Gold

Gold setzt Rekordjagd fort Goldpreis kratzt an 4.000 USD: Goldman sieht noch Luft nach oben

Goldpreis kratzt an 4.000 USD: Goldman sieht noch Luft nach oben
Stapel Goldbarren im Edelmetalltresor der Pro Aurum KG in München. Foto: Bloomberg

Der Goldpreis steht kurz davor, die magische 4.000-Dollar-Marke zu durchbrechen – ein psychologisch wie ökonomisch bedeutsamer Meilenstein. Angesichts globaler Unsicherheiten und politischer Turbulenzen suchen Investoren verstärkt Zuflucht im Edelmetall. Goldman Sachs rechnet damit, dass Gold seinen Aufwärtstrend fortsetzt und erhöht die Prognose. Für viele Marktteilnehmer wird damit klar: Gold bleibt der stabile Anker in einer zunehmend instabilen Weltwirtschaft.

Goldpreis: 4.000-Dollar-Marke im Visier

Der Goldpreis erreichte abermals ein neues Rekordhoch bei 3.977 USD und näherte sich damit der 4.000-Dollar-Marke pro Unze, da der anhaltende Shutdown der US-Regierung und die politische Krise in Frankreich für zusätzliche Unsicherheit an den Finanzmärkten sorgten.

Der Goldpreis stieg am Montag um 1,9 Prozent auf 3.977,44 Dollar pro Unze. Die nun bereits in die zweite Woche gehende Aussetzung der US-Bundesgeschäfte hat den Anlegern wichtige Daten vorenthalten, die sie zur Beurteilung der Gesundheit der US-Wirtschaft benötigen. Gleichzeitig fällt es der Federal Reserve schwer, die sich verändernden Bedingungen einzuschätzen. Dennoch rechnen die Händler fest mit einer Zinssenkung um einen Viertelpunkt in diesem Monat und mit einer hohen Wahrscheinlichkeit einer weiteren Senkung im Dezember, was dem Gold zugutekommt.

Goldpreis: Gold mit Rekordhoch - 4.000-Dollar-Marke rückt näher
Gold mit Rekordhoch – 4.000-Dollar-Marke rückt näher

Geopolitik und politisches Chaos als Treiber

In Frankreich trat Sébastien Lecornu als Premierminister zurück, nachdem er erfolglos versucht hatte, mit den politischen Parteien einen Konsens über die Haushaltsausgaben zu erzielen. Die Pattsituation vereitelte die Versuche, das größte Haushaltsdefizit in der Eurozone einzudämmen. Unterdessen hat auch die fast sichere Ernennung von Sanae Takaichi zur nächsten japanischen Premierministerin die Finanzmärkte erschüttert.

Die politischen Umwälzungen in Frankreich und Japan verstärken die fiskalischen Sorgen und tragen zum Anstieg des Goldpreises bei, sagte Nicky Shiels, Leiterin der Forschungs- und Metallstrategie bei MKS PAMP SA, in einer Mitteilung. „Eine Mischung aus privaten (vor allem in Europa und Japan) und institutionellen Zuflüssen hat den jüngsten Anstieg angetrieben“, sagte sie.

Mit seinen aggressiven Maßnahmen zur Neugestaltung des globalen Handels und der Geopolitik hat Präsident Donald Trump die Voraussetzungen für einen Anstieg des Goldpreises um rund 50 Prozent in diesem Jahr geschaffen. Seine Maßnahmen haben eine Flucht in sichere Anlagen sowie eine Abkehr vom Dollar ausgelöst. Zentralbanken und Gold-ETFs sorgen ebenfalls durch ihre starke Nachfrage für Auftrieb. Auch die Zinssenkung der Fed und die Aussicht auf weitere Zinsschritte haben in letzter Zeit dazu beigetragen, dass der Goldpreis seinen Rekordlauf fortsetzt.

Der Spotpreis für Gold stieg um 0,1 % auf 3 965,02 USD pro Unze um 7:21 Uhr in Frankfurt. Damit ist Gold auf dem Weg zum größten Jahresgewinn seit 1979.

