Gold/Silber

Goldpreis gefallen – Sicherer Hafen zu schwach gegen Renditen und Dollar

Der Goldpreis fällt wieder zurück auf tiefere Niveaus als vor den US-Inflationsdaten vom Freitag. Der Sichere Hafen konnte nicht standhalten.

Ein Barren Gold

Der Goldpreis reagierte am letzten Freitag auf die weiter steigende Inflation in den USA (8,6 Prozent bei Erwartungen von 8,3 Prozent) mit einem Anstieg von 1.833 Dollar auf 1.878 Dollar im Hoch am gestrigen Montag. Bis heute aber ist Gold auf 1.822 Dollar zurückgefallen, also auf ein tieferes Niveau als kurz vor den Inflationsdaten am Freitag. Schauen wir auf den „Sicheren Hafen“, der nicht standhalten konnte.

Goldpreis fällt, weil Sicherer Hafen nicht stark genug war

Schauen wir auf den folgenden TradingView Chart. Er zeigt seit Freitag letzter Woche den Verlauf im Goldpreis (blaue Linie), dazu in orange und türkis die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen und der US-Dollar-Index. Hier sieht man, wie die Renditen und der US-Dollar wegen den Inflationsdaten vom Freitag kräftig zulegen konnten. Alleine die Rendite konnte vom Zeitpunkt kurz vor den Daten von 3,04 Prozent auf aktuell 3,32 Prozent zulegen. Stärkerer Dollar und höhere Anleiherenditen machen das zinslose Gold weniger attraktiv für Anleger. Und so kommt es, dass der erste Marktreflex – die Flucht vor Inflation in den Sicheren Hafen – zwei Tage später nicht zu halten war. Denn dank der höheren Inflation erwartet der Markt für die Fed-Entscheidung morgen Abend deutlich steigende Zinsen!

Experte mit aktuellem Kommentar

Der Experte Daniel Briesemann von der Commerzbank schreibt aktuell zum Rückfall im Goldpreis, dass Gold derzeit Wind entgegenschlägt durch den anhaltend festen US-Dollar und vor allem durch die weiter rasant steigenden Anleiherenditen. Er erwähnt, dass die Rendite für die zehnjährigen US-Staatsanleihen mit 3,4 Prozent sogar zeitweise auf den höchsten Wert seit mehr als elf Jahren gestiegen ist. Im Zuge dessen haben auch die Realzinsen stark angezogen. Mit 0,68 Prozent liegen sie auf dem höchsten Stand seit über drei Jahren. Dies macht laut Daniel Briesemann Gold als zinslose Anlagealternative unattraktiver. Auch erwähnt er Markterwartungen von morgen +75 Basispunkten für die Zinsanhebung der Fed, was vom Markt sofort eingepreist worden sei. Bis September erwarte der Markt nun Zinserhöhungen von 200 Basispunkten. Für einen möglichen Anstieg im Goldpreis sind das erstmal keine guten Aussichten.

Chart vergleicht Goldpreis mit Anleiherenditen und US-Dollar



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2 Kommentare

  1. Ja, tatsächlich, der Kapitalertrag ist in Euro in diesem Jahr von über 11 auf über 8 % gefallen.
    Grausam!

  2. Schaut Euch den Preisverlauf der letzten Tage an: da herrscht offensichtlich Chaos in der Welt, und der Goldpreis spiegelt das.

    Es ist gut möglich, dass Gold in Dollar noch einmal gut 5% abtaucht. Aber wer in Euro zahlen muss, sollte jetzt besser kaufen. Denn die Schwäche von Gold geht einher mit einer Stärke des Dollars und einer extremen Schwäche des Euros.

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