Gold

Risk Off Risk On im Handelskrieg? Goldpreis fällt – Märkte blicken auf Mega-Event am Wochenende

Der Goldpreis ist seit heute Nacht gefallen. Für Anleger mit Bezug zu Gold wird das China-USA-Treffen am Wochenende extrem wichtig.

Gold-Barren
Gold-Barren. Foto: Brendon Thorne/Bloomberg

Der Goldpreis steht am kommenden Wochenende vor einem großen Risiko! Aber erst mal ein Schritt zurück: Die Unsicherheiten im Handelskrieg haben den Goldpreis wochenlang enorm ansteigen lassen. Erst gab es die Gerüchte und Ankündigungen, dann folgten am dem 2. April die umfassenden Trump-Zölle, quasi gegen den gesamten Planeten. Dies sorgte für Risk Off-Bewegungen. Seitdem herrscht ein Hin und Her von Nachrichten. Anleger flohen aus Risikoanlagen wie Aktien oder Kryptowährungen. Der Sichere Hafen Gold war gesucht, der Goldpreis stieg massiv an. Auch wenn sich Risikoanlagen erholen konnten – Gold als Sicherer Hafen blieb bislang gefragt. Dies könnte sich in Kürze ändern.

Goldpreis fällt – Deeskalation zwischen China und USA voraus?

Der große Handelskonflikt läuft zwischen den USA und China. Und wie heute früh vermeldet wurde, wollen sich die beiden Länder am kommenden Wochenende zum ersten Mal seit Verkündung gegenseitiger Zölle von weit über 100 % in der Schweiz treffen. Es steht eine Deeskalation im Handelskrieg an. Gäbe es am Wochenende dazu Signale aus diesem Treffen, könnte der Goldpreis kräftig fallen. Denn in dem Fall würden Risiko-Anleger vermutlich vermehrt Hoffnung schöpfen und Aktien kaufen, dafür Gold verkaufen. Dieser XAUUSD Chart zeigt den Preisverlauf seit Anfang März. Der Goldpreis gewann in der Spitze fast 500 Dollar. Heute Nacht, als das anstehende Treffen für das kommende Wochenende bekannt wurde, reagierte Gold negativ mit einem Preisrückgang um 49 Dollar auf aktuell 3.385 Dollar.

Chart zeigt Goldpreis-Verlauf seit März 2025

Bloomberg schreibt aktuell: Der Goldpreis fiel und beendete damit einen zweitägigen Aufwärtstrend, nachdem China und die USA bevorstehende Handelsgespräche bestätigt hatten, was die Nachfrage nach sicheren Häfen dämpfte. Washington und Peking gaben bekannt, dass Finanzminister Scott Bessent und US-Handelsbeauftragter Jamieson Greer Ende dieser Woche in die Schweiz reisen werden, um sich mit dem chinesischen Vizepremier He Lifeng zu treffen.

Es handelt sich um die ersten Gespräche seit der Verhängung umfassender Zölle gegen China durch Präsident Donald Trump, was die Hoffnung auf eine Einigung zwischen den beiden größten Volkswirtschaften steigen lässt. Peking erklärte jedoch, dass es seine grundsätzliche Haltung und die internationale Fairness nicht opfern werde, um eine Einigung zu erzielen. Der Dollar legte gegenüber den meisten wichtigen Währungen zu.

Indien und Pakistan beeindrucken Anleger nicht

Die Anleger zeigten sich weitgehend unbeeindruckt von den eskalierenden Spannungen in Südasien, wo Indien Militärschläge gegen Pakistan durchgeführt hat. Islamabad gab an, fünf indische Jets abgeschossen zu haben, und bezeichnete Indiens Vorgehen als „Kriegshandlung“. Die Aussicht auf einen Konflikt zwischen den beiden atomar bewaffneten Nachbarn würde normalerweise den Goldkauf stützen, doch scheint dies durch die Aussicht auf eine Entspannung der globalen Handelsspannungen ausgeglichen zu werden.

Gold hat in diesem Jahr um fast 30 % zugelegt, da Anleger angesichts des durch Trumps aggressive Handels- und Geopolitik ausgelösten Marktchaos nach sicheren Häfen suchen. Im April erreichte der Goldpreis einen Rekordwert von über 3.500 US-Dollar pro Unze, bevor er in den letzten Wochen wieder etwas nachgab. Der Anstieg wurde auch durch die spekulative Nachfrage in China und Käufe der Zentralbanken angetrieben.

