Der Goldpreis klettert am Montag erstmals über die Marke von 3.100 Dollar und erreicht damit ein neues Rekordhoch. Die Angst vor einem von Donald Trump angezettelten Handelskrieg treibt die Nachfrage nach sicheren Häfen wie Gold deutlich an. US-Präsident Trump hat bereits die nächste Zolllawine angekündigt, sogenannte „reziproke Zölle“, die er gegen alle Länder verhängen will. Sie sollen am von Trump ausgerufenen „Liberation Day“ (Befreiungstag) am 2. April in den USA in Kraft treten.
Goldpreis steigt: Trump-Zölle treiben
Der Goldpreis ist mit einem neuen Rekordhoch in die neue Woche gestartet, noch bevor Präsident Donald Trump mit der erwarteten Verhängung neuer Zölle die Angst vor einem globalen Handelskrieg schürte.
Der Goldpreis stieg auf 3.111 Dollar je Unze und übertraf damit sein Allzeithoch vom Freitag, als er zum vierten Mal in dieser Woche zulegte, wobei die Preise von der steigenden Nachfrage nach sicheren Häfen gestützt wurden. In der vergangenen Woche unterzeichnete Trump eine Proklamation zur Einführung von Zöllen in Höhe von 25 % auf Autoimporte, während sich die Märkte auf die für Mittwoch erwartete Vergeltungsmaßnahme des Weißen Hauses vorbereiten. Die von den Zöllen ausgehenden Abwärtsrisiken für die US-Wirtschaft und die Gefahr eines Inflationsanstiegs treiben den Goldpreis weiter an. Der folgende XAUUSD Chart zeigt den Ausbruch des Goldpreises aus seinem Trendkanal nach oben.

Gold: Rekordjagd ohne Ende
Der Goldpreis ist in diesem Jahr um rund 17 % gestiegen und hat bereits 15 Allzeithochs erreicht. Angetrieben wurde die Gold-Rallye durch Käufe der Zentralbanken und die Nachfrage nach sicheren Häfen inmitten zunehmender geopolitischer und makroökonomischer Unsicherheiten, so ein Bericht von Bloomberg. Diese Faktoren stützten den Goldpreis auch dann noch, als Swap-Händler ihre Wetten auf eine Lockerung der Geldpolitik durch die US-Notenbank in diesem Jahr auf zwei Zinssenkungen um jeweils einen Viertelpunkt reduzierten. Niedrigere Zinsen begünstigen in der Regel Goldbarren ohne Renditecharakter.
Mehrere Großbanken haben ihre Preisziele für Gold angehoben, wobei die Goldman Sachs Strategen in dieser Woche ihre Prognose auf 3.300 US-Dollar je Feinunze bis zum Jahresende erhöhte. Das Kreditinstitut begründete dies mit der über den Erwartungen liegenden Nachfrage der Zentralbanken und den starken Zuflüssen in börsengehandelte Gold-ETFs.
Der Spot-Goldpreis stieg um 11:24 Uhr in Hongkong um 0,3% auf 3.111,49 Dollar je Unze. Der Bloomberg Dollar Spot Index gab um 0,1% nach. Die Preise für Silber und Platin blieben unverändert, während Palladium nachgab. Silber befindet sich ebenfall im Höhenflug und hat zulezt den höchsten Stand seit 2012 erreicht. Laut Mohamed El-Erian, Präsident des Queens‘ College Cambridge und Kolumnist bei Bloomberg Opinion, ist der Anstieg des Goldpreises ein „Warnsignal“ für den US-Dollar und sollte von Washington „wirklich ernst genommen werden“.
FMW/Bloomberg
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