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Gold-Comeback - ja oder nein? Goldpreis: Die nächsten 7 Tage entscheiden über die Richtung

Goldpreis: Die nächsten 7 Tage entscheiden über die Richtung

Der Goldpreis leidet seit Monaten unter einem negativen Momentum. Der Abwärtstrend ist intakt, dennoch besteht jetzt die Chance auf ein Gold-Comeback. Helfen könnten dabei ausgerechnet der Dollar und die US-Renditen, die zuvor die großen Belastungsfaktoren für das Edelmetall waren. Monatelang haben sich Anleger vom Gold abgewendet, das ist deutlich an den kräftigen Abflüssen der Gold-ETFs zu erkennen. An den Terminmärkten sieht es nicht viel besser aus, die Mehrzahl der Spekulanten setzt weiterhin auf einen fallenden Goldpreis. Schuld daran hat vor allem die US-Notenbank Fed mit ihrem straffen Zinskurs. Es gibt inzwischen aber auch Faktoren, die für eine Erholung des Goldpreises sprechen – zumindest kurzfristig.

Das zinslose Gold weist eine negative Korrelation zum US-Dollar und US-Renditen auf. Wie wir wissen, legten Dollar und Renditen aufgrund des straffen Zinskurses der Fed in diesem Jahr deutlich zu. Seit vergangenen Freitag pausiert der Anstieg jedoch, es folgte sogar eine starke Konsolidierung, ausgelöst durch die Hoffnung auf eine weniger restriktive Geldpolitik der Fed. Davon profitiert derzeit der Goldpreis – der Ausverkauf wurde gestoppt und eine Erholung setzte ein. Inzwischen mehren sich die Anzeichen für eine mildere Gangart der US-Notenbank. Eine Zinspause wird immer wahrscheinlicher.

Notenbanken: Zinsentscheide im Fokus

Da die Gold-Anleger davon ausgehen, dass die Fed ihren Zinskurs entschleunigt, fallen der Dollar und die Renditen, was wiederum den Goldpreis anschiebt. Im Gegensatz zu den Aktienmärkten, die wegen der Dollarschwäche eine starke Rallye vollzogen haben, fehlt dem Goldmarkt noch etwas an Dynamik. Angesichts der schlechten Stimmung der Gold-Anleger und der hohen Short-Quote, könnte die Rallye Fahrt aufnehmen, sollte die Fed in der kommenden Woche Hinweise auf eine Zinsverlangsamung geben.

Die Börsen tanzen nach der Musik der Notenbanken, daher dürfte der heutige EZB-Zinsentscheid und die Fed-Sitzung in der kommenden Woche entscheidende Impulse für den Goldpreis liefern. Die meisten Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die EZB heute die Zinsen um 75 Basispunkte erhöht. Der Einlagensatz – dem Zinssatz auf geparkte Einlagen von Geschäftsbanken bei der Notenbank – dürfte damit auf 1,5 Prozent ansteigen. Die Wahrscheinlichkeit für einen weiteren großen Zinsschritt von 0,75 Prozentpunkten liegt auch bei fast 100 Prozent.

Doch was kommt danach? Einige Ökonomen gehen davon aus, dass die Fed nicht viel weiter gehen kann, will sie die Wirtschaft nicht in eine tiefere Rezession stürzen oder heftige Turbulenzen an den Anleihemärkten auslösen. Es gibt erste Anzeichen, dass die Fed ab Dezember vorsichtiger vorgeht, also auf kleinere Zinsschritte setzt bzw. sogar eine Pause einlegt. Das dürfte den Dollar schwächen und die Renditen drücken, was wiederum gut für Gold wäre. Damit der Goldpreis an Reiz gewinnt, muss die Fed aber wirklich umschwenken. Die Hoffnungen des Marktes müssen also erst noch durch die Fed bestätigt werden – am 2. November folgt der Zinsentscheid.

Goldpreis: Doppeltief versus Abwärtstrend

Die charttechnische Lage ist weiterhin angespannt, denn noch befindet sich der Goldpreis in einem intakten Abwärtstrend. Doch das Momentum könnte drehen, sollte Gold über den Widerstand bei 1.670 USD ausbrechen und anschließend die enorm wichtige Marke bei 1.682 USD zurückerobern. Mit einem Sprung über die Hürde von 1.682 USD könnte der Goldpreis sowohl die fallende Trendlinie als auch die 50-Tage-Linie überwinden. Dies dürfte einen Rebound einleiten. Ein Tagesschlusskurs über 1.700 Dollar könnte den Goldpreis zunächst bis 1.724 und 1.735 USD bringen. Oberhalb der lokalen Hochs würde weiteres Erholungspotenzial bis 1.755 und 1.765 USD dazu kommen.

Umso länger der Goldpreis jedoch unter der wichtigen Marke von 1.682 USD verweilt, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass er die Kurve bekommt. Dann drohen weitere Abgaben. Zuerst bis an die Unterstützungen bei 1.650 und 1.640 USD. Darunter wird es wieder kritisch. Damit sich ein Boden ausbilden kann, ist es wichtig, dass das Doppeltief bei 1.617 USD hält.

