Der Goldpreis erholt sich zu Wochenbeginn von seinem größten Tagesverlust seit zwei Monaten am Freitag, als das Edelmetall nach einer Rekordjagd bis auf 2.876 Dollar gefallen war. Zunehmende Sorgen über die Zollpläne von US-Präsident Donald Trump geben dem Goldpreis erneut Auftrieb. Allerdings ist Gold nach der fulminanten Rally der letzten Wochen stark überkauft, ein Abbau der Überhitzung könnte die Folge sein.
Goldpreis zwischen Zollsorgen und Überhitzung
Der Goldpreis stieg nach dem größten Tagesrückgang seit zwei Monaten aufgrund der Nervosität über die jüngsten Handelsdrohungen von Präsident Donald Trump.
Der Goldpreis handel am Montagmorgen in der Nähe von 2.900 USD je Unze gehandelt, nachdem er am Freitag um 1,6 % gefallen war. Die Zuwächse am Montag kamen selbst dann noch zustande, als der 14-Tage-Index für relative Stärke – ein Maß für das Tempo und die Intensität von Bewegungen – zeigte, dass das Edelmetall in den letzten Sitzungen überkaufte Niveaus erreicht hatte.
Die Marktteilnehmer warten auf weitere Erkenntnisse über Trumps Plände für Gegenzölle, die die globalen Handelsspannungen verschärfen und einen Handelskrieg auslösen könnten, sagte Manav Modi, Analyst bei Motilal Oswal Financial Services. „Präsident Trump hat seine jüngsten Drohungen mit Zöllen aufrechterhalten und gesagt, dass die Zölle auf Automobile bereits am 2. April kommen würden“, sagte er.

Trump-Zölle: Gold als sicherer Hafen
Trotz der Befürchtungen, was Trump als Nächstes tun könnte, gibt es Spekulationen, dass die Zolldrohungen vor allem als Verhandlungsmasse genutzt werden. Die Handelspolitik der Trump-Administration wird durch Verzögerungen und Ausnahmen immer undurchsichtiger, und die geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten tragen dazu bei, dass Gold als sicherer Hafen attraktiv bleibt. Damit bleibt auch die runde Marke von 3.000 USD im Spiel.
Händler untersuchten auch die jüngsten US-Wirtschaftsdaten, um Hinweise auf den wahrscheinlichen Lockerungskurs der US-Notenbank zu erhalten, nachdem ein Bericht vom Freitag gezeigt hatte, dass die Einzelhandelsumsätze so stark eingebrochen waren wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Die Zahlen veranlassten Händler dazu, erneut auf eine Zinssenkung der Fed bis September zu setzen. Allerdings hat Fed-Chef Powell kürzlich bestätigt, dass die Fed keine Eile hat, die Zinsen zu senken, was den Goldpreis unter Druck brachte. Niedrigere Kreditkosten kommen in der Regel Gold zugute, da es keine Zinsen zahlt.
Händler werden vorsichtiger
Laut dem jüngsten Bericht der Commodity Futures Trading Commission (CoT-Daten) vom Freitag haben die Geldmanager ihre bullischen Wetten auf Gold in der Woche bis zum 11. Februar auf ein Vierwochentief reduziert.
Trotz des Rückgangs am Freitag verzeichnete der Goldpreis seinen siebten wöchentlichen Anstieg in Folge und damit die längste Gewinnserie seit 2020, was zum Teil auf die anhaltenden Käufe der Zentralbanken, einschließlich Chinas, sowie auf die steigenden Bestände der börsengehandelten Gold-Fonds zurückzuführen ist. Der Goldpreis erreichte am Dienstag ein Allzeithoch von 2.942,68 USD pro Feinunze.
Der Spot-Gold stieg um 9:06 Uhr in Frankfurt um 0,6 % auf $ 2.901,41 je Unze, nachdem er im Wochenverlauf um 0,8 % zugelegt hatte. Der Bloomberg Dollar Spot Index gab um 0,1 % nach. Palladium stieg um mehr als 1 %, Silber und Platin legten ebenfalls zu.
FMW/Bloomberg
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