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Goldpreis mit eigenständiger Schwäche – was ist da los?

Ein Barren Gold

Der Goldpreis zeigt aktuell eine eigenständige Schwäche. Seit Mittwoch Abend in einem Seitwärtstrend um die 1.840 Dollar, ist Gold heute Vormittag immer weiter gefallen auf aktuell 1.825 Dollar. Was bewegt aktuell den Markt? Dazu schauen wir erstmal auf den US-Dollar.

US-Dollar fällt – Goldpreis fällt eigenständig

In letzter Zeit war die negative Korrelation zwischen Goldpreis und US-Dollar eindeutig wieder hergestellt. Wenn der US-Dollar fiel, stieg Gold – und umgekehrt. Derzeit fällt der Dollar-Index (Währungskorb des US-Dollar gegen andere wichtige Währungen) immer weiter, aber Gold steigt einfach nicht. Schon letzte Woche nach der EZB-Entscheidung schwächelte das Edelmetall. Aktuell fällt der Dollar-Index mit 90,45 Indexpunkten auf den tiefsten Stand seit April 2018.

Risk On dank Impf-Start in den USA

Der Goldpreis hätte eigentlich steigen müssen, aber er fällt wie gesagt. Das zeigt seine derzeitige eigenständige Schwäche. Befeuert wird sie durch die derzeit steigenden Aktienmärkte. Die Anleger sind weltweit bereit mehr Risiko einzugehen (Risk On Trade). Man verkauft sichere Häfen wie Gold, und kauft zum Beispiel Aktien. Der Grund: Am Wochenende sah man die ersten Bilder im TV, wie Trucks ein Pfizer-Werk in den USA verlassen haben mit dem ersten produzierten Corona-Impfstoff für den US-Markt. Umgehend sollen in den USA die Impfungen starten. Das schürt die Konjunktur-Hoffnungen der Aktienanleger.

ETF und CFTC-Daten

Auch die ETF-Geldflüsse sprechen für einen gedrückten Goldpreis. Laut Commerzbank gab es am Freitag weitere Mittelabflüsse aus auf Gold basierten ETFs (Begriffserklärung hier). Die Anleger scheinen derzeit also trotz eines immer schwächeren US-Dollar auch nicht in Gold-ETF investieren zu wollen.

Daniel Briesemann von der Commerzbank hat vor wenigen Minuten auch zu den aktuellsten Terminmarktdaten der US-Terminmarktaufsicht CFTC bezüglich Termingeschäften in Gold Stellung genommen. Die spekulativen Finanzinvestoren hätten laut CFTC-Statistik zwar ihre Netto-Long-Positionen bei Gold in der Woche zum 8. Dezember um 16 Prozent auf 98.800 Kontrakte ausgeweitet, und damit maßgeblich Anstieg im Goldpreis in diesem Beobachtungszeitraum beigetragen. Der Schwung habe aber nicht lange gehalten, denn der Preis habe seitdem fast alle Gewinne wieder abgegeben. Entsprechend dürften auch die Netto-Long-Positionen mittlerweile wieder niedriger sein, so seine Meinung.

Chart zeigt Kursverlauf im Goldpreis seit Juni
Chart zeigt Goldpreis-Verlauf seit Juni.



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