Der Goldpreis steigt seit gestern 14:30 Uhr deutlich an. Die Begründung ist klar. Um 14:30 Uhr wurde gestern die US-Inflation mit 6,2 Prozent für Oktober vermeldet nach 5,4 Prozent im September. Das hatte den Markt überrascht. Als Inflationsausgleich kauften seit gestern vermehrt Anleger Gold. Und so steigt der Goldpreis seitdem von 1.826 Dollar auf aktuell 1.862 Dollar an.
Aktuell echte Stärke im Goldpreis
Für den Moment erkennt man klare Stärke im steigenden Goldpreis. Denn der US-Dollar als normalerweise klar negative Korrelation für Gold steigt ebenfalls seit gestern deutlich an. Denn durch mehr Inflation hofft man auf mehr Kapitalflüsse in den Dollar-Raum, weil die Zinsen womöglich steigen könnten. Ein stark steigender US-Dollar müsste Gold eigentlich schwächen. Aber die Tatsache, dass der Goldpreis trotz deutlich steigendem US-Dollar ansteigt, lässt zumindest für diesen Augenblick eine echte eigenständige Stärke bei Gold erkennen. Gut erkennbar ist dies auch im Chart, wo Gold und US-Dollar zuletzt beide ansteigen. Normalerweise würden die Linien gegenteilig verlaufen.
Vorsicht ist geboten
Aber Vorsicht ist geboten. Gut möglich ist zwar, dass erstmal weiter Schwung vorhanden ist, und dass der Goldpreis weiter Stärke zeigt. Aber es ist auch denkbar, dass Trader sich überlegen: Was ist, wenn die Federal Reserve bei dieser stark anziehenden Inflation nun in Kürze Signale gibt, dass man doch früher die Zinsen anhebt? Dies wäre wiederum schlecht für Gold, weil dadurch Zinsanlagen wieder an Attraktivität gewinnen – eben aus dem Grund kann der US-Dollar ja bereits zulegen.
TradingView Chart zeigt Kursverlauf im Goldpreis (blaue Linie) gegen US-Dollar (orange) seit dem 1. November.
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Ich weiss nicht, warum ihr immer wieder erzählt, dass die USA die Zinsen anheben wird.
Sie können es schlicht und einfach nicht!!
Ihr könnt aufhören solche Märchen zu erzählen….
@Rolf, abwarten! Die Fed wird bald gar nicht mehr anders können – da ist jetzt auch politischer Druck am Start!
Ich muss sagen, am ehesten trau ich es in der Tat noch den Amis zu, die Zinsen anzuheben.
Die Folgen könnten hier schon weitreichend sein, übersteigen aber meine Vorstellungskraft.
Weitaus dramatischer könnte es allerdings für die EURO-Zone werden, die sich ja nach wie vor der Realität verschließt. Wenn hier mal die Anleihekäufe beendet und ggf. noch die Zinsen angehoben werden sollten, wird es allerdings richtig zappenduster.
Ich gehöre zu den Menschen, für die die Börse ein Buch mit 7 Siegeln ist.
Meine private Altersversorgung habe ich in physische Edelmetalle investiert.
Mit meiner lieben Frau (wir sind Altersrentner) kann ich nun in Ruhe in Südspanien leben.
Wir können auch bei einer drohenden weitaus höheren Inflation leben. 2019 und 2020 hatten wir in Euro etwa 37% legal steuerfreie Kapitalertrag. Mal sehen was die nächsten Jahre so kommt.
M f G
Helmut
Könnte mir auch vorstellen das bei der Stagflation die Zinsen zusammen mit Gold steigen im nächsten Jahr.
Zugegebenerweiße gehe ich nur von Minizinsanhebungen im kommeden Jahr in den USA aus die in keinem Verhältniss zur Inflation stehen.
Die Zinsanhebungen hätten wenn überhaupt nur ein symbolischen Charakter :)
Da die Realrendite immer negativer werden würde wegen der steigenden Inflation trotz Minizinsanhebungen wäre es in einem „normal“ funktionierenden Markt ein bullishes Signal für Gold.
Das Märchen von steigenden Renditen gleich fallender Goldpreis sollte mal vergessen werden. Ob die Fed die Zinsen anheben kann oder nicht ist völlig egal. Von mir aus heben sie diese auf 3 Prozent. Der Realzins bleibt negativ und somit gut für Gold.
Ist das gleiche Märchen wie die negative Korrelation zwischen Anleihen und Aktien. Shiller hat hierzu ja ne schöne Grafik veröffentlicht mit Langzeitkorrelation +0,2.
Gute Kommentare, und wenn es richtig kriselt werden die Kryptojünger merken, dass das scheinbar NEUE GOLD ( Kryptos) nur Scheingold war und das echte Altgold wird noch mehr glänzen.
Was immer wieder vergessen wird (oder bewußt ignoriert wird): physisches Gold ist das ultimative Geld ohne eine Gegenpartei. Nicht-Gold-degeckte Währungen sind immer nur verbriefte Versprechen einer Vertragspartei und das Vertrauen darauf.
Wenn Gold gegen eine (FIAT)-Währung steigt, bedeutet das lediglich, daß die FIAT-Währung gegenüber Gold abwertet. Der Ziel“wert“ einer FIAT-Währung gegenüber ist langfristig immer 0. Seit 1971 hat der USD bereits 98% seines „Wertes“ gegenüber Gold eingebüßt – die restlichen 2% kommen wohl in den kommenden 2 oder 3 Jahren. Zur allgemeinen Beruhigung: Der Euro ist wesentlich schneller.