Trotz der neuen Unsicherheit durch das Hin und Her bezüglich eines Urteils zu den Trump-Zöllen gibt der Goldpreis zum Ende der Woche wieder nach. Der Rückgang erfolgte im Anschluss an die Entscheidung des Berufungsgerichts, die US-Zölle bis zum 9. Juni in Kraft zu lassen. Ein vorläufiger Sieg für Donald Trump. Neue Impulse für Gold könnten aber schon im heutigen Handel folgen, denn es steht die Veröffentlichung wichtiger US-Inflationsdaten an.
Goldpreis fällt vor wichtigen US-Daten
Der Goldpreis ist im Vorfeld wichtiger US-Wirtschaftsdaten gesunken und hat damit den Weg für einen wöchentlichen Verlust von fast 2 % geebnet.
Das Edelmetall fiel am Freitag um bis zu 0,8 % auf 3.287 USD, da die Anleger die Veröffentlichung des Preisindex für die persönlichen Verbrauchsausgaben (PCE) in den USA erwarteten – die von der US-Notenbank bevorzugte Inflationskennzahl. Laut einem Bericht von Bloomberg werden die Märkte den Bericht, der Einblicke in die realen Verbraucherausgaben und das Lohnwachstum im April geben wird, dahingehend bewerten, welche Auswirkungen der globale Handelskrieg von Präsident Donald Trump auf die Wirtschaft und den Preisdruck hat.
Laut Kelvin Wong, leitender Analyst bei Oanda Asia Pacific Pte., wurde der jüngste Rückgang auch durch technische Faktoren im Vorfeld der Datenveröffentlichung ausgelöst.
„Der Goldpreis hat es zweimal nicht geschafft, die wichtige kurzfristige Widerstandsmarke von 3.328 USD zu überwinden – sowohl gestern in den USA als auch heute zu Beginn der asiatischen Sitzung“, sagte er. Dies könnte ein Warnsignal für weiter fallende Kurse sein.

Gold als sicherer Hafen
Obwohl der Goldpreis in dieser Woche zurückgegangen ist, bleibt die Anziehungskraft des Goldes als sicherer Hafen intakt, da die Märkte die Unsicherheiten im Zusammenhang mit Trumps Zollpolitik weiterhin spüren. Ein Bundesberufungsgericht hatte Trump am Donnerstag einen vorübergehenden Aufschub eines Urteils gewährt, das den Großteil seiner geplanten Zölle zu verwerfen drohte. Die anhaltenden Sorgen um das US-Haushaltsdefizit könnten die Goldpreis mittelfristig ebenfalls antreiben.
Auch die Spannungen mit China sind in dieser Woche wieder aufgeflammt. US-Finanzminister Steven Mnuchin bezeichnete die Handelsgespräche mit Peking als „festgefahren“. Anfang der Woche kündigte das Weiße Haus an, chinesische Studentenvisa zu widerrufen und den Verkauf von Chipdesignsoftware stärker zu beschränken, was Peking zu einer wütenden Rüge veranlasste.
All dies dürfte die Anziehungskraft von Gold als Zufluchtsort verstärken. Laut den Analysten von Goldman Sachs wird Gold zusammen mit Rohöl in langfristigen Portfolios eine Absicherung gegen Inflation bleiben.
Um 9:28 Uhr in Frankfurt lag der Spot-Goldpreis um 0,5 % niedriger bei 3.298 USD je Unze. Der Bloomberg Dollar Spot Index stieg leicht an, nachdem er in der vorangegangenen Sitzung geschwankt hatte. Silber, Palladium und Platin gaben ebenfalls nach.
FMW/Bloomberg
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken