Gold/Silber

Warum die Inflationserwartungen dem Goldpreis neuen Schwung bringen könnten

Barren aus Gold

Der Goldpreis befindet sich seit Tagen zwar in „so einer Art“ von Aufwärtstrend. Aber so wirklich stabil oder euphorisch wirkt die Lage nicht. Im Chart sehen wir den Kursverlauf bei Gold seit dem 12. Oktober. Am letzten Freitag wie auch gestern konnte der Preis für das Edelmetall die runde Marke von 1.800 Dollar überschreiten, aber aktuell sehen wir eine maue Nummer mit einem Goldpreis bei 1.799 Dollar. Warum für die Bullen dennoch Hoffnung bestehen könnte, wollen wir uns anschauen.

Hoffnung für höheren Goldpreis – Thema Inflation und Inflationserwartungen

Die Inflation und vor allem die Inflationserwartungen werden immer wichtiger für die Frage, ob der Goldpreis weiter ansteigen kann. Schon letzte Woche rückten die stark steigenden Erwartungen in den Fokus mancher Beobachter. Und auch heute ist die Erwartung stark steigender Preise ein heißes Thema, welches dem Goldpreis Auftrieb geben könnte. Bremsend wirken die steigenden Renditen für Staatsanleihen. Aber wenn die Inflationserwartungen noch stärker ansteigen als die Renditen für Anleihen, dann weitet sich die effektive Negativrendite aus, was gut für Gold als Anlagealternative zu werten ist.

Experten sehen Inflation zunehmend nicht mehr als vorübergehend – das ist gut für Gold

Der Experte Daniel Briesemann von der Commerzbank sagt heute, dass Gold offenbar von der anhaltenden Inflationsdebatte unterstützt werde. Die hohen Inflationsraten dies- und jenseits des Atlantiks werden seiner Meinung nach von immer mehr Marktbeobachtern nicht mehr als vorübergehend angesehen. Auch könne Gold davon profitiert haben, dass die Realrenditen in den USA gestern auf -1,04 Prozent gesunken sind, da die Inflationserwartungen stärker gestiegen sind als die Nominalrenditen. Die Marktteilnehmer werden laut Daniel Briesemann in Anbetracht der hohen Inflation demnächst wohl genauer hinschauen, welche Maßnahmen die Zentralbanken ergreifen, um die Teuerungsrate wieder einzufangen.

Dabei steht laut Daniel Briesemann diese Woche die EZB im Fokus, die übermorgen ihre Sitzung abhält. Bei der Commerzbank erwartet man jedoch, dass sie nur vorbereitende Maßnahmen für die darauffolgende Sitzung verkündet und die eigentlichen Entscheidungen zur Fortführung der Asset-Käufe erst im Dezember getroffen werden. Nächste Woche rückt dann die US-Notenbank Fed in den Mittelpunkt. Vor ihr erwarten die Experten die Ankündigung, wann sie mit der Rückführung ihrer Anleihekäufe beginnt – für die Bewegung im Goldpreis wird dies ein sehr wichtiges Ereignis werden.

Dr. Andreas Billmeier, Europavolkswirt bei Western Asset Management, sagt in einem aktuellen Kommentar, dass unterschiedliche, aber sich überschneidende Inflationsschocks den Inflationspfad für das nächste Jahr nach oben treiben werden. Zudem dürfte die Inflationserhebung der EZB, die am Tag nach der Sitzung veröffentlicht wird, seiner Meinung nach auf allen Zeithorizonten einen weiteren Tick nach oben zeigen und sich mittel- bis langfristig dem Zielwert annähern. Dies könnte von EZB-Präsidentin Christine Lagarde in der Pressekonferenz aufgegriffen werden.

Hoffnung für die Bullen

Also, das bedeutet? Wenn die Inflationserwartungen so stark ansteigen, könnte dies die Anleger verstärkt in Richtung Gold treiben. Noch aber scheint die große Sause nicht stattzufinden, im Goldpreis tut sich noch wenig. Aber kann ein Sprung bevorstehen? Das ist durchaus denkbar. Für die charttechnische Betrachtung bei Gold verweisen wir an diese Stelle auf die Expertenanalyse von Rüdiger Born vom letzten Wochenende oder auf die heutige aktuellere Analyse im Format Börsen Jäger.

Chart zeigt Verlauf im Goldpreis in US-Dollar seit dem 12. Oktober



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