Gold/Silber

Goldpreis schwach nach EZB-Verkündung – wie geht es weiter?

Ein Barren Gold

Der Goldpreis stieg gestern Mittag von 1.837 auf 1.850 Dollar. Endlich passierte was, endlich ging es aufwärts? Nein, danach schlief der Markt ein, und Gold fiel auf vorige waagerecht verlaufende Niveaus zurück. Heute knapp 24 Stunden später liegt der Goldpreis wieder bei 1.836 Dollar. Was war passiert und wie sind die Aussichten für Gold?

Goldpreis kann nicht von EZB-Verkündung profitieren

Der Euro stieg ein klein wenig nach der gestrigen EZB-Entscheidung, was den US-Dollar natürlich schwächte. Bis jetzt hat sich diese Dollar-Abwertung aber wieder relativiert, so dass der Goldpreis nicht profitieren kann. Die maue Entwicklung bei den Währungen liegt wohl daran, dass die EZB gestern im Großen und Ganzen das lieferte, was die Analysten schon erwartet hatten, und was daher schon in den Kursen eingepreist war. Man druckt weitere 500 Milliarden Euro und kauft damit Anleihen. Und man hilft dem Finanzsystem darüber hinaus mit weiteren lockernden Maßnahmen, wie Liquiditätshilfen für Banken etc (hier alle Details).

Gestern vorab verwiesen wir auf die Wichtigkeit der EZB-Entscheidung, und dass sie den Goldpreis bewegen könnte. Wichtig war der Event auch wirklich, nur ist die Reaktion der Märkte eher mau ausgefallen. Nicht Fisch, nicht Fleisch. Die Schwäche im US-Dollar scheint aber tendenziell das bessere Szenario zu sein für die nächsten Wochen und Monate? Aus den USA scheint womöglich noch mehr Geldflut zu kommen als von der EZB? Dies wäre positiv für den Goldpreis.

Das große Bild für Gold

Ebenfalls sollte man im großen Bild betrachtet daran denken, dass Fed und EZB durch ihre Gelddruck-Orgien und die dahinter stehenden Regierungen mit ihren immer höheren Staatsschulden ein weiterhin positives Grundszenario für das zinslose Gold bilden, das aber als Krisenhafen Nummer 1 gilt – auch wenn es um eine vermeintlich anstehende Inflation geht. Dieses Szenario wird zumindest befeuert durch dieses weitere expansive Gelddrucken. Aus den USA müsste der nächste Schub bald folgen. Und ja, man vergesse nicht, dass man sich gestern auf dem EU-Gipfel auf einen neuen EU-Haushalt für die nächsten sieben Jahre und auf Corona-Hilfen über 750 Milliarden Euro geeinigt hat. Auf Pump, das versteht sich. Also, nächstes Jahr wirkt es so, als sei das grundlegende Szenario bullisch für Gold. Aktuell jedenfalls spürt man das noch nicht im Goldpreis, der relativ schläfrig vor sich hin dümpelt.

Chart zeigt Goldpreis im Verlauf der letzten zehn Tage
Goldpreis im Verlauf der letzten zehn Tage.



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4 Kommentare

  1. Wie geht es weiter mit dem Gold, wie geht es weiter ….? Wenn die Inflation auch mal im täglichen Leben ankommt und das sollte noch dauern. Dazu muss in erster Linie die Pandemie besiegt werden, als zweites muss sich die Wirtschaft anfangen zu normalisieren und nicht zuletzt auch wieder Wachtumszahlen ausweisen und nicht nur die Hoffnung darauf (was die Aktienmärkte spielen).

    Es reicht also nicht das viel Geld im System ist und zu wissen das noch mehr reingepumpt wird, sondern es muss auch die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes erheblich steigen. Ist es so schwer dies zu verstehen?

    Vor allem muss die Gretl und der Michl, die bei 2075 gekauft haben, aus dem Gold vetrieben werden.

    Für mich ist Gold erst ein Kauf bei 1600 USD.

  2. Shortseller hatten bei Gold schon mal vor der EZB-Sitzung Position bezogen in der Hoffnung, dass Gold weiter fallen werde. Wie man sieht, haben die Shortseller einige Positionen wieder glattgestellt und den Goldkurs wieder etwas höher getrieben. Dies dürft noch kein Aufwärtstrend begründen. Dies dürfte sich erst in 2021 langsam entwickeln.
    In Bezug auf die Börsenkurse, darf man davon ausgehen, dass die Notenbanker immer dreister die Geldflut beibehalten, sich aber immer weniger dem Problem der Aktienmärkte widmen werden. So nach dem Motto, die Wirtschaftsstützung ist die Priorität und nicht die Aktienkurse.

  3. Großvater,Stalingradveteran,Gold sparen,silber sparen.
    Und ja, verlasst Euch auf keine Regierung, niemals!

  4. @Lohmann, das denke ich auch. Einen Präsidenten der wahlkampftechnisch nur die Aktienkurse im kleinen Hirn hat wird es nicht so schnell wieder geben.Die Amis ,deren BIP zu 70 % vom Konsum abhängt können nicht 40 bis50% der Bevölkerung hungern lassen. Trump war kein Esel sondern ein Troyanisches Pferd der Wallstreet. Angetreten ist er als VERHÖHNER der Wallstreet ( Papierlihändler seine Aussage), dann entpuppte er sich als Schutzpatron der Börsianer. Wenn das Geld weiterhin ohne Umweg über die Wirtschaft an die Börsen geleitet wird, wird es nur schlimmer werden. Bedenklich ist nur, dass die USA auf dem 2009 er Niveau des DOW Jones ( Hoch vor der Krise) nicht mehr überleben könnten.

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