Goldman prognostiziert weiteren Anstieg

Goldman Sachs prognostiziert einen Anstieg des Goldpreises um rund 10 Prozent auf 4.300 US-Dollar bis Ende nächsten Jahres. Haupttreiber sind laut der Bank die anhaltend hohen Käufe von Zentralbanken und ETF-Anlegern, die den Markt stützen, ohne ihn zu überhitzen. Insbesondere die geopolitischen Entwicklungen seit 2022 haben Zentralbanken zu einer strategischen Diversifizierung bewogen. Da Gold als sicherer Vermögenswert gilt und derzeit durch den sogenannten „Debasement-Trade” weiter angetrieben wird, erwartet Goldman Sachs einen fortgesetzten Aufwärtstrend, der den bisherigen Konsens übersteigt.

FMW/Bloomberg



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

21 Kommentare

  1. Gold ist ein Giffen-Gut bei dem die Nachfrage trotz steigenden Preises zunimmt.

    Auch Banken kaufen wegen der Umsetzung von Basel III Gold, da es seit dem 1. Juli 2025 als hochliquider Vermögenswert (Tier-1-Asset) eingestuft wird und Banken physisches Gold zu 100 % seines Marktwerts in ihren Kernkapitalreserven anrechnen dürfen.

    Viele Grüße aus Andalusien
    Helmut

    1. Ich würde mich auf den aktuellen Run, der scheinbar mit ETF-Zuflüssen befeuert wird, nicht allzusehr verlassen. Ich konzentriere mich auf das, was die Rally überhaupt ausgelöst hat, das ist die chinesischen Zentralbank. Solange die zukauft bin ich zuversichtlich. Leider kommen die Daten irgendwie immer spät.

      Spekulanten juckt doch nur der Finger, um ihren Gewinn zu vergelden.

      Die einen in fernost haben eine Strategie: Mehr Gold bekommen
      Die anderen haben das Spekulationziel: Mehr Geld bekommen

      Nur meine Meinung.

      1. Der Haupttreiber für Gold ist m.E., dass man sich weltweit gezwungen sieht die Zinsen zu senken bzw. niedrig zu belassen (USA, Japan), um die Wirtschaft anzukurbeln, und trotzdem mit steigender Inflation gerechnet wird. Das bedeutet Stagflation und finanzielle Repression.

        1. In der Eurozone wurde der Leitzins ab 2008 massiv gesenkt und war ab 2009 bis 2022 niedrig bis nahe null. Die FED und antere Zentralbanken taten Ähnliches.

          Der Goldpreis hat sich in dieser Zeit bis 2022 etwas mehr als verdoppelt. Wir reden von über 10 Jahre.

          2022 gingen die Leitzinsen wieder hoch, in den USA ziemlich deutlich. Der Goldpreis hat sich in der Zeit der angehobenen Leitzinsen etwas mehr als verdoppelt (Stand heute). Wir reden von einem Zeitraum von nur 3 Jahren.

          Das Argument niedrige Zinsen klingt logisch, dann müsste das oben beschriebene Bild aber genau umgedreht sein. Ich schätze es geht in dem Punkt ausschließlich um die Inflation. Im anderen Punkt geht es um geopolitische Macht.

          Je mehr ich mir das anschaue, desto mehr frage ich mich, warum der Goldpreis in den letzten 3 Jahren obwohl der Leitzinsanhebungen so exessiv gestiegen ist. Achso ja, die Inflationsraten sind in die Höhe geschossen,… , die sind angeblich aber wieder im grünen Bereich…

          1. @großer Bär…viele Themen und Antworten führen am Ende des roten Fadens zum Thema Inflation…

    2. Die KI ist anderer Meinung:
      Gold ist eher ein Veblen-Gut:
      Ähnlich wie Giffen-Güter haben Veblen-Güter eine ansteigende Nachfragekurve, allerdings aus einem anderen Grund. Bei Veblen-Gütern wie Luxusuhren oder Designerkleidung steigt die Nachfrage, weil sie als Statussymbol dienen und Exklusivität durch einen hohen Preis gewinnen.
      Gold als Veblen-Gut:
      Gold kann als Veblen-Gut angesehen werden, das durch seinen hohen Preis und seine Exklusivität eine besonders vermögende Klientel anspricht.

