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Zinsfantasien befeuern Höhenrausch Goldpreis mit Rekordhoch: Täglich grüßt das Murmeltier

Goldpreis mit Rekordhoch: Täglich grüßt das Murmeltier
Grafik: ChatGPT

Der Goldpreis erreicht derzeit fast täglich ein neues Rekordhoch – so auch am Donnerstag. Die jüngste Rally wird durch geopolitische Spannungen zwischen den USA und China sowie neu befeuerter Hoffnungen auf sinkende Fed-Zinsen angetrieben. Während Gold als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten gefragt ist, klettert auch Silber in die Nähe seiner historischen Höchststände. Die Rally bei den Edelmetallen scheint unaufhaltsam – und spiegelt das wachsende Misstrauen der Märkte gegenüber Währungen und Staatsanleihen wider.

Goldpreis mit nächstem Rekordhoch

Die verstärkten Spannungen zwischen den USA und China sowie Spekulationen, dass die US-Notenbank Fed ihre geldpolitische Lockerung bis zum Jahresende fortsetzen wird, stützten die Nachfrage nach Edelmetallen und trieben den Goldpreis am Donnerstag erneut auf ein Rekordhoch. Auch Silber befindet sich nur wenige Cents unter seinem am Dienstag erreichten Höchststand von 53,50 Dollar.

Gold ist in dieser Woche bisher um etwa 5 % gestiegen und erreichte am Donnerstag mit rund 4.242 USD pro Unze eine neue Bestmarke, da sich die seit Mitte August anhaltende rasante Rally fortsetzte. Damit steuert der Goldpreis auf die neunte Gewinnwoche in Folge zu. Der Kaufrausch hat sich auch auf andere Edelmetalle ausgeweitet: Silber legte am Mittwoch um mehr als 3 % zu, da die Verfügbarkeit auf dem Londoner Markt weiterhin knapp war.

Gold: Goldpreis mit Rekordhoch wegen Fed-Zinsen - Edelmetalle im Höhenflug
Das große Jahr für Gold | Der Goldpreis ist um mehr als 60 % gestiegen

Fed-Zinsen und Handelskrieg

Händler setzen massiv darauf, dass die Zinsen bis zum Jahresende noch um 0,5 Prozentpunkte senkt, während Fed-Chef Jerome Powell diese Woche signalisierte, dass die Zentralbank auf Kurs ist, noch in diesem Monat eine weitere Senkung um 0,25 Prozentpunkte vorzunehmen. Niedrigere Kreditkosten kommen in der Regel Edelmetallen zugute, da diese keine Zinsen zahlen.

Präsident Donald Trump erklärte unterdessen, die USA befänden sich nun in einem Handelskrieg mit China. Dies schürte Befürchtungen hinsichtlich eines anhaltenden Schadens für die Weltwirtschaft, wodurch Gold als sicherer Hafen an Attraktivität gewinnen könnte. Allerdings schlug Finanzminister Scott Bessent vor, eine längere Pause einzulegen, bevor die Zölle erneut erhöht werden.

Auch die anhaltende Stilllegung der US-Regierung hat zum Anstieg des Goldpreises beigetragen, ebenso wie der sogenannte „Debasement Trade“: Dabei ziehen sich Anleger von Staatsanleihen und Währungen zurück, um sich vor ausufernden Haushaltsdefiziten zu schützen. Ein weiterer wichtiger Faktor für den Anstieg des Goldpreises um mehr als 60 % in diesem Jahr waren die enthusiastischen Käufe der Zentralbanken.

„Ein Großteil der Rallye wird durch physische Käufe angetrieben. Wenn man sich die Zentralbanken ansieht, dann kaufen sie riesige Mengen“, sagte Saad Rahim, Chefökonom der Trafigura Group. Die Angst vor der Tragfähigkeit der Verschuldung und die Aussicht auf niedrigere Zinsen lassen die Anleger Gold als Wertspeicher und sicheren Hafen betrachten.

Edelmetalle im Höhenflug

Der Goldperis stieg um 0,3 Prozent auf 4.218,74 US-Dollar pro Unze um 8:48 Uhr in Singapur. Der Bloomberg Dollar Spot Index fiel um 0,2 Prozent und gab damit den dritten Tag in Folge nach. Platin blieb unverändert, während Palladium leicht zulegte.

Unterdessen wurde der Silbermarkt von einem Liquiditätsmangel in London erfasst, was eine weltweite Jagd nach dem Metall auslöste und die Referenzpreise über die Terminkontrakte in New York steigen ließ. Der Silberpreis erreichte diese Woche ein Rekordhoch von über 53 USD pro Unze und näherten sich diesen Wert am Donnerstag wieder an. Obwohl die Gold- und Silberrally rasant verlief und der Markt stark überkauft ist, sind sich Experten sicher, dass sie noch längst nicht vorbei ist.

FMW/Bloomberg



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11 Kommentare

  1. Ich warte nun auf die Fraktion „Neid“, welche wegen des Preisanstiegs ein sofortiges Goldverbot fordert.

    1. Hallo @ Franz O.
      Man sollte ein Goldverbot nicht generell negativ sehen.
      Nachdem das Gold 1933 in den USA eingesammelt war, das wenige Menschen abgegeben hatten, wurde der Goldpreis staatlich um 69 % erhöht.
      Da Goldbesitz für US- Bürger im Ausland nicht verboten war, war das für diese Goldbesitzer ein „warmer“ Dollarregen.
      Sie konnte, wenn sie wollten, ihr Gold ganz oder teilweise zurück in die USA holen, und bekamen 69 % mehr dafür, als die Mitbürger die es vor einigen Wochen abgegeben hatten.
      Gerade die BRICS- Länder werden mit Sicherheit kein Goldverbot durchsetzen.
      Da glaube ich schon eher an an Silberhandelsverbot, wegen der Silberknappheit zum Schutz der Industrie.
      Es kann dann kein Silber von Privatpersonen gekauft werden, sondern nur noch an Händler verkauft werden.
      Beides wäre für mich egal.
      Wenn ich Aktienbesitzer wäre, oder Besitzer von Anleihen, dann würde ich mir eher Gedanken darüber machen, wieviel Aktien und Anleihen in der Vergangenheit schon enteignet wurden.
      Was passiert erst wenn es richtig kracht?
      Aber das ist eben ein typisches Verhalten von
      Neidern. Die eigenen Unsicherheiten verdrängen und minimalste Gefahren bei anderen Anlegern immer wieder gebetsmühlenartig hochkochen.

      Viele Grüße aus Andalusien Helmut

      1. „Da glaube ich schon eher an an Silberhandelsverbot, wegen der Silberknappheit zum Schutz der Industrie.“

        Faktisch ist der Handel bei einigen ETF ja auch per Definition eingeschränkt, wo nicht für alle eine physische Lieferung beantragt werden kann. Je nach Struktur.

        Und ich sehe das ebenso. Wenn eine großes Interesse des Staates besteht, ist vieles denkbar aber dafür braucht es nicht mal ein allgemeines Verbot.

        Das Interesse bei Industrierohstoffen erklärt sich von selbst.

        Warum so oft hier ein Goldverbot diskutiert wird verstehe ich nicht. Was könnte der Staat damit erreichen?

        1. Ein Goldverbot kann sinnvoll sein, wenn Gold die Währung ist. Ist sie aber nicht. Bei der Manipulierung des Goldpreises ging es darum, die Währungen nicht zu schlecht aussehen zu lassen. Wie würde wohl ein Goldverbot wirken? Ich denke, dass es den Preis massiv befeuern würde.

          Ein Silberverbot halte ich für sehr unwahrscheinlich. Auch die DDR hatte keins, weil man jedes Quäntchen Silber in der Industrie benötigt. In dem Moment, wo man es verbietet, steigt der Preis und die kleinen Leute liefern ihr Tafelsilber nicht mehr ab, weil es ja verboten ist.

          Ich glaube, dass die Bedeutung von Gold und Silber weiter steigt und damit auch der Preis. Währung wird es aber nur in einem absoluten Notfall wieder. Z.B. wenn der Dollar zusammenbricht. Nach dem Zusammenbruch einer Weltleitwährung kann man nur mit Gold neu starten.
          Bitcoin wäre theoretisch noch möglich, wenn er bis dahin viel weiter verbreitet wäre. Das sehe ich aber derzeit nicht.

  2. Vor 6 Jahren 40% in Gold und 40% in Bitcoin gesteckt.

    Alles richtig gemacht.

  3. Ein kleines Gedicht am Donnerstag:

    Liebe Leute gebt gut acht, der Goldpreis nun nach oben gekracht.
    Und habt ihr es nicht geglaubt, ihr nun werdet eures Vermögens beraubt.
    Den eins das ist nun Klar, der Point of No Return bei der ausufernden Staatsverschuldung, der ist nun da.
    Die Staaten werden nun mit aller Macht, mit Schulden konsumieren, bis es Kracht.
    Und eins das wist ihr ganz genau, wer nicht vorsorgt, der ist bald eine arme S…u

    In dem Sinne gebt gut acht, und investiert in Sachwerte bis das der Finanzminister lacht.

  4. Der Dolomitenträumer

    @ Columbo, sie finden jedes Haar in der Suppe gut, das gegen Gold sprechen könnte, leider ist die Wahrheit seit Jahrhunderten eine andere.Zudem sind die Berichte zum Teil älter, wo man Kryptos noch realistisch als Schneeballsystem bezeichnete. In der Zwischenzeit haben sich Kryptos als anonyme Kriminellenwährung bis in die obersten Staatsgremien salonfähig gemacht. Damit wäre ein Goldverbot der grösste Widerspruch aller Zeiten. Und eines ist sicher, es gibt auf der Welt mindestens ein demokratisches Land wo solche Machenschaften nie vom Volk akzeptiert würden.Fragen sie Helmut wo das sein könnte.
    Oder gut man enteignet den Sparer, er wird damit gebornoutet und er hängt dann Zeit seines Lebens am Staatstopf.

  5. Ja der Hellmeyer glaubt an die Datencenter und Milliardeninvestitionen, die Strom in der Grösse von 17 Atomkraftwerken bräuchten.
    Als Kryptogläubiger disqualifiziert er sich bei Realisten gleich selber. Ein Widerspruch zum berechtigten Glauben anRohstoffe und Edelmetalle. Er war für Deutschland vor zwei Jahren genauso optimistisch wie er jetzt für die USA ist, obwohl die jetzige Generation überhaupt nicht mit der Nachkriegsgeneration zu vergleichen ist. Der Vorschlag mit den Autofirmen zeugt von Unkenntnis der Branche, die kooperieren schon lange Europa- und weltweit.

  6. Der grosse US- Optimismus des Herr Hellmeyer mit den Milliardeninvestitionen könnte also etwas mit den Schattenbanken zu tun haben und auch in die Hose gehen wie man gerade sieht, und überhaupt, das US- Wachstum basiert auf reiner Mehrverschuldung. Zudem wird Trump nicht mehr lange im Porzellanladen herumtrampeln können. Ich glaube nicht an die wundersame Zukunft der Amis wie von Hellmeyer erwartet.

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