Gold

Goldpreis im Rückwärtsgang – Risk On-Modus belastet

Der Goldpreis verliert seit seinem Rekordhoch 200 Dollar. Trump deeskaliert bei der Fed, und der Handelskrieg? Ein aktueller Überblick.

Gold-Barren
Gold-Barren. Foto: in-future-Freepik.com

Seitdem der Goldpreis am Dienstag sein Rekordhoch bei 3.500 Dollar gesehen hatte, geht es bergab. Im XAUUSD Chart sehen wir als blaue Linie Gold in US-Dollar seit Ende letzter Woche. Man sieht den Rückfall bis jetzt um gut 200 Dollar. Gleichzeitig steigt der Aktienmarkt. Im Chart sieht man die klare negative Korrelation: Der US-Aktienmarkt (US500 CFD) steigt von 5.110 Punkten bis auf aktuell 5.510 Punkte (rote Linie).

Chart zeigt den Goldpreis-Verlauf einer Woche im Vergleich zum US-Aktienmarkt

Goldpreis fäll im Risk On-Feeling – Fed-Entspannung

Die Märkte haben die letzten drei Tage in den Risk On-Modus umgeschaltet. Man geht wieder verstärkt in Risiko-Anlageklassen, und verkauft dafür Sichere Häfen, daher der fallende Goldpreis. Ein Grund für die Entspannung ist zu finden in den tagelangen massiven Angriffen von Trump gegen die US-Notenbank. Die Zinsen müssten endlich massiv sinken, und er könne es gar nicht abwarten, dass Fed-Chef Powell endlich aus seinem Amt verschwindet. Der Angriff auf die Fed hatte die Märte erschüttert und den Goldpreis gepusht. Aber zuletzt hatte Trump sich deutlich versöhnlicher gezeigt. Er wolle Powell ja gar nicht entlassen. Dies half dem Aktienmarkt und belastet Gold.

Handelskrieg entspannt sich?

Auch wenn Trump derzeit sagt, es gäbe Gespräche mit China: Peking behauptet aktuell das Gegenteil. Aber man hört seit Tagen Aussagen, dass Deals mit verschiedenen anderen Ländern näher rücken. Dies mehr die Hoffnung, dass sich der Handelskrieg entspannt. Für Gold bedeutet das: Die Ängste vor einem größeren Aktienabsturz nehmen (zumindest aktuell) etwas ab, die Aktienkurse steigen. Dafür verliert der Goldpreis, weil der Sichere Hafen weniger nachgefragt ist. Anleger schichten um.

Und das Gesamtbild?

Sollte sich das Bild verfestigen, dass Trump nun wirklich vermehrt Deals zustande bekommt, könnten Aktienkurse weiter ansteigen und der Goldpreis weiter fallen. Aber was sagt das große Bild? Trump hat viel Porzellan zerschlagen, viel Vertrauen in den US-Kapitalmarkt ist verloren gegangen. Aber abgesehen davon wird jetzt vielen Anlegern klar, wie immens hoch die US-Staatsverschuldung und Zinslast doch inzwischen ist. Anleger wenden sich von den USA ab. Gold könnte weiterhin als Sicherer Hafen angesehen werden. Dazu kommt ein offenbar fortgesetzter Kaufdrang vieler Zentralbanken, was dem Goldpreis auf längere Sicht weitern Auftrieb verleihen könnte.



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6 Kommentare

  1. Erwartet von Gold nicht zu viel.
    Kurssteigerung bisher in diesem Jahr EUR 16,01 % | USD 26,59 %
    Das reicht doch für diese Jahr schon 2 Mal.
    Zumal ggf. legal steuerfrei.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  2. wo, watt, wie „Risk on“ ? Die USA und Europa haben das Vertrauen in ihre Politik verspielt und werden massivst Geld drucken. Gold steht für Sicherheit und als Langzeitinvestor kaufe ich weiter monatlich nach.
    Nix mit Risk-on verkaufen.
    Auch wenn die Korrektur sehr tief ausfällt und lange dauert, dann freue ich mich ja auch, weil ich für den Euro noch mehr Gold kaufen kann.

    1. „…weil ich für den Euro noch mehr Gold kaufen kann…“

      Gilt auch für Aktien.

      1. stimmt, ich liebe meine Rüstungsaktien, die sind in den nächsten Jahren ziemlich safe.

        Rusagro oder Gazprom hätte ich auch gerne wieder zurück, können sich aber nur betuchtere mit einem teuren Handelsdealer leisten. Die Reichen können alles handeln. Der legale Dealer kostet viel, ist aber bei massiv hohen Geldbeträgen egal.

        Zumindest habe ich spekulativ auch einen Rhodiumbarren. Wenn etwas für kleine Leute in der EU verboten oder sehr stark eingeschränkt wird, dann stinkt das schon gewaltig nach politischer Marktmanipulation.

        Und Gold steigt und steigt und steigt……………………….

        Zwei mal drei macht vier
        Widdewiddewitt und drei macht neune
        Ich mach mir die Welt
        Widdewidde wie sie mir gefällt

        1 Jahr vor Halving wird die Hälfte umgeschichtet.

  3. Hallo @ KleinerMann
    Der Besitzer von physischem Gold kann praktisch gar nicht mit dem Preis spekulieren.
    Gut- möglichst „unten“ einkaufen natürlich.
    Ich würde mein Gold auch nicht verkaufen, wenn ich sicher wüsste, dass es in der nächsten Woche 30 % in den Keller geht.
    Wer z. B. seine private Altersversorgung in physischem Gold anhäuft, plant den Goldbesitz über etwa 50 Jahre ein.
    Etwa 30 Jahre Ansparphase, um dann etwa 15 bis 20 Jahre damit z. B. die „Altersrente“ aufzuhübschen“.
    Ich habe schon in Euro über 30 % Kursverluste mitgemacht. Danach hat sich der Goldpreis etwa verdreifacht.
    Wer mit dem Goldpreis spekulieren möchte, sollte besser „Papiergold“ nehmen.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  4. Eine uralte chinesische Weisheit sagt: Der Goldpreis is gwiss koa Höld, denn er steigt und fällt, grad so wie’s ihm gefällt. (gilt analog für Aktien, BC, Währungen etc. pp.)

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