Gold/Silber

Technischer Hoffnungsschimmer Goldpreis stürzt auf ein neues Jahrestief – So tief kann es gehen

Gold: Neues Jahrestief - So tief kann der Goldpreis fallen

Die Aussicht auf weitere aggressive Zinsanhebungen der Fed sorgt für einen starken Dollar und steigende US-Renditen, was den Abwärtsdruck für Gold erhöht. Der Goldpreis sackte am Freitag auf den tiefsten Stand seit zwei Monaten und musste damit die fünfte Verlustwoche in Folge hinnehmen. Am Montagvormittag notiert der Preis für die Feinunze mit 1.809 Dollar am Tief vom Freitag. Im Gegensatz zu den Aktienmärkten steht beim Gold ein Stabilisierungsversuch noch aus.

Zinssorgen: Dollar und Renditen legen zu

Derzeit drücken höher als erwartete US-Inflationsdaten sowie starke Konjunkturdaten auf den Goldpreis, da die Wahrscheinlichkeit zugenommen hat, dass die US-Notenbank Fed die Leitzinsen stärker anhebt als ursprünglich erwartet und länger auf hohem Niveau belassen wird. Infolgedessen ist der Dollar-Index nach oben ausgebrochen und die US-Rendite haben ihren Aufwärtstrend fortgesetzt. Die 10-jährige US-Anleiherendite notiert nur noch knapp unter der 4-Prozent-Marke, während die 2-jährige Rendite auf ein neues Jahreshoch von 4,85 % gesprungen ist. Der Dollar-Index stößt aktuell jedoch auf einen technischen Widerstand.

Steigende Renditen und Dollar - Dollarindex vs. Gold - negative Korrelation
Negative Korrelation von Gold zu Dollar-Index (DXY) – Chart von Tradingview

Die hohen Zinsen sowie der starke US-Dollar könnten für längere Zeit zu erhöhten Opportunitätskosten führen. Unter dem Strich ist der Gegenwind für Gold derzeit zu stark, weshalb es im Verlauf der Vorwoche kontinuierlich nach unten ging. Immerhin: Aus technischer Sicht steuert der Goldpreis auf eine Unterstützungszone zu. Hier könnte es schließlich zu einem überfälligen Erholungsversuch kommen.

Goldpreis: Wo endet die Korrektur?

Es sah lange Zeit so aus, als ob sich der Goldpreis an dem Tief vom 17. Februar bei 1.819 Dollar stabilisieren kann. Doch die deutlich höheren PCE-Preisdaten am Freitag haben die Notierungen unter das Vorwochentief gedrückt. In der vorherigen Gold-Analyse habe ich darauf hingewiesen, dass das Tief bei 1.819 USD zum Zünglein an der Waage werden kann. Wie beschrieben, sollte es bei einem Bruch des Tiefs zu weiteren Rücksetzern bis in den Bereich zwischen 1.807 und 1.800 USD kommen. Die Marke von 1.807 Dollar wurde am heutigen Vormittag schließlich getroffen.

Anleger sollten die Unterstützungszone im Blick behalten, denn hier könnte der Goldpreis einen erneuten Stabilisierungsversuch starten. Mögliche Erholungsziele liegen bei 1.819 und 1.830 USD, die Marken dienten zuvor als Unterstützung. Aber erst ein Anstieg über das Zwischenhoch bei 1.847 USD hellt die Lage auf. Unterhalb von 1.800 USD rückt hingegen die wichtige Unterstützung bei 1.785 in den Fokus, an der sich auch das 50% Retracement (1.788) befindet.

Gold an einer Unterstützung - Dollar-Index am Widerstand - Renditen auf Jahreshoch

Gold – Chart von TradingView

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2 Kommentare

  1. „…Anleger sollten die Unterstützungszone im Blick behalten…“

    Das Wort „Anleger“ stört mich in diesem Zusammenhang etwas.
    Da ich dem Golde nicht gänzlich abgeneigt bin, erlaube ich mir die Bemerkung, dass sich die „wirklichen“ Goldanleger von charttechnischer Geometrie nicht besonders beeindrucken lassen.
    In meinen Augen zu Recht, da der tiefere Sinn der (physischen!) Goldanlage woanders liegt.
    „Goldtrader“ würde meiner Meinung hier besser passen.

  2. Das Gold im Februar eines Jahres auf ein Jahrestief fällt, wäre doch besser eine Meldung für die Tagesschau.
    Es ist immer das Selbe, wenn die Papiergoldspekulanten oben abkassiert haben, dann bleiben von den Kursgewinnen für die physischen Goldbesitzer 1 oder 2 % hängen. Dagegen gibt es ja auch nichts einzuwenden.
    Auch wer nun sein Geld langfristig anlegen möchte, was eigentlich als Eigenkapital für den Neubau gedacht war, kann nun wieder gesagt bekommen: Gold ist schon wieder gefallen, ganz unsicher.
    Wir haben da viel schönere Sachen.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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