Gold/Silber

JOLTS-Daten Goldpreis springt ruckartig über 2.000 Dollar – hier der Grund

Gold wird aufgewertet. Der Goldpreis springt aktuell ruckartig deutlich über 2.000 Dollar. Dies liegt an den JOLTS-Daten aus den USA.

Das ist die aktuelle Hammer-Bewegung. Seit 16 Uhr springt der Goldpreis plötzlich hoch von 1.992 auf 2.021 Dollar! Im Chart sehen Sie in blau den aktuell ansteigenden Goldpreis, und gegensätzlich in perfekter negativer Korrelation dazu den fallenden US-Dollar und die fallende US-Anleiherendite. Was ist denn hier los?

Aktueller Verlauf im Goldpreis gegen US-Dollar und US-Anleiherenditen

Goldpreis ruckartig im Anstieg – Blick auf JOLTS-Daten

Um 16 Uhr wurden die JOLTS-Daten veröffentlicht, die für die USA die Zahl der angebotenen Arbeitsstellen anzeigen. Im Februar lag die Zahl bei 9,931 Millionen, und damit deutlich unter der Erwartung (Prognose war 10,40 Millionen/Vormonat 10,824 Millionen, nun auf 10,563 Millionen nach unten revidiert). Das erste Mal seit Mai 2021 lag dieser Wert unter der großen runden Zahl von 10 Millionen. Warum steigt daraufhin der Goldpreis so sprunghaft an? Das Szenario lautet jetzt offenkundig: Weniger angebotene Stellen deuten klarer als zuvor auf eine Rezession in den USA hin, was den Zinserhöhungsdruck auf die Federal Reserve reduziert. Weniger stark steigende Zinsen oder auch ab Herbst schon wieder fallende Zinsen sind im Vergleich gut für das zinslose Gold, woraufhin der Goldpreis aktuell aufwerten kann. Automatische Computerprogramme bei Profi-Investoren wie Hedgefonds können solche Daten sofort in Trades umsetzen, wie man es im Chart auch sehen kann.

Kommentare

Zerohedge merkt aktuell an: „Mit der enormen Abwärtskorrektur der JOLTS-Daten für Januar war der 2-Monats-Rückgang (1,3 Mio.) der zweithöchste in der Geschichte der USA, nur übertroffen durch den Zusammenbruch der Wirtschaft im Vorjahr. Und das zu einer Zeit, als die USA angeblich immer noch 300.000 Arbeitsplätze schufen.“

Holger Zschaepitz von der WELT sagt aktuell: „Februar JOLTs Bericht ist bullish für Aktien, mit einem Rückgang der Zahl der offenen Stellen um 630.000 auf 9,93 Millionen, dem niedrigsten Stand seit Mai 2021, eine Zahl, mit der die Federal Reserve wahrscheinlich zufrieden sein wird. Größte Rückgänge bei den Stellenangeboten im Bereich der freiberuflichen und gewerblichen Dienstleistungen (-278k); Gesundheitswesen (-150k)“.

Dr. Thorsten Polleit, Chefvolkswirt der Degussa Goldhandel GmbH, sagt zum aktuellen steigenden Goldpreis folgendes: „In den USA fielen die offenen Stellen im Februar 2023 um 632.000 gegenüber dem Vormonat auf 9,9 Millionen, so meldete heute das US-Arbeitsamt. Das war der geringste Stand seit Mai 2021. Die Märkte deuten das als Abkühlung des Arbeitsmarktes. Damit verbunden bewegten sich die Kapitalmarktzinsen deutlich nach unten – das heißt die Erwartungen für weitere Fed-Zinsanhebungen wurden zurückgeschraubt. Der Goldpreis schnellte in die Höhe: Er erreichte 2.021 USD/oz beziehungsweise 1.844 EUR/oz. Und auch der Silberpreis zog kräftig an, erreichte 24,76 USD/oz beziehungsweise 22,58 EUR/oz. Es werden sich vermutlich weitere Indikatoren zeigen in den kommenden Wochen, die ebenfalls eine Abschwächung der US-Konjunktur signalisieren – und die die Hoffnung vieler Investoren für höhere Zinsen vertreiben werden. Angesichts eines solchen Szenarios ist es aus unserer Sicht nach wie vor sehr ratsam für Anleger, Gold- und Silberpositionen weiter auf -und auszubauen.“

Rezession voraus?

