Gold

Goldpreis fällt weiter? Trump bringt Probleme

Der Goldpreis ist seit der Trump-Wahl angeschlagen. Ab Januar könnte eine höhere US-Inflation hohe Fed-Zinsen und Probleme für Gold bedeuten.

Gold
Gold. Foto: Chalinee Thirasupa/Bloomberg

Der Goldpreis ist seit der Wahl von Donald Trump in einer Phase der Schwäche. Im XAUUSD Chart haben wir den Zeitpunkt Mittwoch früh kurz vor Bekanntwerden der Wahlergebnisse in den USA als rote senkrechte Linie markiert. Seitdem fällt Gold von 2.744 Dollar in einer Wellenbewegung bis jetzt auf 2.686 Dollar. Wie es kurzfristig weitergeht? Unklar. Aber am Horizont zeichnen sich Probleme für Gold-Bullen ab.

Chart zeigt dieswöchigen Kursverlauf im Goldpreis

Goldpreis sinkt – Märkte sehen weniger Zinssenkungen

Donald Trump will die Importzölle kräftig erhöhen. Dies dürfte die Verbraucherpreise (Inflation) in den USA anheizen, vor allem die angedachten masstiven Importzölle auf Waren aus China. Und die Amerikaner – im ständigen Konsumrausch – kaufen Tag ein Tag aus massenhaft Konsumprodukte aus China! Es kann also teuer werden! Dieses Szeanrio hat der Markt bereits in steigenden Anleiherenditen und einem steigenden Dollar zum Ausdruck gebracht. Und das ist Gift für alle, die einen weiter steigenden Goldpreis sehen wollen! Denn ein höherer Dollar macht Gold-Käufe für Käufer in anderen Währungen teurer. Und höhere Renditen machen Anleihen attraktiver im Vergleich zum zinslosen Gold.

Fed hat Zinsen gesenkt

Zwar hatte die Federal Reserve gestern die Zinsen wie erwartet um weitere 0,25 Prozentpunkte gesenkt, aber dies war schon seit Wochen von den Märkten eingepreist (Zinsspanne jetzt 4,50 % bis 4,75 %). Auch sagte Jerome Powell gestern Abend, er schließe eine weitere Zinssenkung im Dezember nicht aus, was dem Goldpreis heute Nacht aber nur kurzzeitig ein paar Dollar Auftrieb verlieh bis auf 2.709 Dollar. Bis jetzt geht das Preisniveau aber wieder zurück auf 2.686 Dollar.

Ausblick auf Trump-Inflation

Wichtiger scheint das größere Bild zu sein. Laut Bloomberg rechnen Wall-Street-Ökonomen nun mit weniger Fed-Zinssenkungen als vor der Wahl von Donald Trump. FMW: Da ist er also: der erwartete Aufwärtsdruck bei der Inflation. Wenn Trump – wovon auszugehen ist – nach seinem Amtsantritt im Januar zügig mit der Einführung von Zöllen beginnt, und ab Frühjahr die Verbraucherpreise in den USA ansteigen sollten – wäre es gut möglich, dass die Fed weitere Zinssenkungen absagt. Und dann richtet man die Zinstendenz womöglich sogar wieder aufwärts, um der Inflation entgegenzutreten? Aber einer von Trump erzeugten Inflation durch höhere Zinsen entgegentreten – das könnte ein harter Kampf werden. Für den Goldpreis könnte dieses Szenario in den nächsten Monaten ein „trockenes Brot“ darstellen. Einerseits ist eine höhere Inflation zwar gut für Gold, aber die wohl höheren Zinsniveaus und der höhere Dollar drücken gegen das Edelmetall.

FMW/Bloomberg



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

7 Kommentare

  1. Ich zitiere Claudio Kummerfeld: „…Ab Januar könnte eine höhere US-Inflation hohe Fed-Zinsen und Probleme für Gold bedeuten…“

    Und ich dachte früher naiverweise immer, Gold schütze vor Inflation.

    1. „Und ich dachte früher naiverweise immer, Gold schütze vor Inflation.“

      Das ist auch so und wird auch so sein.

