Der Goldpreis nähert sich allmählich wieder seinem Rekordhoch von rund 3.500 US-Dollar an. Am Dienstag erreichte er einen Höchststand von 3.391 USD, bevor eine Konsolidierung einsetzte. Gestützt durch neue Dip-Käufe während des asiatischen Handels und die anhaltenden Sorgen vor einer Verschärfung des Handelskriegs durch US-Präsident Donald Trump, legte Gold am Mittwoch wieder zu.
Goldpreis: Handelskriegssorgen stützen
Nachdem der Goldpreis Mitte Mai auf 3.120 USD eingebrochen war, befindet sich das Edelmetall nun wieder im Aufwind. Die heute in Kraft getretenen Verdopplungen der Zölle auf Stahl und Aluminium sowie der Handelsstreit mit China stützen den Goldpreis. Die Handelsunsicherheit hat in den letzten Tagen wieder zugenommen, da sich Washington und Peking gegenseitig vorwerfen, Vereinbarungen des Waffenstillstands verletzt zu haben.
Gestützt durch asiatische Schnäppchenjäger hält sich der Goldpreis weiterhin auf hohem Niveau. Gold legte am Mittwoch leicht zu, da die Sorgen über die Auswirkungen des Handelskriegs von US-Präsident Donald Trump wieder aufkamen, so ein Bericht von Bloomberg.
Das Edelmetall stieg um bis zu 0,6 Prozent auf 3 372 US-Dollar pro Unze, während der Dollar-Index nachgab. Die Handelsbeziehungen zu China und der Europäischen Union verschlechterten sich weiter, nachdem Trump die Zölle auf Stahl und Aluminium auf 50 % verdoppelt hatte. In den sozialen Medien hatte er zudem über Nacht gepostet, dass es „extrem schwierig“ sei, mit Xi Jinping zu einer Einigung zu kommen. Der US-Präsident kündigte jedoch an, am Freitag mit dem chinesischen Staatschef telefonieren zu wollen.
Der Goldpreis hatte am Dienstag nachgegeben, da frische Arbeitsmarktdaten einen Anstieg der offenen Stellen in den USA zeigten, der den Optimismus hinsichtlich der Widerstandsfähigkeit der amerikanischen Wirtschaft gestärkt hatte. Als der Handel an der Shanghai Gold Exchange begann, erholte sich der Goldpreis jedoch. Eine starke US-Wirtschaft könnte Zinssenkungen der Fed verzögern, wodurch das Edelmetall profitieren würde. Zudem erhöht die Rückkehr der Handelsängste seine Attraktivität als sicherer Hafen.

Gold: Rekordhoch in Reichweite
Der Goldpreis ist in diesem Jahr um rund 28 Prozent gestiegen und liegt aktuell weniger als 150 Dollar unter seinem Allzeithoch vom April. Anleger meiden derzeit Vermögenswerte, die von den reziproken Zöllen betroffen sind. Gold bleibt ein sicherer Hafen und wird durch die Käufe der Zentralbanken gestützt. Angesichts der geopolitischen Spannungen und der Aussicht auf eine starke Abwertung des Dollars wird diese Kaufwelle voraussichtlich anhalten.
China behauptete diese Woche, die USA hätten den kürzlich in Genf vereinbarten Handelsfrieden „ernsthaft untergraben”. Außenminister Wang Yi nutzte sein erstes Treffen mit dem neuen US-Botschafter David Perdue, um Washington dazu zu drängen, die Beziehungen wieder auf den „richtigen Weg“ zu bringen. Unterdessen warnte die EU vor neuen Gegenmaßnahmen, sollten die USA ihre Zollandrohungen wahr machen.
Der Spotpreis für Gold notiert um 13:02 Uhr in Frankfurt bei 3 350,17 USD pro Unze. Der Bloomberg Dollar Spot Index gab um 0,1 % nach. Silber stabilisierte sich, Platin legte zu und Palladium gab nach.
Der nächste entscheidende Impuls für den Goldpreis dürfte am Freitag kommen, wenn die US-Arbeitsmarktdaten veröffentlicht werden, darunter ein Bericht über die Beschäftigung im Mai, die Aufschluss über die Geldpolitik der US-Notenbank geben könnte. Aktuell rechnen die Marktteilnehmer mit der nächsten Zinssenkung der Fed im September. Niedrigere Zinsen sind für zinslose Edelmetalle in der Regel positiv.
FMW/Bloomberg
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