      Mich überzeugt die Aussage der KI übrigens nicht, denn Gold ist m.E. kein Luxusgut, sondern ein Wertaufbewahrungsmittel und derzeit ein Anlageobjekt mit dem man Gewinn machen will, und jeder will dabei sein, die Hausse nährt die Hausse.

      1. Lothar
        Für mich war Gold ganz einfach im Jahre 2000 eine Einmalinvestition in meine private Altersversorgung.
        Ich hatte gehofft, dass der Goldpreis auch weiter um jährlich 8 % steigen würde, wie von 1971 bis 2000.
        Das wären dann heute aktuell etwa 2000 Dollar.
        Mit fast 4.000 Dollar aktuell, bin ich allerdings schon überrascht.
        Für mich ist es wichtig, dass die Kapitalerträge steuerfrei sind, denn somit bleiben unsere Renten in Spanien auch steuerfrei.
        Als private Altersversorgung finde ich physisches Gold optimal.

        Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  2. Die Qualität Redaktionsbeiträge wird immer besser, die der Kommentare immer schlechter.
    Ich verfolge die Kommentare kaum mehr.
    Aber wenn, dann ist das oft schon sehr erheiternd und „kopfschüttelinduzierend“, was da so alles daherkommt. Besonders von den Vielschreibern🙈🙄🥴.
    (Bitte antworten Sie nicht auf diesen Kommentar, es bringt nichts😎).

    1. @Columbo
      Geht mir genauso wie dir, dennoch bzw. genau deshalb antworte ich 😉😎
      Irgendwie kennen wir uns seit mindestens 12 Jahren.
      Die Kommentarspalte wird inzwischen leider von einer Handvoll Trolle dominiert, alle mit täglich 24 Stunden Zeit.
      Politisierte Rentner, Auswanderer, Perspektivlose, frustrierte Aufgestachelte, was weiß ich.

      Wenn du magst, bitte ich @Markus Fugmann nach explizitier Nachfrage bei dir um deine Mailadresse. So könnten wir uns auch mal ohne Kreml-Bots und virtuellen Wutbürgern unterhalten. Und wenn ich mal wieder in Richtung Süden unterwegs bin, vielleicht auch mal persönlich treffen.
      So habe ich auch @leftutti, @Anna Luisa, und ein paar andere frühere Kommentatoren kennergelernt, mit denen ich immer wieder mal Kontakt außerhalb dieses Haifischbeckens pflege.

  3. robert schwachkopf

    meine hoffnung, dass es mit dem goldpreis so erfreulich weitergeht,
    liegen bei frankreichs vorbildhafter fiskalpolitik und
    donalds marine und luftwaffe im kampf gegen venezuela’s drogenboote
    denn nur schlechte nachrichten, sind gute nachrichten, heisst es

  4. Ist doch toll.
    In einem Jahr ist Gold nun von unter 2.400 Dollar auf über 4.000 Dollar gestiegen.
    Über 50 % Kapitalertrag. In Euro über 40 %.
    Silber sogar noch etwa 9 % mehr.
    Dafür musste keine Energie verbraucht werden, niemand musste am Fließband stehen, es müssen keine Steuern bezahlt werden.
    Für mich als Rentner (neben der gesetzlichen Rente) optimal.

    Viele Grüße aus Andalusien
    Helmut

    1. Bitcoin +100% innerhalb eines Jahres!

      1. robert schwachkopf

        @bitcoin
        ich habe noch einige tulpenzwiebeln von damals und kriegsanleihen aus wk I
        die kannst du wenigstens in die hand nehmen
        oder lass deiner frau eine schöne bitcoinhalskette vom bitcoinschmied anfertigen ……
        von dem was das finanzamt übriglässt, denn die wissen genau, was du hast :-)))

        1. Eine Halskette mit ein paar Tulpenzwiebeln würde deiner Frau sicherlich gut stehen. Das ist zwar Geschmacksache, aber wenn es dir gefällt…warum nicht?

