Gold/Silber

Goldpreis fällt – massiver Druck von mehreren Seiten!

Ein Barren Gold

Sackt der Goldpreis heute noch weiter ab? Derzeit fällt der Markt im Vergleich zu Freitag Mittag von 1.884 Dollar (kurz vor Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten) auf aktuell 1.863 Dollar. Vor allem in den letzten Minuten geht es bergab. Dafür gibt es einige Gründe.

Goldpreis fällt – Anleiherenditen drücken

Die Renditen für US-Staatsanleihen klettern im Zuge der nun angelaufenen US-Zinswende (+0,50 Prozent durch die Fed letzte Woche) immer weiter. Die Rendite für die zehnjährige Laufzeit ist von Freitag Mittag bei 3,08 Prozent auf aktuell 3,18 Prozent weiter kräftig gestiegen. Dies drückt gegen den Goldpreis, denn Gold bietet nun mal keine Verzinsung. Im folgenden TradingView Chart sehen wir seit dem 18. April den fallenden Goldpreis (blaue) Linie gegen die steigende US-Anleiherendite (orange). Die negative Korrelation ist klar zu erkennen. Die Experten der Commerzbank erwähnen im Zusammenhang mit den steigenden US-Anleiherenditen, dass dadurch auch die Realzinsen auf fast 0,3 Prozent mit nach oben gezogen wurden.

US-Dollar steigt immer weiter

Ebenso drückt der immer weiter steigende US-Dollar gegen Gold. Im Chart sehen wir die US-Währung in türkis. Auch hier wirkt die negative Korrelation – der US-Dollar steigt, der Goldpreis fällt. Der Dollar-Index (Währungskorb des Dollar gegen andere wichtige Währungen) ist seit Freitagabend von 103,50 auf aktuell 104,09 Punkte gestiegen. Der extrem starke US-Dollar drückt gegen alles, was gegen ihn gehandelt wird, also vor allem international gehandelte Rohstoffe.

CFTC

Freitag Abend wurde die wöchentliche Statistik der US-Terminmarktaufsicht CFTC zum Verhalten einzelner Anlegergruppe  für Terminprodukte (Futures und Optionen) veröffentlicht, auch für Gold. Diese „Commitments of Traders“ zeigen, dass die Gruppe der Profi-Spekulanten (spekulative Finanzinvestoren) ihre Netto-Long-Positionen nun drei Wochen in Folge reduziert haben, zuletzt um 16 Prozent auf knapp 68.000 Kontrakte. Dies ist der niedrigste Wert seit drei Monaten. Auch dies drückt negativ gegen den Goldpreis.

ETF

Daniel Briesemann von der Commerzbank erwähnt aktuell, dass sich ETF-Anleger derzeit aus Gold-Investments zurückziehen. Gold-ETFs hätten demnach letzte Woche erneut 12 Tonnen Abflüsse verzeichnet. Das ist ein weiterer negativer Faktor am Goldmarkt.

Chart zeigt Verlauf im Goldpreis gegen US-Dollar und Anleiherenditen



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12 Kommentare

  1. Das liest sich wie Nachrichten der Tagesschau. Gold fällt dort immer.
    Bei Amazon, Facebook, Tesla, Microsoft, und Bitcoin usw. fällt der Kurs seit Jahresanfang um 20 bis 40 %, und über Gold, das in diesem Jahr in Euro noch über 10 % gestiegen ist, wird so berichtet, als wenn eine Katastrophe stattgefunden hätte.
    Selbst in Dollar ist Gold in diesem Jahr noch um fasst 3 % gestiegen.
    Mich wundert eher, warum Gold nicht auch zumindest im zweistelligen Bereich abgegeben hat, wo doch mit dem Papiergold als erstes Verluste ausgeglichen werden.

    Viele Grüße aus Andalusien

    1. @Helmut

      Wie meinen Sie das, Gold fällt in der Tagesschau immer?
      Die Tagesschau hat eigentlich nie irgendwelche Börsenberichte oder Goldkurse im Programm.

      Geht es Ihnen eigentlich noch wenigstens im Ansatz um Erkenntnis und die Sache, oder nur noch um ein verstümmeltes emotionales Bashing der ARD als symbolisches Feindbild Ihres Geburts- und Heimatlandes, das Sie, warum auch immer, so abgrundtief verachten und ablehnen?

      Sie fühlen sich ganz offensichtlich in der gesamten EU nicht wohl und pochen zugleich auf nationale und individuelle Freiheit. Gleichzeitig wollen Sie in Europa leben.
      Wie wäre es denn mit Ungarn, Transnistrien, der Türkei, Serbien oder Kaliningrad? Da sind Sie frei von Europa mitten in Europa. Und das mit der nötigen Prise Nationalstolz. Oder besser doch ein opportunistischer Hauch von (steuerlicher und moralischer) Unabhängigkeit und „Neutralität“ in der Schweiz?

      1. @Michael

        Unser andalusischer Caballero wird sich in Zukunft noch wundern, auf welche Ideen Regierungen bei der Besteuerung von Vermögen kommen können. Südländer sind da besonders erfinderisch.

