Gold/Silber

Deal um Schuldenobergrenze noch nicht beschlossen Goldpreis nervös – Risk On startet? Warum das riskant sein kann

US-Kongress in Washington DC

Am Wochenende gab es nun endlich die Einigung um die Anhebung rund um die US-Schuldenobergrenze. Die US-Regierung wird doch liquide bleiben, die Staatspleite bleibt aus, der Markt kann durchatmen? Alle Welt rennt also wieder rein in riskante Anlageklassen wie Aktien, und raus aus Gold? Der Goldpreis jedenfalls lag am Freitag Abend vor dem langen Börsenwochenende noch bei 1.946 Dollar, heute früh im Tief bei 1.932 Dollar. Jetzt aktuell aber sehen wir schon wieder eine Erholung auf 1.944 Dollar.

Goldpreis hin und her – Sicherer Fluchthafen in Wartestellung

Was ist da los? Nun, Gold gilt nun mal als der letzte Hort der Sicherheit, der Fluchthafen schlechthin. Bei einem Risk Off-Trade (hier die Erklärung) fliehen Anleger aus riskanten Geldanlagen, und fliehen unter anderem in das Edelmetall, und pushen den Goldpreis nach oben. Wollen sie aber wieder mehr Risiko eingehen, würde man Gold abverkaufen und zum Beispiel verstärkt in Aktien umschichten. Markus Fugmann hatte dieses Szenario heute früh bereits besprochen.

Deal zur US-Schuldenobergrenze – Kongress muss erst noch zustimmen

Wichtig ist aber: Der Deal um die US-Schuldenobergrenze wurde zwar von Weißem Haus und den Verhandlungsführern der Republikaner vereinbart. Aber der Kongress muss dem erst noch zustimmen! Und die Zustimmung gilt nicht als hundertprozentig sicher. Laut US-Finanzministerin Janet Yellen würde der US-Regierung am 5. Juni wortwörtlich das Geld ausgehen. Laut dem republikanischen Verhandler McCarthy wird das Repräsentantenhaus am Mittwoch abstimmen, wonach der Gesetzentwurf an den Senat weitergeleitet wird. Wie schnell der Senat dann abstimmt? Das wird davon abhängen ob Senatoren versuchen den Gesetzentwurf aufzuhalten, möglicherweise mit Änderungsanträgen. Das könnte die Genehmigung der Anhebung der Schuldenobergrenze für einige Tage aufhalten. Es wird also knapp, denn der 5. Juni ist bereits der kommende Montag. Es könnte also zu einer Senatsabstimmung am Wochenende kommen, auf den allerletzten Drücker. Und was hat der Goldpreis nun damit zu tun? Wer jetzt darauf wettet, dass die Märkte wieder mehr Risiko fahren könnten (Risk On), Gold verkauft und dafür Risiko-Anlageklassen kauft, könnte böse erwachen.

Unsichere Lage bis zum Wochenende?

Bisher hat man sich zwar immer geeinigt in Washington DC. Aber man weiß ja nie… wenn es doch nichts wird mit dieser Anhebung der Schuldenobergrenze, könnten Aktien abrutschen, und der Goldpreis könnte womöglich kräftig ansteigen Anfang nächster Woche. Einzelne Aussagen von Abgeordneten könnten im Verlauf dieser Woche den Goldpreis plötzlich hin und her bewegen. Auch wenn Ängste aufkommen, ob eine Mehrheit für die Anhebung der Schuldenobergrenze gefunden wird, könnte Gold schnell eine Push nach oben erhalten, und andersrum natürlich genau so einen Abwärts-Push.

Der große Blick auf die Höhe von Inflation und Zinsen könnte diese vier Handelstage bis zum Wochenende mal in den Hintergrund treten, und der puren Angst vor einem Zahlungsausfall der USA weichen, wenn es um die Bepreisung von  Gold geht. Schaut man abseits vom Goldpreis, der aktuell hin und her ruckelt, auch mal auf die Futures für die großen US-Aktienindizes, dann ist vom großen Risk On-Trade noch nichts zu sehen. Die Futures laufen seitwärts – die Nervosität ist also noch da, ob die Einigung denn wirklich durch beide Kongresskammern kommen wird.

Verlauf im Goldpreis seit letzter Woche Mittwoch Verlauf im Goldpreis in US-Dollar seit letzter Woche Mittwoch. Chart: TradingView



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