Gold: Fallender Dollar und Renditen helfen - EZB- und FEd-Zinsentscheid im Fokus

Gold-Chart von TradingView

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7 Kommentare

  1. Ja, das mit dem zinslosen Gold stimmt zwar.
    Nur, wer ab 2000 für 250 Tsd Euro auf dem Sparbuch, bis heute durchgehend 4% kassieren konnte, hat
    heute etwa 600 Tsd € auf dem Konto, und musste die Zinserträge aber noch zumind. teilweise versteuern.
    Wer 2000 sich einfach für 250 € Gold in den Tresor gelegt hat, hat dort heute etwa 1,5 Millionen Euro liegen.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. „…Wer 2000 sich einfach für 250 € Gold in den Tresor gelegt hat, hat dort heute etwa 1,5 Millionen Euro liegen…“

      Durch Dauerkommentieren kann die Konzentrationsfähigkeit nachlassen.
      Empfehle Pause!😉

      1. @Columbo. Ja, wenn Helmut dies nur beherzigen würde. Der Verfasser von bestimmt schon tausend Artikeln in diesem Jahr mit Halbwahrheiten, mit Untergangsfantasien, mit Deutschland-Bashing eines Auswanderers. Nur noch nervig. Wie sein Dauerbeispiel von in diesem Winter erfrierenden Menschen in Deutschland, obwohl unsere Gaslager fast schon überlaufen und wir hierzulande Ende Oktober spätsommerliche Temperaturen haben. Oder die Versechsfachung seines Goldinvestments seit 2000. Durch die immer zahlreicher werdenden Kommentare des Wahl-Andalusiers sinkt das Niveau der Kommentarspalte mehr und mehr in eine von unzähligen Wiederholungen geprägte Belanglosigkeit. Fast schon in indirekter Proportionalität zur Qualität der Artikel und Videos auf FMW. Wieso lässt die Redaktion diesen Unsinn zu?

  2. Hallo Columbo, ich habe nur auf das Thema geantwortet, was hier von der Redaktion in den Raum gestellt wurde. Ich werde Sie nun nicht danach fragen, ob ich das kommentieren darf.
    Aber wenn Sie derartige Wiederholungen in der Themenstellung, und deren Kommentierung verhindern wollen, dann sollten Sie das der Redaktion mitteilen.
    Wird nicht über Gold berichtet, dann werden die Berichte auch nicht kommentiert.
    Oder bekommen Sie jedesmal „einen Stich“ wenn sie Versechsfachung lesen?
    Und dabei hatte ich ja noch nicht einmal geschrieben, dass alles steuerfrei ist.
    Aber konkret: Was wollen Sie mit diesen sinnfreien Sätzen sagen, was den Leser interessieren könnte?

    1. Häschen, ich will jetzt nicht gemein sein. War halt ein Tippfehler, dass aus 250 Euro 1,5 Millionen werden. Nichts für ungut, aber Spaß muß sein😁. Nicht alles so tierisch Ernst nehmen!

  3. @Helmut
    „Wer 2000 sich einfach für 250 € Gold in den Tresor gelegt hat, hat dort heute etwa 1,5 Millionen Euro liegen.“
    Ist das die Substanz, die du bei anderen so sehr vermisst? 😂🤣😅

  4. Ja, richtig Columbo, natürlich sollte es heißen.
    Aus 250 Tsd. Euro, sind dann 1.25 Millionen Euro geworden.
    Und da könnte ich mir nun ganz viele Möhren für kaufen, nur weil ich an Gold geglaubt habe.
    Und ich brauchte nichts dafür tun, sondern nur abwarten.
    Das war die Zeit, als selbst die Schweizer Nationalbank ihr Gold verkauft hat, weil sie es für nutzlos hielten. Andere Nationalbank ebenfalls.
    Heute, für den sehsfachen Preis, kaufen sie wieder erhebliche Mengen.
    Natürlich bin ich auch damals ausgelacht worden, dermaßen gegen alle empfehlungen Gold zu kaufen. Aber da haben Sie auch Recht, man sollte nicht alles auf eine Karte setzen.
    Mit dem anderen Geld haben wir uns hier eine Immobilie aufgebaut, in der wir heute mietfrei leben können, haben bis zu dem Eintritt ist Rentenalter (über etwa 15 Jahre) davon gelebt, was wir sonst noch auf dem Konto hatten.
    Wir haben nie in Spanien für einen Euro gearbeitet, (außer Ferienvermietung) und daher auch nie Steuern bezahlt.
    Das haben meine liebe Frau und ich erreicht in unserem Leben, als wir noch keine 50 waren.
    Ich denke, damit sollte man leben können.
    Praktisch befinden wir uns schon 22 Jahre im Ruhestand. Das hier aufbauen, ist für einen Handwerksmeister der ein gut gefülltes Konto hat, ein Hobby XXXX L.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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