Powell Wachstums- und Inflationssorgen herunter. „Wie ich bereits erwähnt habe, kann es manchmal angemessen sein, die Inflation zu betrachten, wenn sie ohne unser Zutun schnell wieder verschwindet, wenn sie vorübergehend ist“, sagte Powell.

Er nannte dieses Szenario den „Basisfall“, schränkte aber ein, dass man nicht wirklich wissen könne, ob der Effekt nur vorübergehend sei.

Die Europa-Ökonomen von Goldman haben ihre Wachstumsprognosen für die EU wegen Trumps Zöllen und den wahrscheinlichen Vergeltungsmaßnahmen europäischer Politiker nach unten korrigiert.

Die Ökonomen von Goldman prognostizieren für die EU:

Die Trump-Administration wird Gegenzölle auf die EU in Höhe von 15 Prozentpunkten einführen, wodurch sich der effektive Gesamtzollsatz gegenüber der EU ab Anfang 2025 um 20 Prozentpunkte erhöht.
Hauptsächlich aufgrund der Vergeltungsmaßnahmen der EU wird die prognostizierte Kerninflation im vierten Quartal auf 2,1 % ansteigen (von zuvor 2 %).
Goldman prognostiziert nun ein schwaches BIP-Wachstum für den Rest des Jahres 2025 mit einem nicht annualisierten Wachstum von 0,1 %, 0,0 % und 0,2 % in Q2, Q3 bzw. Q4.

FMW/Bloomberg



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