Die Gold-Rally hat in den letzten Tagen wieder kräftig Fahrt aufgenommen. Ausgehend von einem Tief von 2.956 USD am Montag stieg der Goldpreis am Freitag auf über 3.200 USD und damit auf ein neues Rekordhoch. Gold bestätigt damit seinen Ruf als sicherer Hafen in einer Zeit, in der Trumps Zollpolitik die Märkte stark verunsichert und für Turbulenzen sorgt. Obwohl US-Präsident Trump die höheren Zölle ausgesetzt hat, bleiben die Rezessionsängste bestehen, da er gleichzeitig den Handelskrieg mit China verschärft. In derart turbulenten Zeiten ist Gold „the best place to be“.
Goldpreis steigt auf Rekordhoch
Der Goldpreis stieg am Freitag auf ein Rekordhoch von über 3.200 Dollar pro Feinunze, da die Sorge über die Auswirkungen der Zölle auf die Weltwirtschaft die Anleger in den sicheren Hafen Gold treibt.
Wie Bloomberg berichtet, legte Gold im frühen asiatischen Handel am Freitag um bis zu 1,4% zu. Mit einem Preis von $ 3.219,48 übertraf der Goldpreis sein Allzeithoch vom Donnerstag, als er den zweiten Tag in Folge mit einem Plus von mehr als 3% schloss.
Der Status von Gold als sicherer Hafen wurde in dieser Woche unterstrichen, als Präsident Donald Trump mit seinen aggressiven Äußerungen zu seiner Zollagenda einen heftigen Ausverkauf bei US-Aktien, -Anleihen und dem Dollar auslöste, während an der Wall Street die Angst vor einer globalen Rezession wächst. Die Risiken und Unsicherheiten blieben auch nach der 90-tägigen Aussetzung der Zollerhöhungen für Dutzende von Handelspartnern bestehen, wobei die Zölle auf alle chinesischen Importe nun bei mindestens 145 Prozent liegen.
„Die beispiellosen Handelsspannungen haben das Misstrauen gegenüber dem US-Dollar vertieft und die Nachfrage nach anderen sicheren Anlagen verstärkt“, sagte Liu Yuxuan, ein in Shanghai ansässiger Edelmetallanalyst bei Guotai Jun’an Futures Co. Der folgende XAUUSD-Chart zeigt die Entwicklung des Goldpreises seit der Ankündigung der reziproken Zölle durch US-Präsident Donald Trump am 7. April. Das anschließende Zollchaos hat das Edelmetall beflügelt.

Unsicherheit treibt Gold
Die Skepsis wächst, dass die Handelsgespräche rechtzeitig vor der nächsten 90-Tage-Frist abgeschlossen werden können, obwohl der Direktor des Wirtschaftsrates des Weißen Hauses, Kevin Hassett, erklärte, die USA seien in den Gesprächen mit ihren Wirtschaftspartnern „weit fortgeschritten“.
Der Anstieg des Goldpreises um mehr als ein Fünftel in diesem Jahr wurde auch durch die Käufe der Zentralbanken und die Hoffnung auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik der Federal Reserve unterstützt. Am Donnerstag zeigten Daten, dass sich die Kerninflation in den USA im März deutlich abgeschwächt hat. Händler rechnen nun für den Rest des Jahres mit drei Zinssenkungen und der Möglichkeit einer vierten. Niedrigere Zinsen kommen dem zinslosen Gold in der Regel zugute.
Der Spot-Goldpreis stieg um 6:02 Uhr in Frankfurt um 1,1 % auf $ 3.217,41 pro Feinunze, womit sich ein Wochengewinn von fast 6 % abzeichnet. Der Bloomberg Dollar Spot Index fiel zum vierten Mal in Folge. Silber gab nach, während Platin und Palladium leicht zulegten.
Amy Gower, Leiterin der Metall- und Rohstoffstrategie bei Morgan Stanley, erörtert die Faktoren, die ihrer Meinung nach den Goldpreis in die Höhe treiben, darunter die physische Nachfrage der Zentralbanken und die sinkenden Zinsen. „Diese Rallye hat weiterhin Bestand“, sagt Gower bei Bloomberg Television.
FMW/Bloomberg
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