Ist diese aktuelle JOLTS-Veröffentlichung wirklich schon das starke Anzeichen für die abkühlende US-Wirtschaft, als Folge der seit einem Jahr laufenden Zinserhöhungen? Wie Ökonomen zum Beispiel von der Commerzbank ja gerade erst letzte Woche sagten: Zinserhöhungen brauchen mindestens ein Jahr um in der Realwirtschaft anzukommen. Ist diese aktuelle Reaktion im Goldpreis also eine angemessene Reaktion, weil der Pfad hin zu Zinssenkungen der Federal Reserve ab Herbst wahrscheinlicher wird? Durchaus denkbar.

Wie man hier sieht: Die Wetten auf Zinserhöhungen der Federal Reserve schmieren auch gerade ab:

Chart: TradingView



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20 Kommentare

  1. Hauptsache man hat keinen Goldshort. 😁🤡

    Beim „Shorten“ ist Timing ja sehr wichtig 😉

  2. Es ist immer bullisch, ob die Nachrichten nun schlecht oder gut sind.

  3. Vorsicht! Die Sache wird jetzt heiß.

  4. Dow Jones/ Goldpreis fällt langfristig immer wieder auf 5.

    Szenario 1: Dow 20.000 Gold 4000 Usd
    Szenario 2: Dow 15.000 Gold 3000 Usd
    Szenario 3: Dow 50.000 Gold 10.000 Usd

    Usw.

  5. na…werden einige wach? und möchten statt wertloses Papier lieber echte Werte in der Hand halten,?.weiter so!

    1. „…na…werden einige wach?…“

      Ja, die haben sehr, sehr lange geschlafen und jetzt fällt ihnen plötzlich ein bei diesen Mondpreisen Gold zu kaufen.
      Da gebe ich dem Torero jetzt mal recht: In Krisenzeiten muß man Gold schon (billig eingekauft) haben und nicht erst extrem teuer einkaufen.
      Aber teuer kaufen und billig verkaufen ist ja DER Börsenklassiker.

  6. „Ja, die haben sehr, sehr lange geschlafen und jetzt fällt ihnen plötzlich ein bei diesen Mondpreisen Gold zu kaufen.“

    Sie sollten sich ein wenig inentiver Informieren, wie der Goldpreis zustande kommt.

    Vielleicht hier:

    https://www.gold.de/kurse/goldpreis/

    Es ist ein wenig komplexer, als dass jetzt ein paar Privatpersonen zum Holdhändler um die Ecke gehen und eine paar Goldtaler zu angeblichen „Mondpreisen“ kaufen 😉

    Die meisten Privatpersonen die ich kenne kaufen Gold als Portfoliobeimischung mit einem sehr langen Anlagehorizont.
    Und die Kaufentscheidungen werden oftmals viel kritischer Hinterfragt, als dies bei Aktien der Fall ist, weil ja ausgiebig vor Goldbesitz gewarnt wird.

    Wenn es um Mondpreise geht, sollte man sich zurzeit auch ehr intensiv mit einigen Aktien beschäftigen, deren Preise sich vollkommen vom fundamentalen Umfeld entfernt haben (exorbitante Kurs Gewinn Verhältnisse, schlechte Geschäftsmodelle etc.)

    1. @Goldbulle

      Die Mehrheit der Goldkäufer kauft Gold während schwerer Krisen, hoher Inflation oder ganz allgemein in vermeintlich oder real unsicheren Zeiten.
      Sie kaufen spät, wenn der Preis schon enorm gestiegen ist, weil sie Angst bekommen haben und sich plötzlich an Gold erinnern.
      Wenn‘s dann doch nicht so schlimm wie gedacht kommt, fällt der Preis schnell wieder (typisch für das Edelmetall) und sie sitzen auf riesigen Verlusten.
      Eine Minderheit der Goldkäufer, die schlauen und weitsichtigen, kauft in wirtschaftlich guten und politisch ruhigen, sorglosen Zeiten, wenn Gold billig ist und es keiner haben will.
      „Kaufe in der Zeit, so hast du in der Not“.
      Eigentlich nicht schwer zu verstehen…

      1. „Die Mehrheit der Goldkäufer kauft Gold während schwerer Krisen, hoher Inflation oder ganz allgemein in vermeintlich oder real unsicheren Zeiten.“

        Unbelegte Behauptung. Quelle oder Beleg vorhanden oder subjektive Einschätzung? Meinen Sie etwas Papiergoldkäufer?

        Wenn Sie sich einen Überblick über den Goldmarkt, z.B. über den Link, gemacht hätten, dann wüsten Sie jetzt das zu den preisbestimmenden Faktoren bei der Goldnachfrage die vier Sektoren Schmuck, Investment, Notenbanken und Industrie zählen. So Stark schwankt der Goldpreis nicht, wie man es aus ihren Wahrnehmungen vermuten könnte.

        Subjektiv habe ich eine ganz andere Erfahrung gemacht, zumindest bei denen, die physisches Gold gekauft haben.

        „Wenn‘s dann doch nicht so schlimm wie gedacht kommt, fällt der Preis schnell wieder (typisch für das Edelmetall) und sie sitzen auf riesigen Verlusten.“

        Das hört sich so an, als wenn die Mehrheit bei dem ersten Anschein einer Krise direkt ihr Haus verkauft und alles auf Gold setzen würden. Unsinn. Ich kenne niemanden mit riesigen Spekulationsverlusten beim Goldinvest…….bei Aktien sieht die Sache etwas anders aus😉

        Zudem war es, Stand heute, rückblickend egal wann man Gold gekauft hat.
        Riesige Verluste hat zurzeit niemand, wenn er nicht spekulativ ge- und verkauft hat, da der Preis des Goldes aktuell sich fast auf dem Höchststand befindet.
        Die Aussage ist daher subjektiv und ebenfalls Unsinn sowie nicht belegt.

        „Eine Minderheit der Goldkäufer, die schlauen und weitsichtigen, kauft in wirtschaftlich guten und politisch ruhigen, sorglosen Zeiten, wenn Gold billig ist und es keiner haben will.“

        Unbelegte Behauptung. Quelle oder Beleg vorhanden oder subjektive Einschätzung?

        Da bin ich zumindest froh das ich und die, die ich kenne, anscheinend einer Minderheit angehören.

        1. P.S.

          Aktuell sprechen ehr viele fundamentale Gründe für einen hohen Goldpreis und keine Panikkäufe, weil irgendjemand den Weltuntergang befürchtet….

          Die fundamentalen Gründe wie eine niedriger Dollar, erwartete Zinssenkung wahrscheinlich aufgrund einer Rezession bei immer noch relativ hohen Inflationsdaten etc. pp. sind wohl wahrscheinlicher der Kurstreiber.

          Und wer in der Situation mit einem Short auf einen Preisverfall wettet, der kann genauso gut ins nächste Casino fahren. Manchmal zählen trotzt der Notenbankpolitik zumindest fundamentale Gründe….außer natürlich bei einigen Aktien beliebter Unternehmen oder Hundecoins….😉

        2. Na gut @Goldbulle, ist ja auch egal.
          Es ist jedenfalls ein klitzekleiner Unterschied, ob man die Goldunze für 200€ oder für 2000€ kauft.
          Ich gehöre auch eher zur 200er Fraktion und würde nicht ein Milligramm für 2000 kaufen.
          Aber soll jeder machen, was er will.
          Viel Glück mit den Klumpen😊.

          1. Ebenfalls viel Glück bei der Geldanlage 😊

            Wer wann was kauft bleibt jedem selber überlassen. Da spielen ja auch viele Faktoren wie Vermögen, Zeit, Erwartungen, Risikobereitschaft etc. eine individuelle Rolle.

            Dennoch wollte ich darauf Hinweisen, dass man (noch) keine sehr großen Panikkäufe oder Angstkäufe beim Gold gesehen hat.

            https://www.goldseiten.de/artikel/574926–Kitco-Umfrage~-Bullische-Stimmung-hebt-zunehmenden-Wert-am-Goldmarkt-hervor.html

            Bullisch ja, aber keine Euphorie.

  7. Hauptsache man hat es physisch.

    Viele Grüße aus Andalusien
    Helmut

  8. Kurz- oder mittelfristige Bewegungen interessieren bei Gold nicht, auch die aktuelle nicht. Es geht hoch, es geht runter.

