Gold/Silber

Goldpreis: Charttechnische Ampeln springen auf „Gelb“

Der Goldpreis rutschte in den vergangenen Handelstagen aufgrund einer nachlassenden Risikoaversion auf den tiefsten Stand seit vier Monaten ab. Dadurch hat sich die charttechnische Situation erheblich eingetrübt.

Goldpreis wirkt charttechnisch angeschlagen

Weltweit sind derzeit vor allem riskantere Anlageklassen wie zum Beispiel Aktien oder Kryptowährungen gefragt. Die Hoffnung, dass die Welt in Kürze möglicherweise mit drei Impfstoffen die Pandemie eindämmen kann, führte insbesondere bei Gold-ETFs zu massiven Abflüssen. Allein beim weltgrößten Gold-ETF SPDR Gold Shares war im November bei der gehaltenen Goldmenge ein Rückgang von 1.257,67 auf 1.199,74 Tonnen (minus 57,93 Tonnen) registriert worden.

Unter charttechnisch orientierten Goldinvestoren herrscht gegenwärtig aus zwei Gründen eine starke Verunsicherung. Erstens: Mit dem jüngsten Kursrutsch in Richtung 1.800 Dollar bewegt sich das gelbe Edelmetall in einer leichten Unterstützungszone, die sich in der ersten Julihälfte herauskristallisiert hat und nun akut gefährdet ist. Zweitens: Außerdem verläuft die langfristige 200-Tage-Linie ebenfalls im Bereich von 1.800 Dollar. Im Falle eines signifikanten Unterschreitens dieses Kursbereichs entstünden gleich zwei Verkaufssignale und somit möglicherweise zusätzlicher chartinduzierter Verkaufsdruck für den Goldpreis.

Doch eines sollten Anleger bei jedem Verkaufssignal stets im Hinterkopf behalten: Nicht selten erweisen sie sich als Fehlsignal. Im März dieses Jahres stürzte zum Beispiel der Goldpreis für einige Tage relativ deutlich unter seine 200-Tage-Linie, um sich nachfolgend innerhalb von weniger als fünf Monaten wieder um in der Spitze 600 Dollar auf ein neues Rekordhoch zu verteuern. Ein bisschen treffsicherer erwies sich ein solches Verkaufssignal Mitte 2018, schließlich folgte damals eine technische (temporäre) Korrektur von immerhin zehn Prozent.

Ein bisschen Optimismus verbreitet aktuell der Timingindikator Relative-Stärke-Index (RSI). Mit aktuell 32 Prozent ist dieser nicht mehr weit von der überverkauften Zone (< 30 Prozent) entfernt. Sollte der RSI die 30-Prozent-Hürde in den kommenden Wochen von unten nach oben durchschneiden, gilt dies in der Chartlehre nämlich als Einstiegssignal.

Fazit

Unter fundamentalen Gesichtspunkten sollten sich Anleger mit langfristigem Anlagehorizont keine großen „Goldsorgen“ machen. Als Krisen-, Vermögens- und Inflationsschutz dürfte die Geldalternative in den kommenden Jahren und Jahrzehnten weiterhin wertvolle Dienste leisten, schließlich werden sich selbst im Falle eines Siegs über die Pandemie die weltweiten Schuldenberge nicht in Wohlgefallen auflösen.

Der Goldpreis ist zuletzt unter Druck gekommen



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