Gold/Silber

Goldpreis rutscht unter 1.800 Dollar- Negativkorrelation nach Powell-Verkündung

Barren aus Gold

Der Goldpreis fällt heute unter die runde Marke von 1.800 Dollar. Schon gestern war Gold deutlich zurückgekommen von 1.840 Dollar auf 1.803 Dollar bis gestern Abend – heute nun sehen wir im Tief 1.793 Dollar. Zwischen Gold, US-Dollar und Anleiherenditen läuft seit gestern eine perfekte Negativkorrelation.

Personalentscheid bei der Fed Auslöser für Abrutsch im Goldpreis

Wie wir bereits gestern berichteten, und wie man immer noch recht überrascht sagen kann: Der Markt sah offenbar den Raum für deutliche Kursreaktionen, und das nur weil der Amtsinhaber Jerome Powell von US-Präsident Joe Biden für eine weitere vorgeschlagen wurde (Bestätigung ist wohl nur eine Formalität). Wichtig für den Goldpreis: Offenbar hatten doch viele Trader auf Lael Brainard als Nachfolgerin gesetzt, die jetzt Vize-Chefin hinter Powell wird. Sie hat man als deutlich dovisher als Powell eingestuft, also zugeneigt für tiefe Zinsen und Gelddrucken.

Dass Jerome Powell nun Fed-Chef bleibt, sagt dem Markt offenbar ausdrücklicher als zuvor: Höhere Zinsen werden nächstes Jahr kommen! Laut Daniel Briesemann von der Commerzbank erwartet der Markt nun die erste Fed-Zinserhöhung im Juni nächsten Jahres, und fast drei bis Ende nächstes Jahr – das ist nicht gut für Gold und Bullen, die auf einen steigenden Goldpreis setzen. Man kann es wirklich so ausdrücken: Geändert hat sich heute an der Fed-Politik nichts im Vergleich zu gestern noch kurz vor Bekanntwerden der Personalie. Aber der Markt konzentriert sich offenkundig auf die nun anrollenden Zinsanhebungen nächstes Jahr, die Zinsanlagen in US-Dollar attraktiver werden lassen.

Daher konnte die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen seitdem bis jetzt zulegen von 1,57 Prozent auf 1,63 Prozent. Der Dollar-Index (Währungskorb des US-Dollar gegen andere Währungen) legt seit gestern Nachmittag zu von 96,11 auf 96,52 Indexpunkte. Im folgenden TradingView Chart sieht man es gut, wie die Negativkorrelation zwischen Anleiherenditen und US-Dollar auf der einen Seite (steigende Linien) und dem fallenden Goldpreis (fallende Linie) auf der anderen Seite seit gestern perfekt funktioniert – exakt ab dem Bekanntwerden der Powell-Personalie setzten sich die Kurse in Bewegung, da Gold nun mal weniger attraktiv ist bei steigenden Zinsen für Anleihen.

Experte hält weiteren Abrutsch bei Gold für möglich

Daniel Briesemann von der Commerzbank erwähnt, dass neben der Rendite für US-Staatsanleihen auch die auf Markterwartungen basierende Realrendite um 11 Basispunkte auf -1 Prozent geklettert ist. Auch seien die Zinserhöhungserwartungen gemessen an den Fed Fund Futures merklich gestiegen. Der Rückgang im Goldpreis am gestrigen Montag dürfte laut Daniel Briesemann auch durch den Rückzug spekulativer Finanzinvestoren verstärkt worden sein, nachdem diese in den letzten Wochen wohl maßgeblich zum Preisanstieg beigetragen haben. Man habe bei der Commerzbank gestern Morgen noch davor gewarnt, dass der Anstieg im Goldpreis auf wackeligen Beinen stehe. Knapp unter der Marke von 1.800 Dollar würden charttechnisch wichtige 100- und 200-Tage-Linien verlaufen. Falls diese Linien Gold keine Unterstützung geben, könnte sich der Verkaufsdruck seiner Meinung nach verstärken und der Preis weiter abrutschen.

Chart vergleicht fallenden Goldpreis mit steigender Anleiherendite und US-Dollar



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5 Kommentare

  1. Absoluter Quatsch dieser Bericht.
    Heute ist Verfalltag der Optionen im Edelmetall. Und der Kurs wird in die richtige
    Richtung manipuliert, wie jedesmal beim Verfalltag.

    Biden und Powell sind nur der Deckmantel.

    Wäre schön, wenn besser recherchiert würde.

    Lieben Gruss
    Rolf

      1. Das einzige was gegen die Inflation wirklich helfen würde, wäre die Zinsen anheben.
        Nur das können sie nicht, zumindest nicht in der erforderlichen Höhe.
        Sonst rollt eine grosse Lawine voller Unannehmlichkeiten auf die USA zu.

        Die FED ist im Moment MACHTLOS gegen die wachsende Inflation.

        Gut, der Markt denkt Immo was anderes…. wird aber schon noch zur Erkenntnis kommen.

        Wenn Powell Wort hält, und die Inflation seine erste Priorität ist…
        Dann müsste man das Tapering Fortführen, auch wenn die Aktienmärkte abschmieren.
        Hier ist schon die erste Knacknuss…

        Und die Zinserhöhungen… sorry… ist und bleibt zur zeit eine Illusion.

        1. Zudem fällt Gold schon der dritte Tag, also VOR der Nominierung und Dankesrede von Powell.

  2. Bitte auch mal einen tieferen Blick auf Platin und vor allem Palladium, bei den heutigen Einbrüchen. Besten Dank

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