Gold/Silber

Goldpreis: Banken-Kursziel 1.570 Dollar -kurzfristig Druck durch US-Daten

Ein Goldbarren - Beispielfoto

Der Goldpreis steht kurzfristig immer noch unter Druck. Am Freitag war er von 1.475 auf 1.460 Dollar gefallen, und das relativ ruckartig. Denn um 14:30 Uhr gab es die US-Arbeitsmarktdaten, die mit deutlich mehr neu geschaffenen Stellen alle Beobachter total positiv überraschten. Die Aktienmärkte und somit die risikoreicheren Anlagen stiegen, der Goldpreis fiel. Mit aktuell 1.463 Dollar steht der Markt immer noch unter dem Einfluss dieser sehr guten US-Daten.

Notenbanken sorgen für Kaufdruck

Sind dies vielleicht gut Einstiegskurse im Gold? Man bedenke zum Beispiel, dass die Notenbanken im fast vollendeten Jahr 2018 wie wild Gold gekauft haben (so viel wie seit 49 Jahren nicht mehr), und dass sie diesen Kaufrausch wohl auch 2020 fortsetzen werden. Alleine in der ersten Hälfte dieses Jahres haben die Goldkäufe der Notenbanken den Wert des Vorjahres sogar noch übertroffen. Diese Nachfrage sorgt natürlich grundsätzlich für Aufwärtsdruck im Goldpreis. Aber man bedenke auch folgende Aussagen. So zitiert investing.com aktuell die ABN AMRO-Analystin Georgette Boele:

Trotz des 100 Dollar-Rückgangs vom Jahreshochs seien die „Anleger immer noch massiv für höhere Goldpreise positioniert. Die Netto-Long-Position an den Terminmärkten ist extrem und die ETF-Positionierung ist auf einem hohen Niveau. Diese Positionen hängen derzeit über dem Markt und verhindern, dass sich die Preise deutlich nach oben bewegen, denn jeder Preisanstieg wird genutzt, um Gewinne aus bestehenden Positionen zu realisieren“.

Goldpreis nächstes Jahr deutlich über 1.500 Dollar?

Veröffentlicht wurden heute Ergebnisse einer Umfrage unter Banken in Deutschland, wie sich der Goldpreis im nächsten Jahr entwickeln wird. Glaubt man dem Durchschnittswert von 14 Prognosen dieser Banken, dann wird der Goldpreis bei 1.570 Dollar landen, also 107 Dollar höher als aktuell. Die Range reicht von 1.500 Dollar (zum Beispiel von der Berenberg Bank) bis hin zu 1.700 Dollar durch die Helaba.

Was könnte auf Sicht von einem Jahr positiv auf den Goldpreis wirken? Vielleicht ganz grundsätzlich das Negativzinsumfeld und die konstant hohe Nachfrage der Notenbanken, so unser sehr vereinfachter und abgekürzter Kommentar dazu. Kurzfristig wird viel davon abhängen, was die nächsten Schritte im Handelskrieg sind. Letztlich braucht Donald Trump positive Aussagen auch aus China, denn für ihn ist die ganz aktuelle Lage am US-Aktienmarkt der Gradmesser für seinen angeblichen politischen Erfolg. Wird Trump also kurzfristig die Aktienmärkte weiter pushen mit positiven Andeutungen, die aber nicht nachhaltig sind?

Das könnte Aktien kurzfristig helfen, und den Goldpreis kurzfristig auf dem Weg nach oben ausbremsen. Aber auf Sicht von Wochen und Monaten, hat Gold eine bessere Perspektive, wenn die realen Probleme im Handelskrieg offener zu Tage treten? Kann Gold dann unterstützt von Negativzinsen und Notenbank-Nachfrage über 1.500 Dollar steigen? Man muss auf jeden Fall kurzfristig weiter die Stimmungslage rund um den Handelskrieg im Blick behalten. Jede negative Nachricht hilft dem Goldpreis als vermeintlichem Hort der Sicherheit! Und man sah es ja letzten Freitag. Die US-Arbeitsmarktdaten sorgten für eine kräftige Bewegung im Gold. Konjunkturdaten können also auch einiges bewirken!

Goldpreis vs US-Aktienmarkt seit Ende November
Der Chart zeigt seit Ende November den S&P 500 in blau gegen den Goldpreis in rot. Klar erkennbar ist die gegenläufige Bewegung vom letztem Freitag nach den US-Arbeitsmarktdaten. Die US-Aktienmärkte kratzen momentan weiter an ihren Höchstständen. Geht die Hausse erst mal weiter, und somit erstmal weiter Schwäche im Goldpreis?



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