Gold/Silber

Goldpreis: Dollarschwäche als Kurstreiber, aber wie lange noch?

Goldpreis: Dollarschwäche als Kurstreiber, aber wie lange noch?

Für den Goldpreis läuft es derzeit wieder besser. Die anhaltende Schwäche beim US-Dollar lässt Gold profitieren. Der Dollarindex hat ausgehend von seinem Hochpunkt am 13. Mai eine Konsolidierungsphase eingeleitet. Seitdem ist der Index bereits um mehr als 3,5 Prozent zurückgekommen. Ein ähnliches Bild zeichnet sich ebenfalls bei den US-Renditen ab. Die 10-jährige Anleiherendite fiel zuletzt von dem Mai-Hoch bei 3,20 Prozent auf aktuell 2,74 Prozent. Die Rückgänge beim US-Dollar sowie den Renditen sorgen dafür, dass sich der Goldpreis auf Erholungskurs befindet.

An den Terminmärkten hält sich die Stimmung zwar etwas auf, der am Freitag veröffentlichte CoT-Report zeigte dennoch zum sechsten Mal in Folge eine nachlassende Nachfrage an. Die Anzahl offener Kontrakte gegenüber der Vorwoche hat sich von zuvor 555.756 auf 530.098 (-4,6%) reduziert. Dabei fällt aber auf, dass die Großspekulanten ihre Netto-Long-Positionen um fast 5 Prozent aufgestockt haben. Nach einer fünfwöchigen Durststrecke könnte sich damit eine Trendwende andeuten. Auch bei den von Bloomberg erfassten Gold-ETFs kam es in der Vorwoche wieder zu einem Zufluss, nachdem es vier Wochen in Folge nur Abflüsse gegeben hatte. Sollte sich die Entwicklung nicht nur als Strohfeuer herausstellen, dürfte der Risikoappetit der Investoren auf Gold zunehmen.

Dollarschwäche sorgt für Erholung

Ausschlaggebend für die Entwicklung des Goldpreises ist und bleibt der US-Dollar. Geht der Dollar in den Keller, dann geht es dem Gold meist gut. Genau dieses Szenario konnten wir in den letzten Wochen beobachten. Während der Dollarindex (DXY) einen beeindruckenden Anstieg vollzogen hat, ging es für den Goldpreis stetig bergab. Seitdem der Dollar Mitte Mai hingegen in eine Konsolidierung übergegangen ist, geht es wieder aufwärts für das gelbe Edelmetall. Im beigefügten Dollarindex-Chart sehen wir, dass der Kurs an dem Widerstand aus dem Wochenchart bei 103,84 Punkten abgeprallt ist. Anschließend fiel der Dollarindex bis auf ein Niveau bei aktuell 101,50 Punkte. Auf Tagesbasis hat der US-Dollar-Index eine erste Unterstützung an der 50-Tage-Linie bei 101,39 erreicht.

Blicken wir auf eine höhere Zeiteinheit, dann könnte sich die Konsolidierung sogar noch bis 100,40 oder 99,14 Punkte ausdehnen. Ein schwächelnder US-Dollar würde dem Goldpreis weiteren Auftrieb verleihen. Die morgige Veröffentlichung der Inflationsdaten aus dem Euroraum dürften für den nächsten Impuls beim Gold sorgen. Experten erwarten einen erneuten Anstieg der Teuerungsrate auf ein Rekordhoch. Die heutigen Verbraucherpreise aus Deutschland dürften bereits einen Vorgeschmack auf die morgigen Daten liefern. Hierzulande liegen die Prognosen für den Mai bei 7,6 Prozent, zuvor notierte die Rate bei 7,4 Prozent.

Dollarindex (DXY): Konsolidierung des US-Dollar - Gold Aufschwung

Wie geht es weiter mit der Kursentwicklung des Goldpreises?

Für die kurzfristige Entwicklung des Goldpreises spielt die Marke bei 1.868 US-Dollar eine entscheidende Rolle. Gelingt es den Gold-Bullen den Preis über die letzten lokalen Hochs bei 1.868 USD zu hieven, dann eröffnet sich weiteres Erholungspotenzial bis an die horizontale Widerstandszone bei 1.887/93 und die 50-Tage-Linie bei circa 1.900 USD. Hier dürfte dann die nächste Richtungsentscheidung fallen. Oberhalb der SMA50 rückt der wichtige Widerstand bei 1.919 USD in den Mittelpunkt. In diesem Bereich liegt zudem das 61,8% Retracementlevel des letzten Abwärtsimpulses. An dieser Stelle ist spätestens mit Gegenwehr der Gold-Bären zu rechnen.

Auf der Unterseite sollten die Bullen die Aufwärtstrendlinie und die horizontale Unterstützung bei 1.849 US-Dollar im Auge behalten. Ein Rutsch darunter wäre ein erstes Warnsignal. Fällt der Goldpreis anschließend auch noch unter die 200-Tage-Linie bei 1.841 USD, trübt sich die technische Lage ein. In diesem Fall droht ein Rücksetzer bis 1.809. Auch ein Test der massiven Unterstützungszone bei 1.786 USD ist durchaus denkbar.

Goldpreis profitiert von Dollarschwäche

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