Gold/Silber

Goldpreis soll bis Jahresende 120 Dollar ansteigen – Experten mit Begründung

Insbesondere der Zusammenhang sehr hoher Inflation (insgesamt 5,4%) bei gleichzeitig niedrigen Anleiherenditen sei bemerkenswert. Offenbar glaube man am Rentenmarkt der Fed, dass der Inflationsanstieg nur vorübergehend ist und sich schnell wieder verflüchtigt, die Fed die Zinsen also nicht deutlich anheben muss. Während man mit einer Anlage in Staatsanleihen in vielen Regionen sogar schon Geld zu verlieren droht, wenn die Zinsen nicht weiter fallen, schütze eine Investition in Gold vor einem derartigen Wertverlust. Denn Gold werfe zwar keine Zinsen ab, es koste aber auch keine.

Ziel von 1.900 Dollar im Goldpreis bis Jahresende

Die Experten der Commerzbank erwarten im weiteren Jahresverlauf nach wie vor eine Erholung im Goldpreis. Er soll von der vergleichsweise günstigen Bewertung von Gold und den (rekord-)niedrigen Realrenditen profitieren. Insbesondere letztere sollten sich in einer höheren Goldnachfrage vor allem seitens der Investoren niederschlagen. Sobald die US-Notenbank Fed angekündigt habe, dass sie mit der Rückführung ihrer Anleihekäufe beginnt, sollte ein wichtiges Hindernis für den Goldpreis aus dem Weg geräumt sein. Zudem erwarte man, dass die US-Inflation schon im vierten Quartal deutlich zu fallen beginnt. Dies dürfte den gerade erst aufgekommenen Zinserhöhungserwartungen wieder etwas Wind aus den Segeln nehmen.

Die Fed Fund Futures preisen aktuell eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte bis März 2023 und einen weiteren derartigen Zinsschritt bis Ende 2023 ein. Im nächsten Jahr dürfte die US-Inflation sogar wieder unter das Inflationsziel der Fed fallen, was den Zinsspekulationen weiter zusetzen dürfte. Man rechne daher damit, dass der Goldpreis in den kommenden 12 Monaten deutlich steigt. Man reduziere unsere Jahresendprognose wegen des niedrigeren Ausgangsniveaus und der bis zuletzt nur verhaltenen ETF-Nachfrage allerdings auf 1.900 USD je Feinunze. Das bisher für Jahresende prognostizierte Preisniveau von 2.000 USD dürfte im Laufe des nächsten Jahres erreicht und auch überschritten werden, so die Experten.

Chart vergleicht Goldpreis mit US-Anleiherendite
TradingView Chart vergleicht seit April 2020 Goldpreis mit US-Anleiherendite.



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4 Kommentare

  1. Bitte mal Platin analysieren!

  2. @Claudio Kummerfeld, ein Artikel mit vielen Fragezeichen, inhaltlich, sprachlich, zeitlich und mathematisch.
    Experten aus der Goldverkäuferszene, ihre Begründungen und Prognosen und vor allem ihre Trefferwahrscheinlichkeit sind ja inzwischen hinlänglich bekannt.

    Der Goldpreis pendelt seit Anfang dieser Wochen [sic!] komatös vor sich hin.
    Stellt sich die Frage, wie vieler Wochen?

    Aber wer hat nun recht, Bullen oder Bärsen [sic!] ?
    Stellt sich die Frage, Börsen oder Bären?

    Man erwähnt den Flash Crash bei Gold vom 6. August in einem Aufwasch mit Gegenwind von steigenden Anleiherenditen im Frühjahr – die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen war in der Spitze im März auf fast 1,8 Prozent p.a. geklettert … Und beschwichtigt relativierend, mittlerweile habe der Goldpreis den jüngsten Rückgang nahezu wettgemacht.
    Jüngst und mittlerweile und nahezu, nun ja: Hängt vom Betrachtungszeitraum und dem Ausgangskurs ab. Im Bezug zu Anfang Juni um grob 45%, zu Anfang August um grob 60%. Beides ist nicht unbedingt einmal nahe dran an nahezu, bei Verlusten von 55 bis 40%.

    Von den magischen 2.000 USD fabulieren Goldexperten-Verkäufer seit langem. Vor einem Jahr wurde diese Grenze sogar geknackt. Für ein paar Stunden. Was blieb übrig von diesem Allzeithoch? Zwei Tage später waren es eher bescheidene 1.800 USD. Und jetzt ein Ziel von 1.900 Dollar im Goldpreis bis Jahresende. Und das bisher für Jahresende prognostizierte Preisniveau von 2.000 USD dürfte im Laufe des nächsten Jahres erreicht und auch überschritten werden, so die Experten.

    Was würden wir nur tun ohne die glorreichen Experten aus der Goldverkäuferszene?

    1. Da kann ich nur zustimmen. Im übrigen hat Gold auf das Zurückrudern beim geplanten Tapering nicht reagiert im Gegensatz zu den Aktienmärkten.

  3. Wenn eine Bank einen höheren Goldpreis prognostiziert, dann ist meistens das Gegenteil der Fall.

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