Die gestern in Windeseile vom schweizerischen Staat unter massivem Druck vorangetriebene Übernahme der Credit Suisse durch die UBS sorgt für enorme Verunsicherung an den Märkten. Besonders die Tatsache, dass Nachranganleihen der Credit Suisse wertlos wurden, sorgt für einen kleinen Schock am Anleihemarkt. Nun ist man verunsichert, der Goldpreis steigt – denn der Risk Off Trade ist wieder angesprungen, also die Flucht von riskanten Anlageklassen in die Sicherheit. Daher steigen neben Gold auch die Kurse von Staatsanleihen – entsprechend sinken die Renditen!
Im folgenden TradingView Chart sehen wir seit Ausbruch der Bankenkrise in den USA am 8. März den Verlauf im Goldpreis in blau – ein Anstieg von 1.813 Dollar auf aktuell 2.002 Dollar – das höchste Kursniveau seit März 2022. In orange sehen wir die Entwicklung der Rendite für zweijährige deutsche Bundesanleihen – sie sinkt von 3,32 % auf 2,19 %. Alleine übers Wochenende (Freitag Nachmittag 16 Uhr bis jetzt) steigt Gold um 42 Dollar, die Rendite fällt von 2,38 % auf 2,19 %.
Wie geht es nun weiter? Bankaktien bleiben heute früh angeschlagen. Niemand kann jetzt abschätzen, ob diese Mega-Bazooka der Schweizer ausreichend war, um den Markt zu beruhigen. Bei Anleihen zählen jetzt wohl mehr denn je Staatsanleihen statt die riskanten Nachranganleihen von Banken. Und beim Goldpreis? Kann er über 2.000 Dollar bleiben? Man sollte einen Blick auf den letzten großen ultimativen „Fluchthafen US-Dollar“ haben. Noch steigt er nicht an. Aber kommt dieser Move noch, könnte Gold eventuell leiden. Aber in diesen turbulenten Zeiten könnte die eigentlich übliche Negativ-Korrelation von Gold und US-Dollar genau so gut zeitweise ausgesetzt bleiben.
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