    Letztlich sollte jedem mit 3 Gehirnzellen klar sein, dass langfristig Gold im allermindesten die Inflation ausgleicht. Wie sollte es auch anders sein? Gold verliert nicht an Wert. Der Goldpreis ist mit der aktuellen Größenordnung am absolut denkbaren Minimum. Ein Minimum, welches seit Bretton-Wood Auflösung nur noch in den 00ern erreicht wurde.

    https://www.investor-verlag.de/aktien-und-aktienhandel/goldpreis-inflationsbereinigt-voellig-unterbewertet/

    Bei Gold gilt die selbe Devise wie bei Bitcoin, HODL. Jahrzehnte. Nur verkaufen, wenn nötig oder man sich was schönes leisten will. Trading ist was für Profis.

    Mein Goldbestänge sind magenbereinigt(!) bei +22%, Bitcoin bei 250%. Und ich hab erst 2020 gekauft. Wieso macht ihr euch alle so einen Aufwand, es ist so einfach…

  9. Interessant, Bericht auf – Investing. com de – 3 Gründe warum der Goldpreis weiter steigt.
    Zudem, Dollar als Weltleitwährung unter Druck.
    Die Bricser überholen die G7
    Es wäre vielleicht vorteilhaft wenn sich die EU Flinten Uschi nicht mit China anlegen würde, oder hat sie den Befehl von Onkel Biden.

  10. Hallo dontspeak,
    da kann aber was nicht stimmen.
    Meine doch schon sehr hohen Goldanlagen haben sich seit 2000 fasst versiebenfacht.
    Und seit 2019, als ich mich auf das vorbereitet habe, was Dr. Krall prophezeit hat, um etwa 65% zugelegt. Alles legal steuerfrei.
    Ich denke nicht, dass die Preise durch die Inflation sich in dieser Zeit (ab 2000) mehr als verdoppelt haben.
    Wenn der DAX denselben Kapitalertrag gehabt hätte, dann müsste er heute bei etwa 100.000 stehen, und dann müsste man davon noch Kapitalertagssteuern zahlen.

    Viele Grüße aus Andalusien
    Helmut

    1. Hallo Helmut, ja wenn man 2000 gekauft hat, dann stimmt das natürlich. Da lag der Preis ja auch irgendwo unter 300 USD, das war eine historische Möglichkeit fast wie Anfang der 70er. Es ist aber schwer einzelne Kaufzeitpunkte miteinander zu vergleichen, da 5 Jahre einen großen Unterschied machen können. Im letzten Jahrzehnt hat Gold eben leider nicht wirklich performed, in den 80gern auch nicht. Deshalb meine Aussage, dass man bei Gold generell in Jahrzehnten denken muss. Und dass es nur einen Inflationsausgleich darstellt ist ja der Worst-Case. Ich finde es realistisch folgendes zu sagen: Wenn man langfristig in Gold anlegt, fährt man im wirklich schlechtesten Fall einen Inflationsausgleich rein. Im besten Fall gerne eine Verzehnfachung oder man übersteht damit gar einen Währungsreset. Viele Indikatoren und die aktuelle Weltpolitik lassen vermuten, dass das laufende Jahrzehnt wieder so eines sein wird…

      Welcher Hobbytrader kann schon so eine Aussage treffen? Glaubhaften Statistiken zu Folge verlieren 80% dieser Privattrader letztlich Geld (also sogar ein nomineller Verlust, noch ganz ohne Einbeziehen der Inflation). Und sie schwitzen Nachts… Wer Gold oder BTC kauft, legt sich die nächsten 20 Jahre in den Liegestuhl. Deshalb ja auch mein Hinweis, dass Trading was für Profis (d.h ein 8-Stunden-Job) ist.

  11. Dichter und Bauer

    Na Columbo, bleib lieber bei deinen Spritzen,
    denn beim Gold Thema gibt es starke Fritzen,
    und bei dieser Diskussion kommst du eher ins Schwitzen,
    die Idee,dass jeder machen solle was er wolle finde ich tolle,
    darauf hätte man früher kommen können,
    und die FMW Mitleser nicht langweilen müssen. ( Reimt sich nicht aber ist richtig)

    1. @Dichter und Bauer

      Spritzen muß ich nimmer
      hab ja Gold für immer.

  12. Dolomiten Krankenkasse

    @ Columbo, ja du hast früher zuviel gespritzt,
    dein Konto ist somit überhitzt,
    kannst jetzt bis ans Lebensende protzen,
    für die Geschädigten ist das zum Kotzen.

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