      Wenn die Inflation wieder tendenziell (aufgrund der Trump’schen Fiskalpolitik) stark ansteigt und nur halbherzig mit höheren Zinsen bekämpft wird bzw. werden kann, dann wird das schlecht für das wichtigste Asset in der Finanzmarktwelt sein, nämlich Anleihen.

      Denn die Inflation des Dollar bzw. dessen Kaufkraftverlust wird dann den Wert der Anleihen fressen. Diese sind ja nichts anders als auf Dollar lautende Schuldscheine. Wenn der Kaufkraftverlust des Dollars die erhaltenden Renditen wertlos macht, dann will man die nicht unbedingt Übergewichten.

      Bis zur Einführung von Trump und noch wichtiger den Republikanern wird aber der Markt nun nicht genau wissen, wie stark die Inflation aufgrund der Trumpschen Fiskalpolitik sein wird.
      Ergo, ist bis dahin nicht klar, welche Inflationserwartung nun angebracht ist.
      Und es ist nicht klar, ob die FED dann entgegen dem politischen Willen die Inflation durch wieder steigende Zinsen nachhaltig bekämpfen wird.

      Meine Vermutung ist aber, dass die FED nicht glaubhaft die zu erwartende Inflation mit hohen Zinsen bekämpfen wird, selbst wenn Powell dem Trump einen „einschenken“ will.
      Welcher FED Chef will schon für ein Wirtschaftskrise Verantwortlich gemacht werden und dann als Sündenbock herhalten?
      Damit würde er ja auch Trump ehr einen gefallen tun.

      Bis dahin wird Gold vielleicht korrigieren.

      Langfristig dürften andere Assets als Gold aber größere Probleme bekommen.

  2. „Und das ist Gift für alle, die einen weiter steigenden Goldpreis sehen wollen! Denn ein höherer Dollar macht Gold-Käufe für Käufer in anderen Währungen teurer.“
    Ist das nicht ein Widerspruch? Wenn Goldkäufe teurer werden, dann steigt also der Goldpreis. Gut für alle, die schon Gold haben und in andere Währungen als dem Dollar verkaufen können.

  3. Goldman Sachs hat im Oktober 2024 seine Goldpreisprognose für Anfang 2025 auf 2.900 USDollar
    erhöht. Dies ist ein nachlesbarer Fakt!

    Ich kann mich erinnern wie ebenso Goldman Sachs im August/September 2011 auf dem Höchststand
    des Goldpreises für das Folgejahr rd. 3.000 US Dollar prognostizierte. Kann man nachlesen. Danach
    erfolgte eine fast 10 – jährige Streckfolter.

    Vertrauen wir weiterhin auf die fundierten Goldpreisprognosen von Goldman Sachs, da diese
    nach besten Wissen und Gewissen erarbeitet werden!

  4. Lieber Metall als Luft

    @ Detlef , ja die Armen mit den schwachen Währungen, Gold hat sich z.B zur türkischen Lira in 2Jahren
    VERSECHSFACHT, Gold wird trotzdem mit allen Rohstoffen steigen im Jahrzehnt der „ ANFASSBAREN
    DINGE. Inflation und Zinsen haben in den letzten Jahren keine grosse Rolle gespielt. Das Misstrauen
    gegen Vermögensenteigner lässt nur noch wenige sichere Anlagen zu.
    Komisch, Luftaktien können um tausend Prozent steigen und niemand wird skeptisch, bei der besten und sichersten Anlagen wird man nach dem ersten Hype schon ängstlich.

    1. Wirklich lustig… Weisheiten wie zu teuer oder… Bei 33% + in 2024 ist mir das ziemlich egal. Ich kenne den Sieger.

  5. Hatten wir seit 1971 jedes Jahr über 8 % Inflation?
    Oder seit 2000 über 900 %
    Oder seit 2019 über 120% Inflation.
    Oder dieses Jahr etwa 33 %.
    Alles in Euro.
    Wenn in den unterschiedlichen Jahren so viel Inflation war, dann hat Gold mal gerade die Inflation ausgeglichen.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage