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Goldpreis auf Erholungskurs – wie weit steigt das Edelmetall?

Goldpreis auf Erholungskurs - wie weit steigt das Edelmetall?

Der Goldpreis ist vier Wochen in Folge angestiegen und hat dabei kurzzeitig die Marke von 1.800 US-Dollar zurückerobert. Das Gold profitierte zuletzt, wie auch die Aktienmärkte, von den gesunkenen Zinserwartungen. Die jüngst veröffentlichten US-Inflationsdaten sind mit 8,5 Prozent geringer als befürchtet ausgefallen. Die Teuerung, die im Juni noch bei 9,1 Prozent notierte, hat damit an Fahrt verloren.

Der Goldmarkt zeigt sich in der Folge erleichtert, da die US-Notenbank nicht mehr ganz so stark unter Druck steht, die Zinsen noch stärker anzuheben. Die Marktteilnehmer gehen inzwischen „nur“ noch von einem Zinsschritt im September von 50 anstatt 75 Basispunkten aus. Im Zuge dessen gab der US-Dollar nach. Die historisch negative Korrelation zwischen Goldpreis und dem US-Dollar hat der Gold-Erholung weiteren Auftrieb verliehen.

Schlechte Stimmung am Terminmarkt als Kontraindikator?

Trotz der zuletzt positiven Entwicklung beim Goldpreis ist von Euphorie weit und breit nichts zu spüren. Im Gegenteil, an den Terminmärkten herrscht weiterhin Skepsis über die laufende Gold-Rally. Laut den jüngsten CoT-Daten haben die Commercials ihre Netto-Short-Positionen um 14 Prozent ausgebaut. Zudem ist das Open Interest, die Summe aller offenen Kontrakte, gegenüber der Vorwoche erneut zurückgegangen. An den Terminmärkten bleibt man also vorsichtig. Es hat zwar geholfen, dass viele Investoren ihre Short-Positionen aufgelöst haben, gleichzeitig kommen aber nicht genug neue Future-Verträge dazu. Sowohl die zurückhaltende Stimmung am Terminmarkt als auch die negative Entwicklung der Gold-ETFs diente zuletzt als Kontraindikator. Bis sich die Stimmung aufhellt, wäre also für den Goldpreis noch Luft nach oben.

Neue Impulse durch Konjunkturdaten

In dieser Woche stehen ein paar Konjunkturdaten auf der Agenda, die den Goldpreis beeinflussen könnten. Am Mittwoch wird das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung veröffentlicht. Die Marktteilnehmer erhoffen sich davon neue Erkenntnisse über den geldpolitischen Kurs der US-Notenbank. Einen Tag später folgt dann die Bekanntgabe der Verbraucherpreise der Eurozone. Die Teuerung dürfte auf einem sehr hohen Niveau verweilen, Analysten erwarten eine Teuerung von 8,9 Prozent. Am Freitag dürften schließlich die deutschen Erzeugerpreise weitere Hinweise zur Inflationsentwicklung in Deutschland liefern.

Goldpreis: Wie weit trägt die Erholung?

Der Goldpreis konnte die vergangene Woche über 1.800 US-Dollar beenden. Damit haben wir bereits vier grüne Wochenkerzen in Folge gesehen. An dem markanten Widerstand bei 1.806 USD ist die Gold-Rally jedoch ins Stocken geraten. An der Barriere prallte der Kurs nach unten ab und befindet sich nun in einer Konsolidierung. Ein erstes Unterstützungslevel bei 1.785 USD hat das Gold bereits erreicht. Sollten die Gold-Bullen die Unterstützung per Tagesschluss aufgeben, könnte sich die Zwischenkorrektur bis in den Bereich von 1.766/53 USD ausweiten. Hier liegt auch das 38,2% Retracementlevel (1.760) des letzten Aufwärtsimpulses.

Nach einer Konsolidierung hätte die Erholungsbewegung noch weiteres Potenzial bis in den Bereich von 1.842 (200-Tage-Linie) sowie 1.854 USD (horizontaler Widerstand). Dafür müsste Gold den Widerstand bei 1.806 USD nachhaltig knacken. Um den mittelfristigen Abwärtstrend zu brechen, muss der Goldpreis allerdings über 1.880 USD ansteigen.

Goldpreis Erholung - US-Dollar Rückgang hilft Gold

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1 Kommentar

  1. Ich denke, Gold wird ersteinmal dann kräftig verlieren, wenn realisiert wurde, wo die deutsche Wirtschaft hingehen wird, und mit Papiergold verhindert werden soll, dass die Banken beliehene Aktien verkaufen.
    Wann das ist, weiß ich auch nicht, aber ich denke, sehr lange wird es nicht mehr dauern.
    Für physische Goldbesitzer unerheblich. Ich selbst habe auch schon 30 % Kursverluste mitgemacht.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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