Vor der heutigen Zinsentscheidung der Fed ist der Goldpreis wieder über die Marke von 2.000 Dollar angestiegen. Das gelbe Edelmetall Gold profitiert dabei von der anhaltenden Bankenkrise und den schwächer als erwarteten JOLTs-Zahlen. Trotz der Notübernahme der First Republic Bank durch JPMorgan setzen sich die Turbulenzen im regionalen Bankensektor fort. Im gestrigen Handel stürzten gleich mehrere Regionalbanken im zweistelligen Bereich ab. Am heftigsten erwischte es dabei die Aktien von PacWest Bancorp, die knapp 28% nachgaben.
Die erneuten starken Kurseinbrüche erhöhten die Sorge um die Stabilität des Finanzsystems und mündete schließlich in einer Flucht in sichere Häfen wie Gold. Zudem trieben sie die Spekulationen der Marktteilnehmer an, dass die Fed nach der heutigen Sitzung eine Zinspause einlegen könnte und im Verlauf des Jahres sogar die Zinsen senkt. Die zinssensitive 2-jährige Rendite auf US-Staatsanleihen fiel darauf hin unter die Marke von 4%. Der US-Dollar gab ebenfalls nach, was den Goldpreis zusätzlich angetrieben hat.
Laut dem FedWatch Tool liegt die Wahrscheinlichkeit bei 89%, dass die Fed die Zinsen heute um 25 Basispunkte erhöht. Ob die US-Notenbank danach eine Zinspause einlegt beziehungsweise die Zinsen senkt, steht auf einem anderen Blatt. Der Markt erhofft sich jedenfalls von den Aussagen des Fed-Chefs Powell auf der anschließenden Pressekonferenz (20:30 Uhr) neue Hinweise zur künftigen Geldpolitik. Mit der morgigen Zinsentscheidung der EZB steht gleich das nächste Event auf dem Programm, das den Goldpreis beeinflussen kann. Im Gegensatz zur Fed, ist es aber noch nicht abzusehen, ob die Europäische Zentralbank einen Zinsschritt um 25 oder um 50 Basispunkte ankündigt. Es besteht daher mehr Überraschungspotenzial. Am Freitag stehen mit dem US-Arbeitsmarktbericht (NFP) die nächsten wichtigen Konjunkturdaten auf dem Programm. Gold-Händler sollten sich demnach auf weitere starke Kursschwankungen einstellen.
Goldpreis: Ausbruch aus der Range
Der Goldpreis sprang am Dienstag erneut über die 2.000-Dollar-Marke und erreichte ein Tageshoch von 2.019 USD. Damit gelang gleichzeitig der Ausbruch aus der jüngsten Seitwärtsphase. Fast zwei Wochen lang bissen sich die Bullen an dem Widerstand bei 2.009/11 Dollar die Zähne aus. Aktuell notiert Gold bei 2.013 Dollar. Im Vorfeld der heutigen Zinsentscheidung steht der Ausbruchsversuch aber noch auf wackeligen Beinen. Das Fed-Event könnte die Entscheidung bringen, ob der Goldpreis weiter in Richtung des Jahreshochs bei 2.048 USD klettern kann oder nochmal zurück in die Range von 2.010 bis 1.972 fällt.
Die Hürde bei 2.048 Dollar bildet charttechnisch gesehen die letzte horizontale Hürde auf dem Weg zu den Höchstständen bei 2.070 und 2.075 USD. Fällt der Goldpreis dagegen nochmal unter die Unterstützung bei 1.972 USD, drohen Abgaben bis 1.956 und 1.934 USD.
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