Fed heute Abend

Die US-Notenbank Federal Reserve wird heute Abend eine Zinsentscheidung treffen. Es wird erwartet, dass die Entscheidungsträger trotz der wiederholten Kritik von Trump an Fed-Chef Jerome Powell, der die Zinsen nicht gesenkt hat, an der aktuellen Politik festhalten werden. Die Entscheidungsträger haben weitgehend betont, dass zunächst abgewartet werden müsse, wie sich die Handelspolitik auf die Wirtschaft auswirkt. Niedrigere Kreditkosten kommen Gold tendenziell zugute, da es keine Zinsen zahlt.

FMW/Bloomberg



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9 Kommentare

  1. Und was ist, wenn sich die beiden Parteien nicht einigen?
    Das ist ja auch eine Option ….

  2. Was soll diese Frage? Dann steigt der Goldpreis halt.

    1. Tut nix zur Sache

      Ich Versuche seit einigen Jahren, das Risiko und die fehlende Dividende bei Gold anhand des Chats zu begründen. Das Risiko mag darin liegen, das Gold auch fallen kann. Es kann auch darin liegen, nicht dabei gewesen zu sein. Sollten die Gespräche zwischen China und USA den Durchbruch bringen, kann es abwärts gehen. Sollte China Begehrlichkeiten haben nicht als dummes Kind abgestraft zu werden, bleibt es so oder könnte sogar steigen. Vielleicht hat DT ja doch die Zauberkarten im Ärmel und der Goldpreis fällt Mal 200 Dollar. Den Anstieg von 2000 auf über 3000 Dollar wird es wohl nicht negieren. Ob Indien und Pakistan wuchtig für die Märkte sind werden wir schon noch sehen. Wie so oft reicht allein die Angst darum, das es schlechter werden kann aus, um Gold vielleicht doch um 200 USD ansteigen zu lassen. Und schon morgen kann alles ganz anders sein. Sogar das Gegenteil von gestern ist möglich. Ich kann daher nur die Vergangenheit mit Sicherheit bewerten und erkenne, das Gold seit 2018 von ca. 1300 USD auf jetzt 3300 USD “ gefallen“ ist. Das beunruhigt mich unglaublich.Ehrlich gesagt…es juckt mich gar nicht.

  3. Der Artikel impliziert, dass es eine eindeutige Korrelation zwischen dem Handelskrieg und dem Goldpreis gibt.

    Ist das so?

  4. Auf den Goldpreis ist auch kein Verlass mehr. Lässt sich mal quasi über Nacht und locker vom Hocker vom Bitcoin ausbremsen. Noch viel dramatischer sieht’s übrigenz im Moment für den Silberpreis aus… ts, ts, ts.

    1. Genau @Ludger, auf Gold war nie Verlass. Schließlich bekommt man heute für eine Unze nicht mehr, als damals schon ein römischer Bürger bekam. Eher weniger, denn ich schätze, die Qualität eines heutigen Maßanzuges verblaßt gewaltig im Vergleich mit der Qualität einer römischen Toga.

  5. Spandau Ballet – Gold (HD Remastered)

    GOLD SONGTEXT
    Thank you for coming home
    I′m sorry that the chairs are all worn
    I left them here I could have sworn
    These are my salad days
    Slowly being eaten away
    Just another play for today
    Oh but I’m proud of you but I′m proud of you

    Nothing left to make me feel small
    Luck has left me standing so tall

    https://www.youtube.com/watch?v=ntG50eXbBtc

  6. Goldphobie ist unheilbar

    @ Columbo, immer dämlicher, auf sie als Goldbasher ist auf jeden Fall Verlass, noch nicht gemerkt,dass Gold kein Traderprodukt ist. Nennen sie bitte eine Anlage, die in den letzten Jahren/ Jahrzehnten besser war.Sind sie so dämlich oder wollen sie einfach provozieren? Später schreiben sie wieder ,dass sie ein beträchtlicher Goldanleger sind.

    1. @Goldphobie

      Nicht ärgern, ist ungesund. Einfach beruhigen, locker bleiben😌.

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