Angetrieben von der Aussicht auf eine Zinswende der Fed stieg der Goldpreis am 20. August auf ein neues Rekordhoch von 2.531 USD. Seitdem geht es nicht mehr voran. Die Bestmarke hat er anschließend noch zweimal angelaufen, scheiterte aber beim Versuch, diese zu übertreffen. In dieser Woche zeigt sich Gold etwas schwächer, was vor allem an der Dollar-Stärke und den Unsicherheiten vor den wichtigen Daten vom US-Arbeitsmarkt am Freitag liegt. Die Konsolidierung hat Fahrt aufgenommen und den Goldpreis am Mittwoch bis auf 2.472 USD geführt, der tiefste Stand seit zwei Wochen.
Der Goldpreis gab bereits den vierten Tag in Folge nach, da sich die Anleger nach einem breiten Ausverkauf am Dienstag, der die Aktien- und Rohstoffmärkte durchschüttelte, zurückhielten. Die Schwäche wurde durch erneut aufkommende Sorgen über das Wirtschaftswachstum in den USA geschürt. Gold reduzierte die Verluste am Mittwochvormittag auf 0,3% und notiert aktuell bei 2.487 USD. Seit rund drei Wochen handelt Gold in einer Range zwischen 2.472 und 2.530 USD. Während der Goldpreis zuletzt einen Rückgang verzeichnete (siehe XAUUSD Chart), stieg der US-Dollar, der in Zeiten von Marktstress ein beliebter Vermögenswert ist, den fünften Tag in Folge.
Gold vor wichtigen US-Arbeitsmarktdaten
Die erhöhte Volatilität könnte bis zum Ende der Woche anhalten oder sogar noch zunehmen, wenn am Freitag der US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht wir. Die Daten dürften neue Hinweise auf den Zustand der US-Wirtschaft und die Zinsaussichten der Fed liefern. Jegliche Anzeichen für eine Abschwächung des Arbeitsmarktes dürften eine aggressivere Lockerung der Geldpolitik durch die US-Notenbank unterstützen, was wiederum Gold zugutekommen könnte.
Laut den Konsensschätzungen der Analysten soll sich die Arbeitslosenrate von 4,3 auf 4,2 % reduziert haben und die Zahl neu geschaffener Stellen von 114.000 auf 160.000 gestiegen sein. Ein robuster Arbeitsmarktbericht nach dem Schock im letzten Monat könnte hingegen den Goldpreis weiter belasten, da die Fed dann weniger Druck hätte, die Zinsen schneller und stärker zu senken. Eine Zinssenkung im September scheint indes beschlossen zu sein, es bleibt nur die Frage, wie hoch die Senkung ausfällt. Das FedWatch-Tool zeigt aktuell eine Wahrscheinlichkeit von 41 %, dass die Fed einen großen Zinsschritt von 50 Basispunkten verkündet. Die Mehrheit (59%) erwartet nach wie vor eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte. Je stärker die Märkte erwarten, dass die Fed-Zinsen sinken, desto stärker dürfte der Goldpreis aus fundamentaler Sicht profitieren.
Goldpreis-Rallye ist ins Stocken geraten
Der Goldpreis ist in diesem Jahr um mehr 20 % gestiegen, was auf die wachsende Zuversicht zurückzuführen ist, dass die Fed noch in diesem Monat mit Zinssenkungen beginnen wird. Niedrigere Kreditkosten kommen in der Regel dem Edelmetall zugute, das selbst keine Zinsen abwirft. Robuste OTC-Käufe, anhaltende Käufe von Zentralbanken und die Nachfrage nach Zufluchtsorten in geopolitisch schwierigen Zeiten haben die Gold-Rallye ebenfalls gestützt. Die kommenden Daten zum US-Arbeitsmarkt sind ein wichtiger Impulsgeber für den Goldpreis und dürften darüber entscheiden, ob die Goldpreis-Rallye weitergehen kann.
Aus saisonaler Sicht könnte es für den Goldpreis in diesem Monat schwieriger werden. Gold unterliegt seit einigen Jahren dem September-Fluch. Die erste Hälfte des Septembers ist statistisch eine schlechte Phase für das Edelmetall, während sie für den US-Dollar die beste Zeit ist. Eine Richtungsentscheidung fällt wohl bei einem Ausbruch aus der Spanne zwischen 2.528 und 2.472 USD.
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Naja- nach nun über 20% steuerfreien Kapitalertrag
(in Euro) in diesem Jahr, kann der Kurs ja auch bis Ende des Jahres ruhig seitwärts laufen.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut