Gold

Goldpreis fällt unerwartet nach US-Arbeitsmarktdaten – der Grund

Der Goldpreis fällt aktuell in Folge zügiger und kräftiger Verluste am Aktienmarkt. Dies ist ein seltenes Phänomen am Markt.

Grafik: in-future-Freepik.com

Der Goldpreis fällt heute Abend überraschend, obwohl das doch eigentlich gar nicht passieren sollte? Die US-Arbeitsmarktdaten von 14:30 Uhr fielen sehr schwach aus, die Chance für eine sich stark abschwächende US-Konjunktur steigt. Die Wahrscheinlichkeit für Fed-Zinssenkungen im September um 50 Basispunkte liegt deswegen jetzt sogar bei 70 %. In so einem Umfeld hätte Gold eigentlich kräftig steigen müssen, denn das zinslose Edelmetall wird attraktiver, wenn Anleiherenditen deutlich fallen (so wie es derzeit geschieht).

Goldpreis fällt bei stark fallenden Aktienkursen

Und als erste Reaktion auf die Arbeitsmarktdaten von 14:30 Uhr stieg der Goldpreis auch erwartungsgemäß, von 2.456 auf 2.477 Dollar in der Spitze. Aber seit 16:30 Uhr fällt Gold deutlich von 2.470 auf jetzt 2.429 Dollar. Der XAUUSD Chart zeigt die heutige Entwicklung. Diest ist ein seltenes Phänomen, das bei stark fallenden Aktienkursen auftritt. Und heute sehen wir in Folge der US-Arbeitsmarktdaten diese kräftig fallenden Aktienkurse. Anleger, die mit starken Verlusten im aktiven Handel (oft kreditgehebelt) konfrontiert sind und Margin Calls erhalten (Nachschusspflicht um Positionen offen zu halten), müssen dann schnell andere Positionen in anderen Anlageklassen zu Cash machen. Und so kann Gold abverkauft werden, um schnell Cash zu generieren, zum Bedienen von Margin Calls. Oder Anleger sichern sich durch jetzige Verkäufe von Gold die in den letzten Tagen und Wochen erzielten Buchgewinne, um zumindest in einer Assetklasse realisierte Gewinne vorweisen zu können.

Chart zeigt heutige Entwicklung im Goldpreis

Einordnung

Der Goldpreis ging zurück und machte frühere Fortschritte wieder zunichte, da die Schwäche der Aktienmärkte das Metall belastete, während die Bedenken zunahmen, dass die US-Notenbank die Zinssätze zu langsam senkt, so die aktuell Einordnung von Bloomberg. Weiter wird berichtet: Gold gilt zwar als traditioneller Zufluchtsort, gerät aber bei starken globalen Korrekturen häufig unter Druck, da Händler ihre Bestände auflösen, um Verluste in anderen Bereichen auszugleichen. Der Ausverkauf an den Aktienmärkten verstärkte sich nach einem schwachen US-Arbeitsmarktbericht, der die Befürchtung schürte, dass die abwartende Haltung der US-Notenbank in Bezug auf die Zinssätze nun eine deutlichere Konjunkturabschwächung riskiert.

„Der Rückgang im Goldpreis ist hauptsächlich auf den allgemeinen Ausverkauf von Risikoanlagen zurückzuführen“, sagte Matthew Schwab, Leiter der Abteilung für Anlegerlösungen bei Quantix Commodities. „Es wird verkauft, um andere Verluste auszugleichen. Das ist ein allgemeiner Positionsabbau“.

Gold hat sich schwer getan, den Schwung zu finden, um den Rekord des letzten Monats zu brechen. Die Preise stiegen am Freitag kurzzeitig an, als die schwachen US-Arbeitsmarktdaten auf eine mögliche Lockerung der Zinspolitik der Fed hindeuteten. Dieser Enthusiasmus wurde dann von der Aktienkrise überwältigt. Die Flucht aus den Aktien wird den Goldpreis kurzfristig belasten, sagte Nicky Shiels, Leiter der Metallstrategie bei MKS PAMP SA in Genf.

Der Goldpreis ist in diesem Jahr bereits um etwa 20 % gestiegen und hat trotz des Gegenwinds durch die hohen Kreditkosten mehrere Rekorde erreicht. Die Preise wurden durch die Käufe der Zentralbanken, die steigende Nachfrage in China und die Käufe von Zufluchtsorten angesichts der zunehmenden geopolitischen Spannungen gestützt. In den letzten Monaten hat sich der Fokus wieder auf die Frage verlagert, wann und in welchem Umfang die US-Notenbank mit der Senkung der Zinssätze beginnen wird, was dem unverzinslichen Gold wahrscheinlich Auftrieb verleihen wird.

Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell sagte in dieser Woche, dass die Zentralbank bereits im September mit Zinssenkungen beginnen könnte, und verwies auf die Risiken einer weiteren Abschwächung des Arbeitsmarktes. Die heute veröffentlichten US-Arbeitsmarktzahlen deuten auf eine schnellere Verschlechterung des Arbeitsmarktes hin als bisher angenommen und könnten den Fed-Entscheidern Grund zu der Annahme geben, dass ihre Politik den Arbeitsmarkt zu stark abkühlt. Während das Unbehagen heute den Goldpreis nach unten zog, dürfte eine vorsichtigere Haltung letztendlich gut für Gold sein. „Dies ist der erste große schwache Arbeitsmarktbericht seit einem Jahr, aber wenn er sich als Trend erweist, bedeutet das, dass die Fed in diesem Jahr mehrere Zinssenkungen vornehmen wird“, sagte Shiels. „Das ist ein grünes Licht für neue Allzeithochs beim Gold“.

FMW/Bloomberg



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20 Kommentare

  1. Bitte gehn Sie weiter es gibt nichts zu sehn.

  2. Der Herr Kummerfeld „gräbt“ wieder eine Begründung für einen fallenden Goldpreis aus, der auch nicht durch dauernde Wiederholungen richtig ist zumindest nicht monokausal wie er es hier darstellt.

    Der Goldpreis ist heute zum Tagesschluss in Dollar kaum gefallen. Ein Non-Event! Er ist vor allem
    in der „Währung“ Euro gefallen. Durch diese Steuerung kann man wenigstens im Euro-Raum Gold schlecht
    aussehen lassen.

  3. Herrr Kummerfeld, wann kommt Herr Fugmann aus dem Urlaub zurück!

    1. Hallo Pluto, ab Montag ist er wieder da.

      1. Vielen Dank!

  4. Es ist richtig, wie beschrieben, das Gold an so einem Tag auch fallen…muss! Und genau dieser seltene Umstand beschreibt Recht klar, das die Finanzkonstruktionen ,mit denen die unaufhörlichen Gewinne auf der Aktienseite, gepusht wurden. Notverkäufe! aus wichtigen Grund. Das wird Gold allerdings mittel- und langfristig trotzdem eher nutzen,vals schaden. Der Weg zum sicheren Hafen wird wieder aktueller. Und in Bezug auf den Aktienmarkt sei erwähnt „die ersten Verluste sind noch immer die kleinsten!“… wird man bald feststellen. Und was dieses auch noch untermauern dürfte ist der Umstand, das bislang nur die rein zahlenbasierten bekanntgeworden Daten zu Wirtschaft , Beschäftigung und Preisentwicklung eingepreist wurden. Die geopolitische Seite hat man noch fast komplett außen vor gelassen! Jetzt wo die getöteten Führer zu Grabe getragen wurden, wird man auch hier, nach der notwendigen Ehrerbietung, eine neue Phase der Vergeltung in Gang bringen. Das wird noch eine ganz andere Qualität haben, als bislang…undl erst wenn das Thema wieder beruhigt würde, sollte man neu investieren. Das allerdings dürfte dann Recht Preiswert sein, im Vergleich zu den Aktuellen Kursen.