    2. robert schwachkopf

      @helmut,
      ja fürchterlich ist das mit dem gold.
      kaufen – weglegen – warten – zukaufen – und weiter zukaufen – weglegen – warten – zukaufen – und …….
      eigentlich sehr fade, kein prickeln und hoffen.
      ob irgendwelche long oder short ein paar mickrige cent abwerfen.
      ein steuerfreies, unsichtbares und zusätzliches polster
      wenn goldmann sachs eine anlageempfehlung auf
      60% edelmetalle und 40% rohstoffaktien ausgeben würde ……
      und donald das venezolanische fass aufmacht wäre die hölle los

  5. Hallo @ robert schwachkopf
    Ja- es ist bei mir noch fader.
    Denn ich habe das Gold 2000 gekauft.
    Danach nichts mehr.
    Ich habe allerdings 2019 einen Schwung in Silber umgeschichtet und 2022 nocheinmal.
    Jetzt ist es etwa 50/50.
    Für mich als Rentner, der sonst mit der Börse nichts am Kopf haben möchte, ideal.

    Viele Grüße aus Andalusien
    Helmut

    1. Bei mir ist es noch langweiliger – geerbt, in Schwächeperioden aufgestockt und nie etwas damit gemacht. Umschichtungen sind Schwachsinn, kosten nur Geld und wenn man das Zeugs sowieso nie braucht, gibt man es einfach an seine Kinder weiter. Das ganze tägliche Gelaber und die Selbstbeweihräucherung hier im Forum über das tote und stinklangweilige Gold, ist daher absolut nutzlos.

  6. Demokratie ist Ansichtssache

    @ Michael, typisch, eine abgehobene links/ grün versiffte Minderheit versucht sich von der Mehrheit abzuheben, da sie die Weisheit mit grossen Löffeln gefressen haben. Es ist wie in der deutschen Politik,wo die am meisten abgestrafte Partei immer noch am meisten Einfluss hat, mit dem Vizekanzler und Finanzchef sogar die mächtigste Person stellt. Das ist das Demokratieverständnis der abgehobenen Minderheit.
    Wer sind denn die Trolle?

    1. @Toni Wechselbalg

      Sie müssen nicht gleich das verschwörungstheoretische Kleinod einer omnipräsenten linksgrün-versifften Elite aus dem Aluhut-Handbuch hervorkramen, wenn ich mich mal mit @Columbo unterhalte.
      Auch wenn Sie ihn zutiefst verachten, weil er Ihren Liebling aus Südspanien ab und an ironisch auf die Schippe nimmt, ist @Columbo sicherlich alles andere als ein Linksgrüner mit mangelndem Demokratieverständnis.

      Zu Demokratie gehört übrigens auch, dass Minderheiten ihre Meinung kundtun dürfen. Denn in Deutschland gibt es eigentlich nur noch Minderheiten, wenn Sie sich einmal die Sitzverteilung des 21. Deutschen Bundestages vor Augen halten. Die stärkste Fraktion hat bei den Wahlen nicht einmal 23% der Wählerstimmen errungen.
      Berücksichtigt man allerdings, dass für viele Trolle hier im Forum auch die Unionsparteien als schwer linksgrün-versifft einzustufen sind, wird aus der Minderheit schnell eine Mehrheit von 76% 😉
      Das alles ist Fakt, keine Ansichtssache.

      Soweit ich weiß, bezeichnen einige, eher weniger demokratisch inspirierte, Politclowns diese Mehrheit – die für Sie eine Minderheit ist – auch als „Kartellparteien“. Wissen und Glauben zu verwechseln oder im Diskurs als äquivalent zu bewerten, ist leider ein bekanntes Problem im postfaktischen Zeitalter.

  7. Bittercoin wird bitter enden

    @ Bitcoin, Gold mit Bitcoin zu vergleichen zeugt von einem sehr hohen Intelligenzkotzient.
    D.h. das beste langfristige Anlagevehikel mit dem volatilsten Ponzisystem.
    Bitcoin hat sogar auf den einzigen Rückgang der Broadcom Luftaktie reagiert.

    1. Dein Kommentar zeugt von niedriger Intelligenz, da ein Vergleich von Gold und Bitcoin durchaus Sinn macht und in tausenden von Charts seine Betrachtung findet, so auch zigfach bei Finanzmarktwelt durch die Autoren diskutiert und beleuchtet wird, regelmässig auch durch Herrn Fugmann.

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage