Gold/Silber

Goldpreis – perfektes Umfeld für steigende Kurse

Illusionen von der politischen Bühne

Dass der Goldpreis eine zeitlich sehr ausgedehnte Korrektur vollzogen hat, ist wiederum auf die von den Geld- und Fiskalpolitikern aller Couleur erzeugte Illusion zurückzuführen, dass die Finanzkrise von 2008 ff. sowie die Eurokrise singuläre und von einander unabhängige Ereignis darstellen und man die Lage wieder erfolgreich in den Griff bekommen konnte (die Krise ist vorbei – basta).

Darüber hinaus gibt es vor allem in den USA heute die Illusion, dass es überhaupt keine globale Schuldenkrise gibt und die Konjunktur lediglich eine weiche Delle ausbildet (Soft Patch). Dabei ist es gerade andersherum: Der Aufschwung in den USA, dank der massiv schuldenfinanzierten Steuersenkungsparty, ist der eigentliche Sondereffekt, der den weltweiten Konjunkturzyklus kurz unterbrach, bevor die Fed ab September wieder zu systemrettenden Maßnahmen im Volumen von mehreren hundert Milliarden Dollar greifen musste. Darüber hinaus ist das US-Finanzministerium wegen des partybedingt nun überbordenden Staatsdefizits erneut auf die Alimentierung durch die Notenpresse angewiesen. Nach Normalität, in der Gold als sicherer Hafen überflüssig ist, sieht das nicht aus, auch nicht in der „Greatest Nation on Earth“.

Die Ernüchterung folgt auf dem Fuße

Der Anstieg des Goldpreises und die erneute Vertrauenserosion in die Notenbanken nach dem gescheiterten Versuch der „Normalisierung“ der Zinsen, zehn Jahre nach dem angeblichen Ende der Schuldenkrise, zeigen ganz klar, dass gar nichts gelöst wurde. Im Gegenteil sind die Schuldenstände heute höher denn je und die Zentralbanker steigen in eine neue Liga der „Unkonventionellen“ auf.

Das Umfeld heute ist daher für ein „Save-Haven-Asset“ wie Gold perfekter als je zuvor seit dem Zweiten Weltkrieg. Oder um es mit den Worten des irischen Dramatikers und Politikers Bernard Shaw (1856-1950) zu sagen: „Sie haben die Wahl zwischen der natürlichen Stabilität von Gold und der Ehrlichkeit und Intelligenz der Regierungsmitglieder. Und mit allem notwendigen Respekt für diese Gentlemen, ich rate Ihnen, entscheiden Sie sich für Gold“

Fazit und Videolink

Nur wer eine Welt, in der Negativzinsen und Gelddruckprogramme die Wirtschaft noch am Leben erhalten, für risikofrei und problemlos hält, kann auf die Funktion des Goldes zur Absicherung des eigenen Vermögens verzichten. Dies ist jedoch keine Glaubensfrage, sondern eine Frage, ob man für den unausweichlichen Versicherungsfall der Zerrüttung der Fiat-Währungen oder alternativ der unausweichlichen Staatsbankrotte mit dem gleichen Effekt für Währungen eine Versicherungspolice besitzen möchte, oder eben nicht. Diese Entscheidung ist selbstverständlich jedem selbst überlassen.

Aber den Wert einer Feuerversicherung in Zweifel zu ziehen, während das Nachbarhaus schon lichterloh brennt und die Feuerwehrleute, also die Fiskal- und Geldpolitiker, den Brand mit Benzin zu löschen versuchen (noch mehr Schuldner, noch tiefere Zinsen), ist sachlich nicht gerechtfertigt, nur weil das eigene Haus noch nicht explodiert ist.

Sollten Sie anderer Meinung sein, posten Sie bitte Ihre Lösung für das globale Überschuldungsdilemma unter Vermeidung eines Schuldenschnitts (global Currency Reset) oder einer Hyperinflation unter diesem Beitrag und seien Sie sich des Wirtschaftsnobelpreises 2020 gewiss.

Mehr Informationen zur aktuelle Entwicklungen beim Goldpreis sowie eine Porträt des Minenunternehmens Coeur Mining finden Sie über diesen YouTube-Video-Link

Zum Euro ist der Goldpreis auf Allzeithoch gestiegen



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8 Kommentare

  1. Da jeder und ich meine wirklich jeder der gerade laufen kann im Gold „Long“ ist, wird Gold erst noch bis 1300-1400 konsolidieren.

  2. hab selber einen recht hohen Anteil meines Depots in Gold, aber dein Satz:
    „Fähigkeit großer Teile der Marktteilnehmer diese Fakten adäquat zu bewerten“
    ist wohl einer der teuersten den man an der Börse machen kann.

    Da kann ich auch Tesla shorten und mich dann beschweren, daß den anderen Marktteilnehmern die Fähigkeit abgeht zu erkennen, daß Musk einen an der Klatsche hat.
    Entscheidend ist zu antipizieren was die anderen Markteilnehmer denken (egal wie blöd das ist), nicht das, was man selber denkt.

    Was Gold aktuell noch zurück hält ist die Möglichkeit, daß die Weltkonjunktur vielleicht doch mit einer Mini Delle davon kommt. Das wird aktuell halt gespielt. Denn richtig steigen wird Gold dann, wenn wir eine Rezession bekommen und dann die großen Bazookas wieder ausgepackt werden.

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  5. Das Problem ist doch,dass die Staaten in Gänze garnicht wissen mit welchem Feuer sie dort zündeln.
    Leider werden wir es hier im Blog auch nicht diskutieren können.Aus rein praktischen Gründen.Ich persönlich habe beim Bier im Garten schon oft Gespräche dazu,dort geht das auch viel besser ,aber hier……..Platz ,Zeit etc….

  6. Als Oberbegriff fällt mir halt noch das Wort “ redemokratisierung des Geldsystems“ ein.Beziehungsweise
    ein wieder zurückführen auf ein Solches.

  7. @Herr Zipfel: Gute Gesamtanalyse, Ihre Argumente sind überzeugend.
    Aber warum bewerten Sie Gold höher als Silber bzgl. physischer Anlage? Welchen Vorteil, außer Volumen und Gewicht, hat Gold gegenüber dem Silber?
    Was ist physisches Gold für den Normalverbraucher wirklich wert, sollte es zu einem, wenn auch temporären, Goldverbot kommen?

    Ich bin ein aufmerksamer Leser Ihrer Analysen und Kommentare und würde mich sehr darüber freuen, von Ihnen als echter Goldbug auch einmal etwas über die o.a. Risiken zu lesen.

    Jede auch noch so langfristig betrachtetet Anlage sollte mehr oder weniger den Grunde nach zumindest irgendwie auf legalem Wege solvent sein.

    Abgesehen von Gewicht und Volumen kann Silber da nur gewinnen, auch wenn der Markt vielen Interessierten zu kein erscheint…

    1. @Joachim: Silber unterscheidet sich in einigen Punkten als Wertanlage von Gold. Diese reichen von der steuerlichen Betrachtung, über die Angebots-Nachfrage-Struktur und der Marktliquidität bis hin zum Wert pro Gewichtseinheit. Grundsätzlich sehe ich für Silber ein deutlich höheres Wertsteigerungspotenzial, bei gleichzeitig signifikant höherer Volatilität als für Gold. Ich würde gern einen separaten Beitrag dazu verfassen. Vielleicht klappt dies heute schon.

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