Der Goldpreis hat seine jüngste Korrektur beendet, die ihn von seinem Rekordhoch von 3.500 USD auf 3.200 USD gedrückt hatte. Auffällig ist, dass der Goldpreis am Montag, als China aus den Ferien zurückkehrte, deutlich anstieg. Zuletzt war häufiger zu beobachten, dass Gold vor allem während der Handelssession in China zulegte. Für den diesjährigen Höhenflug des Goldpreises um 28 Prozent ist ein Land ausschlaggebend: China.
Rückkehr der Goldpreis-Rally
Der Goldpreis setzte seinen jüngsten Aufwärtstrend fort, nachdem er am Montag um fast 3 % gestiegen war, als der weltweit größte Gold-Käufer aus den Ferien zurückkehrte und die Nachfrage trotz eines festeren Dollars ankurbelte. Der Goldpreis stieg im asiatischen Handel bis auf 3.386 USD, gab dann aber einen Teil der Gewinne wieder ab.
Wie Bloomberg berichtet, stieg das Edelmetall um bis zu 1,6 % auf über 3.388 USD pro Unze, als China aus einer fünftägigen Pause zurückkehrte. Die Käufer stürzten sich auf Gold, weil sie davon überzeugt sind, dass die Rekordrallye noch nicht zu Ende ist.
„Mit der Wiedereröffnung der Märkte in China sind auch die Dip-Käufer zurückgekehrt“, sagte Priyanka Sachdeva, Analystin bei Phillip Nova. Der heute stärkere Dollar dürfte den weiteren Aufwärtstrend des Goldpreises jedoch bremsen.
Der Status von Gold als sicherer Hafen wurde durch das Marktchaos verstärkt, das durch die aggressive Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump ausgelöst wurde. Seine Maßnahmen, umfassende Importzölle zu verhängen und dann wieder auszusetzen, haben die traditionelle Rolle des Dollars als sicherer Hafen untergraben und Investoren dazu veranlasst, ihre Allokationen aus US-Vermögenswerten abzuziehen. Als die Märkte dann aufgrund von Entspannungssignalen im Handelskrieg in den Risk-On-Modus wechselten, setzte beim Goldpreis schließlich die überfällige Korrektur ein.

Treiber der Gold-Rally
Der Preis des Edelmetalls stieg in diesem Jahr um mehr als 28 Prozent und erreichte im April ein Rekordhoch von knapp über 3.500 US-Dollar pro Feinunze, bevor er in den letzten Wochen etwas an Boden verlor. Getrieben wurde der Anstieg durch Käufe von sicheren Häfen, da der Handelskrieg die Anleger verunsicherte, sowie durch spekulative Nachfrage aus China und Käufe der Zentralbanken.
Spot Gold stieg um 08:36 Uhr in Frankfurt um 0,8 % auf $ 3.364,61 je Unze. Dies geschah trotz eines stärkeren Dollars, dessen Dollarindex um 0,2 % zulegte, nachdem Daten eine Beschleunigung der Aktivität bei den US-Dienstleistern im April gezeigt hatten. Silber, Palladium und Platin legten ebenfalls zu.
Andernorts richten sich die Blicke der Anleger auf die Mitte der Woche anstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed. Es wird allgemein erwartet, dass die Notenbanker die Zinsen am Ende ihrer Sitzung am Mittwoch beibehalten werden, obwohl Trump den Druck auf den Vorsitzenden Jerome Powell erhöht hat, die Zinsen zu lockern. Niedrigere Kreditkosten kommen in der Regel dem zinslosen Gold zugute.
FMW/Bloomberg
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Da kommt so einiges zusammen, wer für den Höhenflug verantwortlich ist.
Einmal natürlich chinas Nationalbank.
Dann die BRICS.
Weitere Staaten die ihre Devisenreserven nicht mehr in Dollars halten wollen.
Banken die wegen Tier 1 nun Gold als erstrangiges Eigenkapital halten können.
Privat-Anleger die dem Papiergeldsystem nicht mehr traue.
Private Renten-Pläne, die über etwa 50 Jahre angelegt sind.
Chinesische Versicherungen, die nun Gold als Eigenkapital verwenden dürfen.
Usw.
Und dann ist noch die Frage:
Was macht Trump?
Spiel er die „Goldkarte“?
Oder die BRICS eine goldgedeckte Handelswährung???
Es bleibt spannend.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
Ich würde sagen, bis jetzt sind die Zentralbanken immer noch nicht mit genug Gold ausgestattet, wenn man nur 20% Golddeckung annimmt.
Die UBS hat eine Statistik veröffentlicht, in der Family Offices nur 1% Gold bzw. PM halten.
Die Bankbilanzen dürften von dem Bondcrash in 2021ff immer noch stark belastet sein,
was dafür spricht, das die Banken erst noch als Käufer hinzukommen, sobald Kapital frei wird(die Bonds auslaufen).
Gold ist also bei den ZB’s noch nicht fertig und noch nicht einmal bei den Banken angekommen, von einem Run der Privatanleger ganz zu schweigen..
Ob Trump den Dollar mit Gold decken wird oder nur versucht, den Preis anzuheben um die Schulden prozentual geringer aussehen zu lassen ist da fast egal.
@ happi
Interessanter Punkt den Sie ansprechen: Teilgolddeckung.
Meiner Meinung nach liegen auch viele Fachleute hier falsch, weil sie die Psyche nicht beachten. Als die Welt einen zuverlässigen Goldstandard hatte (bis zum WKI), war es möglich, von der 100% Golddeckung herunter zu gehen und mehr Geld zu drucken.
Daher rechnen viele Fachleute mit allen möglichen Deckungsquoten ihre Szenarien durch.
Aber wenn das heutige Geld einmal das Vertrauen verloren hat, dann braucht es einen Neustart ohne dieses Vertrauen,. Und das geht nur mit einer völligen Golddeckung (oder Silber, oder Bitcoin). Es werden auch wieder Gold- und Silbermünzen in den Verkehr kommen und Scheine müssten in Münzen umtauschbar sein.
Wo das vertrauen weg ist, funktioniert nur ein Geld, dem man nicht vertrauen muss.
Zum Bitcoin:
Mir will bis heute nicht in den Kopp, warum ein einfacher kryptischer Schlüssel einen finanziellen Gegenwert haben soll.
Bei Edelmetallen, Ackerland, Edelsteine usw. sehe ich einen echten materiellen Gegenwert. Auch in Firmenanteilen sehe ich den.
Natürlich würde ich es verstehen, wenn man so einen Kryptoschlüssel mit einem materiellen Gegenwert hinterlegt aber das ist ja gar nicht der Fall. Ich bin vermutlich altmodisch.
Die sind nicht altmodisch sondern realistisch und vernünftig!!!
Sie sind nicht altmodisch sondern realistisch und vernünftig!!!
Hallo @ großer Bär
Die Kryptos nehmen aber viel Geld vom Markt ohne das dafür Erträge versprochen werden müssen.
Etwa 3,7 Billionen Dollars sind nicht in Anlagen geflossen, die dann eine Knappheit und Preissteigerung erzeugen würden.
Was wäre passiert, wenn von den etwa 3,7 Billionen „nur“ 1 Billionen in Goldanlagen geflossen wären?
Wenn ich richtig informiert bin, ist des Bitcoin in China verboten, aber Goldanlagen werden sogar als Eigenkapital bei Versicherungen erlaubt.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
Wohin das Kapital fließt bestimmt ja das Kapital. Sie haben recht, neben dem Kryptomarkt ist ja auch andere Mörkte t sehr hoch bewertet, wenn man das überhaupt so sagen kann. Denn es befindet sich einfach verdammt viel Kapital im System und es kommt immer mehr von dem Kreditgeld hinzu und für jedes Kreditgeld müsste ja theoretisch wieder eine Rückzahlung + Zinsen stattfinden. Das ist ein Punkt den ich ebenfalls nicht verstehe, scheinbar braucht es dann von Zeit zu Zeit QE, um diesen Defekt auszugleichen.
Das ist schon eine eigenartige Zeit.
Dass wir eine Inflation von angeblich um die 2% haben halte ich für komplett hübsch gewürfelt. Wenn ich sehe, was ich vor 10 Jahren für einen vollen Einkaufskorb bezahlt habe und heute…
Es werden auch Produkte von damals mit Produkten von heute verglichen, was oft nicht vergleichbar ist. Beispiel Schuhe: war mal 80 Eur für n Lederschuh, heute kostet er immer noch 80 ist aber aus anderen Materialien. Eine Waschmaschine hat früher locker 20 jahre gehalten, heute 5- max 10?
Diese heiß gelaufenen Märkte kennzeichnen doch die Entwertung des Geldes, von daher sind sie hoch oder sind sich berechtigt?
Dass jetzt auch mal Rohstoffe anziehen ist irgendwie für mich ohne weitere Ursachenfoschung logisch nachvollziehbar.
@Felix
Wenn ich mir Argentinien, Turkei oder Venezuela ansehe, ist es den Bürgern egal wenn die Regierung einfach mal wieder paar Nullen wegstreicht und das Spiel ein paar Jahre weiter spielt, leider.
Allerdings ist mittlerweile auch die Fluchtwährung USD im Risiko. Was ja sonst (immer) genutzt wurde, wenn ein Land in die Abwärtsspirale überging.
Von daher könnte es langsam wirklich mal zu einem großflächigen Kollaps kommen.
China hält sich aber trotz massiver Schulden und Immokrise etc. aber erstaunlich gut für die Lage.
Von daher erwarte ich eher ein oder mehrere lokale Ereignisse, ein Euro-Austritt Deutschlands z.B. hätte m.M.n. genug Kraft, der Bundesbank wieder einen Vertrauensvorschuß zu bringen auch ohne Gold.
Die meisten Bürger sind so degeneriert, dass ich denen nicht mehr zutraue, sich mit dem Geldsystem zu befassen.
Die Teilgolddeckung hatte ich wegen den BRICS angemerkt, die wollen glaube sowas probieren. Das könnte dann andere Zentralbanken unter Druck setzen mehr Gold zu kaufen.
Viel Glück.
@ Grosser Bär, sie sind nicht altmodisch, ihr gesunder Menschenverstand ist einfach noch nicht degeniert.
Ich staune auch wie sogar gebildete ( verbildete) Leute auf ein stromfressendes digitales Schneeballsystem hereinfallen können. Sogar Professoren bekennen sich dazu, verständlich im Zeitalter wo auch Gelddrucken salonfähig ist. Nun scheint sich langsam abzuzeichnen, dass es ohne Industrie doch nicht geht und darum haben die Amis gemerkt, dass auch Produkte produziert werden müssen.