Der Goldpreis überwindet die magische 4.000-Dollar-Marke – ein Rekordhoch, das die Finanzwelt elektrisiert. Getrieben von dem wachsenden Misstrauen gegenüber Papierwerten, dem anhaltenden US-Shutdown und politischen Spannungen rund um den Globus, avanciert Gold erneut zum sicheren Hafen für Anleger. Das Edelmetall glänzt wie seit Jahrzehnten nicht mehr – und Experten sehen das Ende der Rallye noch längst nicht erreicht.
Goldpreis überwindet 4.000-Dollar-Marke
Der Goldpreis erreichte mit dem Anstieg über 4.000 Dollar pro Unze einen neuen Meilenstein, da der Shutdown der US-Regierung, Schwankungen bei Technologieaktien sowie politische Umwälzungen in Japan und Frankreich die Nachfrage ankurbelten.
Gold kletterte bis auf 4.036,80 Dollar pro Unze und setzte damit den rasanten Anstieg der letzten Tage fort. Die Dezember-Futures in New York, der aktivste Kontrakt, überschritten am Dienstag erstmals die Marke von 4.000 Dollar. Dem Spotpreis gelang dies einen Tag später ebenfalls.

Der nun bereits in die zweite Woche gehende US-Shutdown hat unter anderem die Veröffentlichung wichtiger Daten zum Arbeitsmarkt verzögert. Dadurch tappen sowohl die Märkte als auch die US-Notenbank Fed im Dunkeln. Die Aussicht auf weitere Zinssenkungen hat sich dadurch jedoch nicht getrübt. Die Märkte rechnen nach wie vor damit, dass die Fed in diesem Jahr noch zweimal die Zinsen senkt.
Laut einem Bericht von Bloomberg beobachten die Anleger auch Anzeichen dafür, dass die durch künstliche Intelligenz ausgelöste Euphorie nach einem Bericht über die Cloud-Margen von Oracle ein übermäßiges Niveau erreicht haben könnte. Eine politische Krise in Frankreich und ein Führungswechsel in Japan verstärken die Unsicherheit zusätzlich.
Fortsetzung der Goldrally
Der Goldpreis ist in diesem Jahr um mehr als 50 % gestiegen, da Präsident Donald Trump den Handel und die Geopolitik durcheinandergebracht hat, was zu einer Abkehr vom Dollar beigetragen hat. Zudem sind die Zentralbanken weiterhin begeisterte Käufer, während die Zinssenkung der Fed im letzten Monat die Anleger massenhaft in Gold-ETFs trieb. Die Analysten von Goldman Sachs sehen Spielraum für eine Fortsetzung der Rallye und haben ihre Prognose für Dezember 2026 von 4.300 USD auf 4.900 USD pro Unze angehoben.
„Die immer lauter werdenden Diskussionen um Entdollarisierung und Deglobalisierung“ hätten die Nachfrage nach Gold angekurbelt, erklärte Bart Melek, Leiter der Rohstoffstrategie bei TD Securities, in einer Mitteilung. „Angesichts des Tempos und des Ausmaßes des Anstiegs seit Mitte August besteht jedoch die Gefahr, dass Spekulanten versucht sein könnten, Gewinne mitzunehmen.“
Der Spotpreis für Gold stieg um 0,5 % auf 4.030,31 USD pro Unze um 7:17 Uhr in Frankfurt. Der Bloomberg Dollar Spot Index blieb stabil. Silber legte leicht zu, nachdem es in der vorangegangenen Sitzung 1,4 % verloren hatte.
Der Milliardär Ray Dalio sagte am Dienstag, Gold sei „sicherlich“ ein sicherer Hafen als der Dollar und die aktuelle Rekordrallye erinnere ihn an die 1970er Jahre, als es in einer Zeit hoher Inflation und wirtschaftlicher Instabilität zu einem ähnlich rasanten Anstieg kam. Seine Äußerungen folgten auf die Aussage des Citadel-Gründers Ken Griffin, der sagte, der Anstieg des Goldpreises spiegele die Unsicherheit gegenüber der US-Währung wider.
„Der Anstieg des Edelmetalls über die 4.000-Dollar-Marke spiegelt nicht nur die steigende Nachfrage nach sicheren Anlagen wider, sondern auch das wachsende Misstrauen gegenüber Papierwerten angesichts zunehmender fiskalischer Risiken und geopolitischer Spannungen”, sagte Hebe Chen, Analystin bei Vantage Markets in Melbourne. „Kurzfristig scheint nach einem so unaufhaltsamen Anstieg eine Konsolidierungsphase wahrscheinlich.“
FMW/Bloomberg
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Ja, mit Gewinnmitnahmen hatte ich auch gerechnet, wenn die 4.000 Dollar erreicht sind.
Aber es werden sicherlich nicht wenige Goldbesitzer schon bei 2.000 oder 3.000 Dollar verkauft haben.
Ankündigen bei 100.000 Dollar oder Euro pro Kilo zu verkaufen gab es hier ja auch schon.
Die „zittrigen“ Hände scheinen gar nicht mehr am Markt zu sein.
Oder laufen sie erst im Laufe des Vormittags mit ihren Unzen zum Goldhändler?
Einige sicherlich.
Mal sehen, was kommt.
Viele Grüße aus Andalusien
Helmut
„Zudem sind die Zentralbanken weiterhin begeisterte Käufer,…“
hmm, ja Nettokäufer gem. einer Veröffentlichung vom 7.10, die aktuellsten Daten die ich finden kann stammen aus dieser vom August (WGC). Wenn niemand Aktuelleres hat… Hier bleibt immer eine Zeitlücke, eine ziemlich große jedenfalls. Letztendlich bekommt man hinterher eine Bestätigung, nicht zeitgleich und schon gar nicht vorher.
„Der Anstieg des Edelmetalls über die 4.000-Dollar-Marke spiegelt nicht nur die steigende Nachfrage nach sicheren Anlagen wider,…“
Ist das so, ist die Nachfrage gestiegen? Gold ist ein knappes Gut und ein signifikanter Teil floss nun nach Fernost in „sehr feste Hände“ (bis sie mal verkaufen sollten), alleine diese Verknappung des knappen Guts reicht in meinen Augen aus um auf den Preis wie ein Hebel zu wirken, da sich die Nachfrage auf noch weniger Gut bezieht. Die Nachfrage muss also nicht zwangsläufig steigen, um den Preis zu treiben,… meine ich
Die sogenannte Krise in Frankreich, die noch keine ist, könnte, wenn sie denn eine wird, zu einer europäischen Krise auswachsen. Europa findet sich in einem politischen Schraubstock. Einerseits tobt ein Krieg direkt an der Grenze einiger Mitgliedstaaten. Jüngste Äußerung von unser ehemaligen Kanzlerin (in Ungarn) belegen nicht nur die geopolitische Richtung, den diese Frau geht. Wer aktuell nach Ungarn reist und sich dort zum Ost/West-Konflikt aus dem Off äußert, offenbart eine geopolitische Weltsicht von Europa. Diese Weltsicht ist Teil Europas und die östlichen Staaten haben meist eine andere Weltsicht und Befürchtungen. Eine diplomatische Katastrophe könnte man das nennen.
Frankreich wird Druck auf das finanzielle Gebilde des EUR auslösen, auch hier sind die Strömungen so unterschiedlich wie sie nur vorstellbar sind.
Der Handelskonflikt wird Spannungen auslösen, gerade die BRD dürfte ein massives Interesse an Zöllen einerseits und Euro-Abwertung andererseits haben. Ich konkretisiere das lieber mal auf die exportorientierte Wirtschaft, denn die Gesellschaft dürfte alles andere als Interesse an Abwertung haben. Bereits jetzt zeigt sich ein offenbarer Konflikt in mehreren Misstrauensanträgen gegen v.d. Leyen. Die kamen zuerst von rechts, jetzt von links und rechts. Im Zentrum der Themen stehen: Zollabkommen, hohe Verteidigungsausgaben,….
Auch wenn diese Voten wie geplant überstanden werden zeigt sich doch, dass die EU als Wertegemeinschaft sich offenbar auf keine einheitlichen Werte einigen können. Als reine Wirtschaftsgemeinschaft wären diese Konflikte wohl deutlich schwächer ausgeprägt.
Bisher war es so, dass sich die EU agil entwickelt hat und sich immer an die aktuellen Bedingungen angepasst bzw. aus Krisen neu formiert hat.
Ich bin gespannt wie sich das weiter entwickelt.
@helmut,
die kleinen °°zittrigen°° hände machen das kraut nicht fett,
was zählt ist die globale wirtschaftliche und politische situation,
z.b. frankreichs vorbildliche fiskalpolitik zugunsten der eu und des euro,
das vorhaben russische zinszahlung zu stehlen, tomahawks zu liefern,
donald’s vorwand über die bekämpfung des °°venezolanische°° drogenhandels,
sich das eröl einzuverleiben (ähnlich wie die geschichte im irak) uvm.
abgesehen davon, ist in china feiertagswoche, d.h. es gibt keine geschäftstätigkeit ……
und nun los, haut in die tasten, forumsfratschers ….
Hallo @ robert schwachkopf
Ja- da wirst Du wohl rchtig liegen.
Ich hatte mal so darüber nachgedacht, wieviel alleine von dem Gold, das die Deutschen privat haben (etwa 9.000 Tonnen) wohl bei 4.000 Dollar verkauft wird.
Mal sehen was sie bei 4.000 Euro machen.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
Hallo Helmut,
Was für deine Überlegungen / Statistik: Mir hat mal jemand schon vor einem Jahr aus Versehen in einem Paket einen Ankaufsbeleg vom online-Münzähndler mitgeschickt. (Wollte dem noch schreiben, ob er noch was zu verkaufen hat, aber finde dne Zettel jetzt nicht.) Waren über 10k€ für um die 2500/unze.
Nun weiß man nicht, ob das nur ein Zehntel seines Besitzes war, und was mit dem Rest passiert (Not- oder regelmäßiger Verkauf).
Ein anderer Bekannter von mir wollte schon vor über einem Jahr sein Gold (einen Teil) für ein Haus im nahen Ausland tauschen. Ich glaube er ist froh, dass ers bis jetzt nicht gemacht hat.
Wer es seit 2016 oder davor im Garten vergraben hat, gräbt es jetzt jedenfalls nicht aus. Derjenigte sagte mal, wenn Gold über 3500 steigt, rennt er schreiend raus und kommt nie wieder. Im Moment ist er glaube ich in Schockstarre (noch ist er nicht fort gerannt).
Grüße
Ja @ H.G
So ist das.
Als wir 2000 nach Spanien ausgewandert sind, haber wir auch eine Menge Geld in die Immobilie gesteckt.
Hätten wir für das Geld auch Gold gekauft, dann hätte sich der Betrag auch mehr als verzwölftfacht. Der Preis der Immobilie hat sich mal gerade etwa verdoppelt.
Aber Eigentum, so wie man es haben will, ist etwas schönes. Sonst stehe ich nicht auf Immobilien. Ein 2014 in Deutschland geerbtes Haus habe ich sofort verkauft.
Gott sei Dank..
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
Sollte Gold den „Papierwerten“ gefährlich werden, kommt sicher irgendwann einer auf die Idee, das Gold an die Kandare zu nehmen.
https://www.focus.de/finanzen/boerse/gold/gold-verbot-werden-reserven-bald-verboten-welche-anzeichen-dafuer-sprechen_id_11381232.html
Wozu wenn es weg ist? Mal drüber nachgedacht?
Was an die Leine genommen wird, könnte eher das Papier sein. Nicht das Gold wird den Papierwetten gefährlich, es sind die Papierwetten die den Papierwetten gefährlich „geworden sind“.
Und den Goldpreis kann niemand mehr aktiv bzw. effektiv beeinflussen, denn der Handel verlagert sich nach Fernost.
Aktuell wurden wohl auch beim Silber mal eben Shorties gegrillt. Soviel zum Papier.
Man kann auch mal überlegen, wie hoch es der Bitcoin geschafft hat und der ist eigentlich nichts aus ein Kryptoschlüssel.
Aber ich greife Ihre Bedenken auf, sollte dahigehend was geplant sein sollen, gäbe es zwei Varianten:
1. Den Besitz verbieten
2. Den Verkauf von Händlern verbieten
Aber in beiden Szenarien könnte man den Hauptkäufern weder das eine noch das andere verbieten, das sind nämlich nicht die Europäer.
Das zu verbieten ist von Grund auf sinnlos, denn nicht signifikant. Wenn eine Ware zig fach verkauft ist, die aber nicht mal ansatzweise vorhanden ist, ändert es auch nichts darauf, wenn man einen Bruchtteil des kaum vorhandenen noch verbietet. Sinnlos!
Aber wer weiß. Prognosen sind schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen.