Gold/Silber

Goldpreis quo vadis – Risk On gegen Gelddrucken

Ein Barren aus Gold

Der Goldpreis war am Montag plötzlich sprunghaft um 33 Dollar gestiegen. Dies besprachen wir bereits gestern. Es war eine klar zu erkennende sofortige Reaktion der Gold-Trader auf den plötzlich fallenden US-Dollar, was man im Dollar-Index (Währungskorb) erkennen kann. Seitdem zeigt der US-Dollar keine klare Bewegung. Auch der Goldpreis hängt seitdem auf seinem erhöhten Niveau, auch wenn er seit dem gestrigen Hoch bei 1.875 Dollar bis jetzt auf aktuell 1.860 Dollar gefallen ist. Der Chart zeigt das nach wie vor gehaltene höhere Kursniveau.

Risk On und Goldpreis

Der Goldpreis kann abseits vom US-Dollar seit Wochen immer dann unter Druck geraten, wenn die Corona-Impfstoff-Hoffnungen am Gesamtmarkt Überhand gewinnen, und die Aktienkurse stark steigen, weil man an eine absehbare Konjunkturerholung glaubt. Gestern wurde mit Impfungen in Großbritannien begonnen, was die Hoffnungen schürt. Die Aktienindizes steigen heute gut gelaunt an. Es wirkt so, als laufe das Risk On-Szenario wieder gut an (Umschichtung von sicheren Häfen hin zu riskanteren Anlageklassen wie Aktien).

Naeeem Aslam von Avatrade spricht aktuell in einem Kurz-Kommentar davon, dass der Goldpreis sich heute von ihrem 2-Wochen-Hoch entfernt hat (der 15 Dollar-Rückfall auf jetzt 1.860 Dollar), da die Anleger wegen der Impfstoffverteilung in Großbritannien auf ihre riskanteren Anlagen setzen. Es bestehe kein Zweifel, dass der Coronavirus-Impfstoff ein Einfallstor für die Rückkehr des Wirtschaftswachstums auf sein neues normales Niveau sei. Daher werde jede Hoffnung in diesem Bereich die Anleger dazu bringen, ihre riskanteren Anlagen zu lieben, so Naeem Aslam. Die Commerzbank betitelt ihre heutige Tagesanalyse für Rohstoffe mit der Headline „Risikoappetit gewinnt wieder die Oberhand“. Also, sehen wir kurzfristig eine Belastung für den Goldpreis, weil die Anleger in der Impfstoff-Euphorie jetzt erneut in Aktienanlagen rennen?

Gelddrucken

Positiv für einen möglicherweise weiter steigenden Goldpreis bleibt das bekannte Szenario. Notenbanken weltweit drucken immer mehr Geld, Staaten verschulden sich immer stärker. Zinsen für Staatsanleihen und Sparbücher gibt es nicht mehr. Also bleibt das zinslose Gold auch in 2021 wohl attraktiv. Je mehr Geld die Fed druckt und je mehr Schulden die US-Regierung macht, desto schlechter für den US-Dollar, und desto besser für den Goldpreis. Derzeit steht US-Finanzminister Mnuchin kurz vor einer Einigung im US-Kongress über knapp 1 Billion Dollar für neue Stimulus-Maßnahmen.

Aber wo ein neuer Stimulus den US-Dollar drückt und dem Goldpreis helfen könnte, da hilft jeder neue Stimulus auch immer den Aktienmärkten. Denn je mehr Geld gepumpt wird, desto besser sind die Konjunkturhoffnungen der Börsianer, und sie kaufen Aktien. Man sieht, alles hängt mit allem zusammen. Es gibt beim Blick auf den Goldpreis und die Gründe für seine Bewegungen kein klares Schwarz und Weiß. Auch muss man die ETF-Geldflüsse weiter im Auge behalten. Ganz kurzfristig orientierte Trader sollten wie gesagt immer direkt auf den Dollar-Index schauen, wenn sie Gold handeln wollen.

Chart zeigt Kursverlauf im Goldpreis seit dem 20. November
Goldpreis im Kursverlauf seit dem 20. November.



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1 Kommentar

  1. Was sie sich ständig für Argumente aus den Tasten saugen? Unbegreiflich. Experten und Analysen sind alle samt für die Tonne.

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