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Goldpreis stürzt 200 Dollar in 18 Stunden – wichtige Korrektur

Der Goldpreis verliert in weniger als einem Handelstag mehr als 200 Dollar auf aktuell 4.174 Dollar. Die erwartete Korrektur ist da.

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Grafik: marinzacon-Freepik.com

Der Goldpreis stürzt aktuell um mehr als 200 Dollar binnen gerade mal 18 Stunden. Wir hatten heute an zwei Stellen mit Expertenaussagen vor einer Korrektur am Goldmarkt gewarnt, die so aber schon seit Tagen oder Wochen hätte kommen können. Jetzt zumindest sehen wir bei Gold diese sehr schnelle Bewegung auf aktuell 4.174 Dollar.

Dass Gold massiv überkauft war, dürfte kein Geheimnis sein bei den massiven Kursgewinnen der letzten Wochen. Ab August begann die letzte große Rally ab Kursniveaus um die 3.400 Dollar. Der Rekord im Goldpreis lag gestern bei 4.381 Dollar, fast 1.000 Dollar Zuwachs in nur zwei Monaten! Ein Crash ist es heute noch nicht, aber „endlich mal“ ein spürbarer Kursrückgang, der als gesund angesehen werden darf. Im Chart, der bis August zurückreicht, erkennt man zwar den heutigen Sturz. Aber in diesem größeren Bild ist es immer noch eine angemessene, erträgliche Korrektur.

Grafik zeigt Goldpreis-Verlauf seit August

Goldpreis fällt kräftig – die Gründe

Die rasante Rally im Goldpreis hat dazu geführt, dass relative Stärkeindikatoren darauf hindeuten, dass die Preise deutlich in den überkauften Bereich vorgedrungen sind, so Bloomberg News. Weiter wird berichtet: Der stärkere US-Dollar hat Edelmetalle für die meisten Käufer ebenfalls verteuert. Die Nachfrage nach Edelmetallen als sichere Anlage hat sich etwas abgekühlt, da US-Präsident Donald Trump und Chinas Xi Jinping sich nächste Woche treffen werden, um ihre Differenzen im Handelsstreit auszuräumen, und die saisonale Kaufwelle in Indien beendet ist.

„In den letzten Handelssitzungen haben die Händler zunehmend über ihre Schultern geschaut, da Bedenken hinsichtlich einer Korrektur und Konsolidierung im Goldpreis aufgekommen sind“, sagte Ole Hansen, Rohstoffstratege bei der Saxo Bank. „Während Korrekturen zeigt sich die wahre Stärke eines Marktes, und diesmal dürfte es nicht anders sein, da eine zugrunde liegende Nachfrage einen Rückgang wahrscheinlich begrenzt halten wird.“

Aufgrund des anhaltenden Stillstands der US-Regierung fehlt den Rohstoffhändlern zudem eines ihrer wertvollsten Instrumente – der wöchentliche Bericht der Commodity Futures Trading Commission, der Aufschluss darüber gibt, wie Hedgefonds und andere Geldmanager in US-Gold- und Silber-Futures positioniert sind. Ohne diese Daten könnten Spekulanten eher dazu neigen, auf die eine oder andere Weise ungewöhnlich große Positionen aufzubauen. „Das Fehlen von Positionsdaten kommt zu einem heiklen Zeitpunkt, da ein potenzieller Aufbau spekulativer Long-Positionen in beiden Metallen diese anfälliger für Korrekturen macht“, sagte Hansen.

Die Volatilität bei Edelmetallen hat in den letzten Tagen stark zugenommen, da Händler versuchen, sich gegen mögliche Kursrückgänge in anderen Teilen ihres Portfolios abzusichern oder von den Kursverlusten zu profitieren. Mehr als 2 Millionen Optionskontrakte im Zusammenhang mit dem weltweit größten goldgedeckten börsengehandelten Fonds wurden sowohl am Donnerstag als auch am Freitag der vergangenen Woche gehandelt und übertrafen damit den bisherigen Rekord.

Was Bloomberg-Strategen sagen: „Derzeit haben die Goldbestände der ETFs in absoluten Zahlen noch nicht die in der Vergangenheit erreichten Höchststände erreicht, und die Rallyes haben sich oft viel länger hingezogen. Aber die Geschichte zeigt, dass die Dynamik irgendwann nachlässt und sich der Kauf in den meisten Fällen in einen Verkauf verwandelt. Wenn verzögerte Daten letztendlich eine stabilere US-Wirtschaft als erwartet zeigen, könnte ein größerer Rückgang im Goldpreis nicht mehr weit sein.“
—Tatiana Darie, Makrostrategin.

Grafik zeigt Optionsvolumen bei größtem Gold-ETF

FMW/Bloomberg



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3 Kommentare

  1. Ein Doppeltopchart. Wars das? Oder Sorgen die Obrigkeiten weiterhin für Sorgen?

  2. Die beste Nachricht an jedem Tag beginnt mit: …die Hoffnung auf…treibt die Märkte nach oben. Wenn nur Wünsche als Fakten den Anlass geben sich hochzschaukeln, dann sollte man zusehen sein Heu ins Trockene zu bringen. Niemand wagt einen Tag zu nennen, an dem es kippen wird… aber das ist ja auch nicht wirklich eine gesunde Basis weiter Kohle nachzuschieben. Naja, bis jetzt glaubt man, alles wird gut ausgehen. Es ist Zeit für den Kirchgang! Beten und Hoffen.

  3. Naja,wenn Gold bei 10.000 stehen wird, dann wird es um 500 Dollar in 18 Stunden abstürzen.

    Bei fast 58 % Kursteigerung (oder etwa 1.500 USD) seit Jahresanfang sind diese 200 Dollar doch wohl eher lächerlich.
    Es sollte meiner Meinung nach besser heißen: Nur um 200 Dollar.

    Viele Grüße aus Andalusien
    Helmut

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