Gold/Silber

Goldpreis: Die Ruhe vor dem großen Sturm?

Goldpreis: Die Ruhe vor dem Sturm?

Nach dem rasanten Anstieg vor einer Woche ist es an den Gold-Märkten ruhiger geworden. Der Goldpreis konsolidiert seinen letzten (Fehl-)Ausbruch auf 1.974 USD. Die jüngsten Meldungen über die Aufnahme von Verhandlungen zwischen ukrainischen und russischen Vertretern sowie die Ausweitung der Sanktionen gegen Russland haben die Nachfrage nach Gold etwas ausgebremst. Zudem hat Fed-Chef Powell bei seiner Anhörung vor dem Repräsentantenhaus durchblicken lassen, dass es im März „nur“ zu einem Zinsschritt von 25 Basispunkten kommt. Damit agiert die US-Notenbank vorsichtiger, als es viele Marktteilnehmer erwartet haben. Folglich flauten die Zinssorgen etwas ab und es kam zu einem Anstieg bei den US-Renditen. Die Aufwärtsambitionen des goldenen Edelmetalls wurden dadurch spürbar eingedämmt.

Zuvor hatte eine weitere Eskalation im Ukraine-Krieg sowie die Kombination aus rückläufigen US-Renditen und einem starken US-Dollar den Goldpreis deutlich nach oben getrieben. Trotz der Aufnahme von Gesprächen zwischen den beiden Parteien gibt es bisher noch keine Anzeichen für ein baldiges Ende der russischen Invasion. Im Gegenteil, weil der russische Angriffskrieg immer härter gegen die Großstädte und die Zivilbevölkerung geführt wird, hält die Kapitalflucht in sichere Häfen wie Staatsanleihen, den US-Dollar und natürlich auch Gold an.

Goldpreis stabil durch steigende Inflation

Darüber hinaus erhält der Goldpreis Rückenwind durch die weiter anziehende Inflation. In dieser Woche sind sowohl die für Deutschland als auch die für den Euroraum gemeldeten Inflationsraten höher als erwartet ausgefallen. Angesichts der stark steigenden Energie- und Rohstoffpreise sowie den verschärften Lieferkettenproblemen dürfte eine baldige Entspannung beim Preisdruck demzufolge vom Tisch sein. Die weitere Eskalation zwischen Ukraine/Westen und Russland birgt ein Stagflationsrisiko für die Wirtschaft. Da Gold in Krisen- und Kriegszeiten als sicherer Hafen gilt, könnte der Goldpreis in den kommenden Wochen weiter steigen.

Blick auf die Charttechnik

Nach dem dynamischen Anstieg auf 1.974 USD haben die Gold-Bullen zuletzt Gewinne mitgenommen. Aktuell pendelt der Goldpreis an der 1.930er Marke entlang. Mit dem Anstieg auf 1.959/65 USD hat der Goldpreis bereits bedeutende Zielbereiche aus der zuvor vorgestellten Dreiecksformation erreicht.  Allerdings müssen wir festhalten, dass es sich bei dem Anstieg über den Widerstand bei 1.959/65 um einen Fehlausbruch gehandelt hat. Die anschließende korrektive Bewegung zeigt deutlich, dass Anleger an dem Widerstandsbereich kein Interesse an Zukäufen haben, sondern zu Gewinnmitnahmen tendieren. Markante Widerstände werden oftmals nicht beim ersten Versuch überwunden. Manchmal benötigt es einen zweiten bzw. dritten Versuch, die Hürde zu überspringen.

Die bullische Struktur ist jedoch voll intakt, somit kann es in den nächsten Tagen/Wochen zu einem weiteren Versuch kommen. Der Aufwärtstrend wäre erst negiert, wenn das lokale Tief bei 1.878 US-Dollar durchbrochen wird. Nach einer Konsolidierungsphase wäre eine Trendfortsetzung durchaus denkbar. Unterstützungen für einen möglichen Rücklauf befinden sich bei 1.912 und 1.885 USD. Letztendlich muss der Goldpreis über den Widerstand bei 1.959/65 ansteigen, um neuen Schwung in Richtung der nächsten Hürden bei 1.992, 2.000 und 2.015 USD zu entwickeln.

Goldpreis Konsolidierung - Gold im Ukraine-Krieg

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