Goldpreis steigt 52 Dollar in vier Stunden – Suche nach Gründen

Der Goldpreis letzt aktuell kräftig zu, von heute früh bei 3.261 Dollar auf aktuell 3.313 Dollar, ein Anstieg von 52 Dollar in gerade mal vier Stunden. Dieser XAUUSD Chart zeigt den Kursverlauf seit Anfang April (blaue Linie). Dazu sehen wir als negative Korrelation in rot den Verlauf des US-Dollar.

Goldpreis steigt schnell – Dollar und Fed?

Die letzten Stunden sehen wir einen Rückgang im US-Dollar, was eine Erklärung für den Goldpreis-Anstieg wäre. Aber der Dollar-Rückgang fällt einfach zu klein aus, um diese schnelle Gold-Bewegung zu erklären. Dann wäre da als mögliche Erklärung noch der Blick auf die diese Woche anstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank Federal Reserve. Nach den robusten US-Arbeitsmarktdaten vom letzten Freitag stehen die Zeichen nicht auf Zinssenkung, sondern eher auf gleichbleibende Zinsen, was man auch in den US-Anleiherenditen ablesen kann. Dies spräche eher gegen einen steigenden Goldpreis.

Handelskrieg

Und sonst? Die heutige Nachrichtenlage im Handelskrieg zeigt eher leicht entspannende Signale von Donald Trump, wie Aussagen über mögliche anstehende Deals mit Handelspartnern, oder dass man Zölle gegen China irgendwann senken könne. Dies spräche eher für eine Entspannung am Kapitalmarkt, für eine Hinwendung zu Aktien, und einen fallenden Goldpreis. Die sonstige aktuelle Nachrichtenlage gibt jedenfalls nichts her, um die plötzliche Stärke bei Gold zu erklären.

Zentralbanken und ETF kaufen Gold?

Dann bliebe noch die Möglichkeit, dass beispielsweise Zentralbanken oder ETF-Anbieter große Mengen an Gold aufkaufen, was den Goldpreis steigen lässt. Daten hierzu sind aber nicht immer sofort zugänglich, von daher sind es Mutmaßungen. Aber der seit geraumer Zeit anhaltende Kaufdruck von diesen beiden Käufergruppen könnte auch jetzt für den Preisanstieg sorgen.

Markttechnik

Eine gute Möglichkeit für den aktuellen Preisauftrieb bei Gold wäre die pure Markttechnik. Nach wochenlangen massiven Kursanstiegen gab es vom 22. April bis zum 1. Mai „endlich mal“ eine Korrektur im Goldpreis. Vermutlich nahmen Anleger Gewinne mit. So ein reinigendes Gewitter tut oft gut, überkaufte Märkte zu beruhigen. Jetzt könnten neue Käufer als „Schnäpchenjäger“ auf den Plan treten, die bei „günstigen“ Kursen einsteigen wollen. Auch wenn das Preisniveau im großen Bild enorm hoch ist – so bietet das Kursniveau der letzten Wochen derzeit für Schnäpchenjäger relativ günstige Kurse. Immerhin ist das Rekordhoch im Goldpreis mit 3.500 Dollar „satte“ 187 Dollar entfernt. Da ist also noch einiges an Luft nach oben vorhanden, für Anleger, die nur auf die Charts der letzten Wochen schauen.