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Goldpreis macht Riesensprung nach oben – Lage im Nahen Osten eskaliert

Goldbarren Beispielfoto

Der Goldpreis macht übers Wochenende einen Riesensprung nach oben. Seitdem die USA den wichtigsten iranischen Militär auf irakischem Boden Freitag früh töteten, herrscht Angst am Markt. Das bedeutet: Der Risk On Trade läuft. Der Dow 30 hat seitdem fast 400 Punkte verloren, und der Goldpreis hat seitdem bis jetzt insgesamt 42 Dollar zulegen können auf aktuell 1.572 Dollar. Heute früh notierte Gold in US-Dollar sogar im Hoch schon bei 1.587 Dollar. Das ist ein Höchstkurs heute Nacht direkt nach Eröffnung des Marktes.

Goldpreis springt übers Wochenende kräftig nach oben – warum?

Von Freitag Abend bei 1.551 Dollar spring der Goldpreis heute früh also auf 1.587 Dollar. Daran erkennt man die Nervosität am Markt, und damit auch die Flucht/Spekulation, die Gold antreibt. Denn Gold ist der „Sichere Hafen“ in unsicheren Zeiten. Was ist übers Wochenende passiert, dass es zu diesem Sprung im Goldpreis gekommen ist? Nun, die ganze Lage im Nahen Osten eskaliert. Nur in diesen zwei Tagen ist eine ganze Menge passiert. Die Türkei startet nun ihre Truppenentsendung nach Libyen, wo auch diverse Länder eine Art Stellvertreterkrieg führen.

Der Iran schwört Rache gegen die USA. Jederzeit kann es nun zu Angriffen auf US-Einrichtungen in der Region kommen. Daher hat Donald Trump am Samstag (vorsorglich) schon mal den Iran gewarnt, dass die USA Gegenschläge führen würden. Dabei erwähnte Trump auch kulturelle Ziele im Iran. Man möge sich gar nicht ausmalen was passiert, würden die USA religiöse Ziele im Iran angreifen. Dann würde die Eskalation nochmal richtig eskalieren, was die Flucht ins Gold massiv beschleunigen könnte. Und auch ein wichtiger irakischer Funktionär wurde ja Freitag früh durch die USA getötet. Im Irak brodelt es, aber so richtig. Das irakische Parlament will laut einer Resolution, dass alle US-Truppen das Land verlassen. Geschieht das, hat Donald Trump ebenfalls am Wochenende Sanktionen gegen den Irak angedroht.

https://twitter.com/realDonaldTrump/status/1213593975732527112

Und gestern hat der Iran noch verkündet, dass man sich an keinerlei Bedingungen des Atomabkommens mehr halten werde. Auch von dieser Seite (Voranschreiten im iranischen Atomwaffenprogramm) droht eine weiter Eskalation der Lage. Insgesamt droht nun eine Spirale der Unsicherheit und Gewalt, die sich selbst immer weiter beschleunigt. Denn der Iran muss ja vor allem aus innenpolitischer Sicht auf die Tötung ihres wichtigsten Generals reagieren. Je mehr Unsicherheit, desto stärker die Flucht ins Gold und die Spekulation auf einen steigenden Goldpreis. Eine Spirale, die sich von alleine immer schneller dreht?

Weitere Anstiege voraus?

Alles deutet derzeit darauf hin, dass sich die Eskalation im Nahen Osten beschleunigt. Das könnte in dieser nun beginnenden Woche eine weitere starke Hausse für den Goldpreis bedeuten (sehen Sie dazu hier das aktuelle Video von Markus Fugmann). Charttechnik dürfte wohl nicht die wichtigste Rolle spielen. Der Markt schaut nun wohl eher darauf, wie, wann und wo der Iran vielleicht schon diese Woche gegen die USA vorgeht, und was die USA dann machen. Und wird die irakische Regierung die USA wirklich auffordern das Land zu verlassen? Dann hätten die USA dieses wichtige Land im Herzen der Region als Partner de facto verloren.

Wie geht es weiter? Wird der Goldpreis diese Woche weiter steigen? Gibt es dafür Anzeichen? Abgesehen von der politischen Eskalation, die auf weiter steigende Kurse hindeutet, gibt es auch Signale vom Terminmarkt. So rechnen laut investing.com Optionshändler verstärkt mit einem steigenden Goldpreis. Das Risk Reversal sei auf einmonatiger Basis von 0,75 auf 3,375 gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit dem 24. September. Ein hohes Risk Reversal zeige in der Regel ein bullisches Bild für den Goldpreis. Allerdings sei die Ratio ein zweischneidiges Schwert. Hohe Werte könnten auch zur Bestimmung markanter Hochs und Tiefs genutzt werden.

Wie wir es gerade geschrieben hatten: Die Charttechnik dürfte diese Woche beim Thema Gold wohl weniger Bedeutung haben. Dennoch werfen wir einen ganz groben Blick auf das große Bild. Der folgende Chart zeigt den Goldpreis in US-Dollar im Verlauf der letzten zwölf Monate. Mit dem Sprung dieses Wochenende auf bis zu 1.587 Dollar wurde der Höchstkurs aus September 2019 bei 1.557 Dollar deutlich überschritten. Damit scheint der Weg auch aus charttechnischer Sicht nach oben frei zu sein. Sein Hoch hatte Gold im Jahr 2011 bei über 1.900 Dollar, und aktuell haben wir derzeit den höchsten Kurs seit dem Jahr 2013.

Goldpreis in US-Dollar im Verlauf der letzten zwölf Monate



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4 Kommentare

  1. Es ist einfach zwingend, dass nur noch Leute in Führungspositionen gewählt werden dürfen (siehe USA und EZB etc.) die einen einfachen Intelligenztest bestanden haben.

  2. Pingback: Gold price makes huge leap up | En24 News

  3. Trump droht mit Angriffen auch auf Kulturgüter im Iran. Wäre das nicht ein (erneuter) Völkerrechtsbruch?

    1. @Gixxer, nicht unbedingt nach Trumps Weltanschauung:
      Wenn Angriffe auf Kulturstätten verboten seien, werde er sich daran halten. „Ich befolge gerne Gesetze“, sagte Trump. Offensichtlich wusste er also als Präsident des großartigsten Landes nichts von dieser völkerrechtlichen Vereinbarung. Woher auch? Trump stellte es jedoch als unfair dar, dass sich die USA an internationales Recht halten müssten, während der Iran wahllos Amerikaner angreife. „Sie dürfen unsere Bürger töten, sie dürfen unsere Bürger zu Krüppeln machen, sie dürfen alles in die Luft sprengen, das wir haben – und nichts stoppt sie. Und wir sollen verschiedenen Gesetzen zufolge sehr vorsichtig mit ihrem kulturellen Erbe umgehen“, sagte Trump. „Aber es ist für mich okay“, sagte der Präsident weiter.

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