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Gegenwind am Goldmarkt Goldpreis: Korrektur hält an – Droht ein Sturz unter 1.900 USD?

Goldpreis: Korrektur hält an - Droht ein Sturz unter 1.900 USD?

Steigende Renditen und ein starker US-Dollar belasten derzeit den Goldpreis. Beide Entwicklungen sorgen historisch betrachtet nämlich für Gegenwind am Goldmarkt. Aufgrund von robusten US-Konjunkturdaten nimmt folglich der Zinsdruck auf die US-Notenbank Fed zu – schlecht für Gold. Sowohl die Renditen auf US-Staatsanleihen als auch der Dollar-Index (DXY) haben in den letzten Wochen wieder zugelegt. Angesichts der negativen Korrelation zwischen dem US-Dollar und dem Goldpreis setzte eine Korrektur ein, die immer noch anhält.

Die gestern veröffentlichten Zahlen zum US-Bruttoinlandsprodukt sowie die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind besser als erwartet ausgefallen, wodurch der Goldpreis erneut ins Rutschen kam. Im Tief ging es bis auf 1.936 Dollar abwärts. Das BIP für das erste Quartal fiel in der zweiten Veröffentlichung mit 1,3 % stärker als erwartet (1,1 %) aus. Zudem zeigen die geringeren Erstanträge, dass die Maßnahmen der Fed noch nicht am Arbeitsmarkt angekommen sind, dieser präsentiert sich weiterhin robuster als gedacht. Da sich auch die Kerninflation immer noch als hartnäckig erweist, nimmt der Druck auf die Fed nicht ab. Noch läuft die US-Konjunktur verhältnismäßig gut, während der Preisdruck weiterhin vorhanden ist. Also kein Grund die Zinsen zu senken. Hohe Zinsen sind Gift für Gold, und daher fällt der Goldpreis.

Konjunktur- und Inflationsdaten im Fokus

Die robusten Konjunkturdaten haben dazu geführt, dass sich die Wahrscheinlichkeiten für weitere Zinsschritte angepasst haben. Laut dem FedWatch Tool der CME rechnen inzwischen wieder 42 % der Marktteilnehmer mit einer Zinserhöhung der Fed im Juni. Wenn nicht im Juni, dann soll im Juli die nächste Anhebung anstehen, so sehen es derzeit knapp 50 %. Damit sind die Werte wieder deutlich nach oben gegangen, da sich der Preisdruck immer noch als hartnäckig erweist.

Frische Inflationsdaten aus den USA stehen schon heute auf der Agenda. Händler blicken um 14:30 Uhr gespannt auf die Bekanntgabe, der von der Fed bevorzugten Messgröße für die Inflation, die Kernrate der persönlichen Konsumausgaben (PCE). Analysten erwarten indessen keine Veränderung zum Vormonat. Wie schon im April, soll die Teuerung bei 4,6 % liegen. Die Inflationsdaten könnten neue Impulse für den Goldpreis bringen.

Stürzt der Goldpreis unter 1.900 USD?

Wie wir im vorherigen Gold-Ausblick besprochen haben, hatte vieles auf eine Fortsetzung der Korrektur gedeutet. Das Szenario sah so aus:

Beim Unterschreiten der Unterstützung um 1.975/71 droht ein erneuter Rutsch bis in den Bereich von 1.956/50. Darunter gibt es erst an den Marken bei 1.935 und 1.914 die Chance auf einen Trendwechsel.

Das Korrektur-Ziel bei 1.935 Dollar wurde fast punktgenau getroffen. Von dort aus setzte eine Gegenbewegung ein, die den Goldpreis zurück in die vorherige Unterstützungszone bei 1.956/50 geführt hat. Aktuell ringt der Kurs mit der Zone. Bei einem Durchbruch nach oben könnte sich die Erholung bis an die EMA50 bei 1.969 und der Horizontalen bei 1.975 ausweiten. Aufhellen würde sich die Lage im H4-Chart jedoch erst, wenn der Goldpreis die lokalen Hochs bei 1.984 überschreitet.

Scheitert Gold dagegen am Widerstand bei 1.956, dann dürfte sich der jüngste Abwärtstrend bis 1.935 und 1.914 fortsetzen. Darunter rücken weitere Korrektur-Ziele, wie die runde Marke 1.900 und das Tief vom 15. März bei 1.886, in den Fokus.

 

Gold: Die Korrektur hält an - Dollar-Stärke und steigende Renditen belasten - Fed im Fokus

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