  5. Was soll passiert sein?
    Es ist immer das gleiche Spiel.
    Nach einem kräftigen Anstieg nehmen die Papiergoldbesitzer Gewinne mit.
    Wahrscheinlich geht es in den frühen Morgenstunden am Montag noch einen Ruck nach unten, wenn Nachschusspflichten nachgekommen werden muss.
    Ein steigender Goldpreis ist auch ein Misstrauensvotum gegen die Papiergeldwährungen.
    Und da dieses Misstrauen reichlich vorhanden ist, hat der Goldpreis gegenüber dem Dollar seit 1971 schon etwa 98,5% verloren. Auch die Notenbanken manipulieren gelegentlich den Goldpreis nach unten.
    Wie Albi schreibt: Nichts passiert.

    1. „…hat der Goldpreis gegenüber dem Dollar seit 1971 schon etwa 98,5% verloren…“

      🤣🤣🤣🤣
      @Helmut, Sie sollten noch einmal gegenlesen, bevor Sie einen Kommentar senden.
      Warum passiert Ihnen sowas immer wieder?

      1. Columbo, können Sie denn nicht einmal einen Kommentar abgeben, der außer belangloses Gelaber einmal z. B. eine Meinung, Zustimmung, Kritik, oder etwas enthält, das den Leser interessieren wkönnte? Reicht es dazu nicht?
        Meinen Sie wirklich, dass es hier irgendeine Menschen interessiert, ob Sie der Meinung sind, dass ich denn Artikel nicht gelesen habe?

        1. @Helmut

          Ich meinte nicht den Artikel, sondern Ihren Kommentar.
          Lesen Sie noch einmal genau, was Sie geschrieben haben.
          Ich zitiere Sie:
          „…hat der Goldpreis gegenüber dem Dollar seit 1971 schon etwa 98,5% verloren…“
          🤭.

          1. Das Rechenmodul von Helmut scheint mal wieder außer Kontrolle geraten zu sein 🤣
            Bin gespannt ob er seinen Irrtum wenigstens dieses Mal erkennt.

      2. Die Hitze macht ihm zu schaffen! Er negiert inzwischen seine eigenen Märchen.

      3. Ja, Sie haben recht Columbo.
        Genau andersrum.

        1. Auch wenn es zäh war, immerhin den Irrtum nach mehrmaligen freundlichen Hinweisen bemerkt. Wenn es nur bei Ihren anderen Beiträgen auch so wäre…

  6. Noch krasser der Goldabverkauf im XAUJPY, Intraday rund 4%.

  7. Könnte man auch sagen, dass der Euro aufgrund von Spekulationen bei US-Zins mit -50BP recht stark aufgewertet wurde. Alles in allem, ist Gold in Euro mit + 19,81% in 2024 nicht als schwach zu bezeichnen. Die Party hat doch gerade erst begonnen. Lt. eines „Experten“ den einzigen den ich kenne, sind 4800$ bis 2030 realistisch. IGWT lesen, schadet nichts.
    Das Zocken der Papier-Tiger, geht früher oder später nach hinten los.

  8. Und wie Gedacht.
    Gold ist eine Ko s mische Angelegenheit. Geld ist eine Menschliche Angelegenheit.
    Gültlich, goldig leuchtende Augen.
    Der Wert aller Dinge sich aber Abspielt im Glauben, im Ver trauen auf das Selbige. Sprich im Hirn.

  9. Permanix, wie sie vielleicht mitbekommen haben könnten ist es doch eher die Yen-Stärke und nicht die Goldschwäche. Für informierte Anleger ganz normal, wenn’s kriselt und die Margin Calls am Montag hereinprasseln gibt’s vielleicht noch mehr Notverkäufe vom SICHERSTEN ALLER ANLAGEMITTEL.

    1. Es war die Kombination an diesem Tag. Glückwunsch an alle die es erkannt haben.

  10. Auch der Bitcoin geht ganz schön in die Knie. Mal sehen ob die Unterstützung hält. Hochspekulativ, das ist keine Wette für mich.

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