      2. Hallo Michael,
        das ERSTE bringt 6 x am Tag Börsennachrichten, und somit auch über Gold.
        https://www.tagesschau.de/wirtschaft/finanzen/marktberichte/
        Ich beanstande hauptsächlich, dass in Deutschland von den Regierungsmedien eine ausgesprochene einseitige Berichterstattung stattfindet.
        Damit meine ich besonders die ersten drei Programme. In den Nachtstunden findet man dann z. B. bei Arte oder Phönix schon kritische Beiträge.
        Aber wer gerne in Deutschland lebt, der sollte auch dort bleiben.
        Meine liebe Frau und ich haben kein Fortkommen in Deutschland mehr gesehen, und sind mit 48 ausgewandert.
        Wir hatten viele Jahre Zeit, uns das Land aussuchen zu können, in dem wir leben wollten. Wir mussten ja auch noch mit 48 was für unsere ģesetzliche Renten tun. Da war Spanien für uns optimal.
        Das was wir in den letzten 20 Jahren hier auf die Beine gestellt haben, wäre in Deutschland undenkbar.
        Natürlich gibt es hier z. B. auch Korruption und Bestechung, aber eine Regelung wie in Deutschland, dass Politiker ausgenommen sind, habe ich noch nicht einmal in Bananenrepubliken gefunden.
        Aber da könnte ich nun hundert Seiten schreiben.
        Hauptsächlich vergleiche ich Spanien und Deutschland.
        Z. B. in der Infrastruktur, Altersrenten, Energiewende, Abgagenlast der Bevölkerung,
        Energiesicherheit, Energiekosten, Krankenkassen, mediz. Versorgung, Steuerlast, usw., usw.
        Und was da für ein Blödsinn in den deutschen Medien über Spanien berichtet wird, ist einfach gigantisch.
        Wie wäre es denn, wenn Sie mal berichten würden, was Sie in Deutschland besser finden als in Spanien.

        Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  2. @Helmut

    Haben Sie ein Problem mit dem fallenden Goldpreis?
    Na eben nicht, dachte ich wenigstens. Was regen Sie sich dann über die Berichterstattung auf?

  3. Hallo Columbo, ich rege mich nicht über den Goldpreis auf, denn über 10 % steuerfreie Kursgewinne in diesem Jahr (in Euro) sind für mich eine ganze dicke Stange Geld.
    Ich habe das nur verglichen mit der Tagesschau, wo Gold auch immer fällt.
    Ich hätte eher verstanden, wenn Gold auch um 10 bis 20 % gefallen wäre. Aber dann hätte ich mich auch nicht aufgeregt.
    Die Frage ist nämlich eher: Warum gibt Gold nicht wenigstens seine Jahresgewinne ab?

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. @Steuerfreie Kursgewinne

      Noch (!) werden Gewinne bei Gold nicht besteuert. Wie lange das so bleibt, ist fraglich.
      In Italien zahlt man 26% Kapitalertragssteuer auf Goldgewinne. Auf diese Idee könnten andere früher oder später auch kommen. Ideen in diese Richtung haben einige einflussreiche Herren ja schon länger.
      Dann wird aus dem anonymen Goldverkauf ganz schnell Steuerhinterziehung.

  4. Hallo Columbo, würden Sie bitte den Link senden, wo steht, das in Italien physisches Gold der Kapitalertrag-Steuer unterliegt.
    Ich denke mal, das ist auch so eine Märchenmeldung.
    Aber selbst wenn, dann ist das doch immer noch keine Steuerhinterziehung, nur weil man physisches anonym gekauftes Gold hat.
    Hier wollen Sie legale Handlungen im Vorfeld kriminalisieren, nur weil man sie begehen *könnte*.
    Mit meinem Brotmesser oder meiner Axt könnte ich auch Jemanden umbringen.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  5. @Helmut

    Ich kann Ihnen aus eigener Erfahrung berichten, dass ich als italienischer Staatsbürger 26% Kapitalertragssteuer beim Verkauf von physischem Gold zahlen musste.
    Vielleicht ist auch deshalb in Italien Gold als Investment nicht sonderlich beliebt.
    Gold zu besitzen, ist erlaubt. Wenn man es aber „anonym“ verkauft und keine Gewinnsteuer bezahlt, ist es Steuerhinterziehung. Die Strafen sind ruinös.

    1. @ Columbo

      Italien= 12,5 Prozent Kapitalertragssteuer laut der von mir gefundenen Quellen im Internet.

      Bsp. Quelle:

      https://de.goldbroker.com/investoren-handbuch/besteuerung-verschiedenen-landern

      1. Richie Rich

        Ihre Info ist leider falsch. Die Kapitalertragssteuer beträgt 26%. Auch beim Verkauf von physischem Gold. Ich kann Ihnen versichern, dass mein mich mich seit Jahren betreuender Steuerberater das weiß.
        Außerdem kann man es googeln.

        https://www.orodainvestimento.it/tassazione-sulloro-da-investimento/

  6. Ich hätte auch nichts dagegen, wenn auf Gold beim Verkauf Steuern bezahlt werden müssten. Das würde den Preis für ehemals anonym gekauftes Gold gut nach oben treiben, wenn es an Privatleute verkauft wird, die es auch anonym halten wollen. Ich könnte sogar die Kaufbelege mitliefern, auf denen nur der Name des Verkäufers steht. Und beim Verkauf, muss man sich ja an die gesetzlichen Bestimmungen in dem Land halten, in dem es verkauft wird.
    Wie will man das mit Gold regeln, die sich Frauen um den Hals hängen?
    Wichtig ist eben nur, dass Edelmetalle nicht in dem Land gelagert werden wo man wohnt, und dessen Staatsangehörigkeit man hat.

    Mal sehen, was da in den nächsten Jahren noch auf uns zukommt.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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