Der Goldpreis steigt derzeit weiter kräftig an, seit gestern Mittag von 2.034 Dollar auf 2.062 Dollar. Vor genau einem Monat waren es noch 1.989 Dollar. Eigentlich sehen wir derzeit ein Allzeithoch. Aber der kurze ruckartige Aufwärtsschub vom 4. Dezember auf über 2.100 Dollar steht dem offiziell im Weg. Zu diesem Zeitpunkt kam es im asiatischen Handel zu eher illiquiden Bewegungen, die Gold nur wenige Stunden hochpushen konnten. Nachhaltiger sieht die Bewegung aktuell aus.
Goldpreis steigt weiter – US-Dollar und US-Anleiherenditen sinken
Dieser XAUUSD Chart zeigt als blaue Linie den Verlauf im Goldpreis seit dem 7. November, im Vergleich zur Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen (orange). Sie fällt seitdem von 4,65 % auf 3,86 %, eine perfekte negative Korrelation. Ebenso fällt der US-Dollar seitdem immer tiefer. Beide Faktoren pushen Gold derzeit weiter nach oben. Je geringer die Rendite für Staatsanleihen, desto weniger attraktiv ist die Investition für Anleger in diese Anlageklasse im Vergleich zum unverzinsten Edelmetall.
Zinssenkungserwartungen an Federal Reserve
Die Erwartungen weiten sich aktuell noch weiter aus, dass die Federal Reserve die Zinsen schon im Frühjahr senken wird. Diese Erwartung senkt schon im Vorfeld die Anleiherenditen, und ist damit ein Push für den Goldpreis. Bis Ende nächsten Jahres erwarten die Märkte derzeit eine Absenkung im US-Leitzins um 158 Basispunkte. Das CME Fed Watch Tool der Chicagoer Terminbörse CME zeigt aktuell an, dass die Märkte für die Fed-Entscheidung am 20. März 2024 eine Wahrscheinlichkeit von 72,7 % einpreisen, dass der Leitzins für die USA um 0,25 Prozentpunkte gesenkt wird. Aktuell liegt die Spanne des Zinses bei 5,25 % bis 5,50 %.
Heute nochmal US-Preisdaten
Heute um 14:30 Uhr werden PCE-Preisdaten aus den USA vermeldet, und um 16 Uhr folgt das Verbrauchervertrauen der Universität von Michigan. Beide Veröffentlichungen können Einfluss nehmen auf die Inflationserwartungen der Märkte an die Federal Reserve. Somit kann der Goldpreis heute Nachmittag nochmal in Bewegung geraten so kurz vor dem Weihnachtsfest. Ipek Ozkardeskaya, Senior Analyst bei der Swissquote Bank, schreibt heute als Teil ihres Analysten-Briefings (sinngemäß übersetzt): In Europa warten die EURUSD-Bullen auf die US-Inflationsdaten. Eine hinreichend schwache Inflation dürfte den Fed-Tauben Auftrieb geben, eine weitere USD-Abwertung unterstützen und den EURUSD bis zum Jahresende über die Marke von 1,10 treiben. In dieser Konstellation wird auch Gold auf dem Weg zu weiteren Gewinnen oberhalb der 2000 Dollar-Marke bleiben.
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken